Weltcup
Junghänels Klassekampf blieb ohne Belohnung
Henri Junghänel (Foto) aus Breuberg hat beim Weltcup der Sportschützen in Changwon / Südkorea die Bronzemedaille und den möglichen Quotenplatz im Liegendkampf nur um einen Wimpernschlag verpasst. Der „Weltschütze des Jahres 2013“ belegte mit166,2 Ringen den undankbaren vierten Platz im Finale, nachdem ihm im Zweikampf mit dem Dänen Torben Grimmel nur ein Zehntelring zu Platz drei gefehlt hatte.
Seinen ersten Weltcupsieg nach acht Jahren Unterbrechung feierte der Amerikaner Matthew Emmons. Der Olympiasieger von Athen 2004 – damals vor dem Deutschen Christian Lusch – gewann nach 632,0 Ringen im Vorkampf und damit knapp unter Weltrekord im Finale souverän mit 208,3 Zählern. Er gewann damit ebenso einen Olympia-Quotenstartplatz für sein Land wie der Zweite Hakman Kim aus dem Gastgeberland mit 206,3 Ringen.
Für Junghänel war das gesamte Finale ein harter Kampf, bei dem ihm nach zwei Treffern in die Neun zu Beginn in jeder Runde das Ausscheiden drohte. Doch dem Maschinenbaustudenten reichten in Runde eins und fünf vier und sogar nur zwei Zehntel Vorsprung zum Weiterkommen. Obwohl er in der sechsten Runde, als nur noch vier Schützen im Rennen waren und damit die Medaillen verteilt wurden, eine 10,4 und sogar eine 10,8 traf, konnte er die zuvor gleichauf mit ihm liegenden Grimmel und Kim nicht bezwingen.
Nicolas Schallenberger (Niederlauterbach), der zum Auftakt des Weltcups mit dem Luftgewehr den bisher einzigen Quotenplatz für den Deutschen Schützenbund gesichert hatte, kam im Liegendkampf mit 618,3 Ringen auf Platz 35. Michael Janker (Hofstetten) erreichte mit 615,6 Ringen Platz 51.
Mit der Luftpistole blieben die beiden von Bundestrainer Jan-Erik Aeply ins Rennen geschickten Deutschen ohne Chance. Europameister Philipp Grimm aus Volkach traf 576 Ringe und wurde 30., Florian Schmidt (Frankfurt/Oder) erzielte 572 Ringe und damit Rang 49.
Den Sieg holte sich bei seinem „Heimspiel“ Olympiasieger Jongoh Jon mit dem fantastischen Weltrekord von 206,0 Finalringen. Er verwies Ye Tun Naung aus Myanmar und Jitu Rai aus Indien mit 201,0 und 181,1 Ringen auf den Silber- und Bronzeplatz. Die Quotenstartplätze für ihre Länder bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sicherten Naung und Rai.
Alle Ergebnisse vom Weltcup in Changwon finden Sie nach Abschluss der Wettkämpfe über diesen Link.
Beitrag: Harald Strier