Florian Floto (Braunschweig/Foto) schoss einen ausgezeichneten Wettkampf, war nach dem ersten Tag über die vier Distanzen von 90, 70, 50 und 30 Metern schon ganz weit vorne und verteidigte seine Spitzenposition auch im Finalschießen des zweiten Tages.

Der Junioren-Weltmeister von 2006 in Merida (Mexiko) stand bereits vor der letzten Duell-Runde als qualifiziert fest. „Das war heute Nervenkitzel pur“, entfuhr es dem glücklichen Niedersachsen nach dem letzten Pfeil, „aber es ist genau die Situation, die ich besonders liebe.“

Ein weitere Mitglied des Nachwuchs-Weltmeisterteams hatte es ebenfalls in die WM-Mannschaft des Deutschen Schützenbundes geschafft, denn Bastian Neusius (Rehlingen) kam hinter Jens Pieper (Braunschweig) als Dritter ins Ziel.

Anja Hitzler (Berlin/Foto), die beim Weltcup in Antalya (Türkei) vor wenigen Tagen noch unter den besten Acht der Welt platziert war, musste kämpfen, um sich nach einem fast aussichtslosen Rang bei böigen Windverhältnissen am ersten Tag noch unter die besten Drei nach vorne zu schieben.

Zwischen ihr, Christina Schäfer (Düren), Wiebke Nulle und Susanne Poßner (beide Berlin) ging es letztlich um die zwei verbliebenen Startplätze, nachdem sich an der Spitze Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) durch ihren konstanten Wettkampf schon etwas von den anderen Konkurrentinnen abgesetzt hatte.

Christina Schäfer und Anja Hitzler waren schließlich die Glücklichen, die es in den letzten Duellen geschafft hatten und Bundestrainer Martin Frederick konnte schließlich exakt nach der reihenfolge auch die Nominierung vornehmen.

„Es war heute so eng wie selten, aber ich denke, dass wir ein starkes Team auf der Festwiese an den Start bringen. Wir wollen mit beiden Mannschaften um den Einzug ins Halbfinale kämpfen und dies heißt dann auch, dass wir uns für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren und an den Medaillen schnuppern können. Bei den Weltmeisterschaften wird auf höchstem Niveau geschossen und wir wollen dort mithalten.“

In der Disziplin Compoundbogen hatte nach dem ersten Tag Andrea Weihe (Saalfeld/Foto) die besten Aussichten, sich für das WM-Team zu qualifizieren. Die Thüringerin ließ auch im Finalschießen nichts mehr anbrennen und sicherte sich mit Platz eins souverän die Qualifikation.

Aus dem Landeskader heraus schaffte Melanie Mikala (Karlsbad) den zweiten Platz und wird damit zum ersten Mal bei einer großen internationalen Veranstaltung die Farben des Deutschen Schützenbundes vertreten. Hinter ihr schaffte Sabrina Jagemann (Duderstadt) als Dritte den Sprung in das Weltmeisterteam des DSB.

Mit deutlichem Vorsprung vor der gesamten Konkurrenz siegte Michael Baßler (Bad Friedrichshall) mit dem Compoundbogen der Herren und war damit der einzige Schütze, der schon vor den letzten Runden seine Weltmeisterschaftsteilnahme sicher hatte.

Hinter ihm, der sowohl die Qualifikation über die vier Distanzen als auch das Finalschießen gewann, kamen Paul Titscher (Glindow) und Lars Klingner (Zepernick) auf die Plätze zwei und drei und vervollständigen somit das Herrenteam für die WM in Leipzig.

Chefcoach Falk Thiele: „Michael Baßler ist ja beileibe kein unbeschriebenes Blatt im Compoundschießen und ich glaube, dass wir um ihn herum eine starke Mannschaft zur WM schicken. Mit den Ergebnissen und der Qualifikation im Allgemeinen bin ich zufrieden. Unser Ziel ist es, bei den Weltmeisterschaften die guten Leistungen, die wir in den vergangenen Tagen und Wochen gezeigt haben, zu bestätigen.“

Die deutsche WM-Mannschaft noch einmal im Überblick:

Recurvebogen Damen/Herren

Veronika Haidn-Tschalova
Anja Hitzler
Christina Schäfer

Florian Floto
Bastian Neusius
Jens Pieper

Compoundbogen Damen/Herren

Sabrina Jagemann
Melanie Mikala
Andrea Weihe

Michael Baßler
Lars Klingner
Pault Titscher