Deutsche Meisterschaften

Karsten Bindrich Deutscher Meister 2005 im Trap

25.08.2005 00:00

Bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Wurfscheibe, Laufende Scheibe und Armbrust 10 Meter fand heute mit dem Trap der Herren die einzige Entscheidung in den olympischen Disziplinen statt. Karsten Bindrich (Eußenhausen/Foto), der Weltmeister von 2003 auf Zypern, gewann nach einem hervorragenden Finale mit 144 Treffern knapp vor Stefan Rüttgeroth (Gieboldehausen), der mit 143 Treffern Zweiter wurde und Hermann Mironow (Rheinböllen), der sich mit 138 Treffern vom fünften auf den dritten Rang vorschob.

 

Nach den Unwettern der vergangenen Tage fanden die Wettkämpfe heute wieder einmal bei guten Witterungsbedingungen statt und nachdem Karsten Bindrich mit 120 Treffer und Stefan Rüttgeroth mit 119 getroffenen Zielen aus dem Vorkampf herausgekommen waren, konnten sich die Zuschauer auf ein spannendes Duell dieser beiden Schützen freuen, die auch im Weltmeisterschaftsaufgebot des DSB in Lonato (Italien) standen.

Dahinter mit Stefan Ommert (Ludwigshafen/118 Treffer) und Waldemar Schanz (Wiesbaden/117 Treffer) gut bekannte Namen, die sich ebenfalls noch Chancen auf Platzierungen auf dem Medaillentreppchen ausrechneten.

Für Stefan Ommert begann die Endrunde äußerst misslich, denn nach vier Finalscheiben hatte der 26-jährige Werkzeugmacher schon drei Scheiben verfehlt. Auch Waldemar Schanz (Foto) hatte zur Mitte des Finales eine Schwächeperiode, verfehlte fünf von sieben Zielen und verabschiedete sich damit auch aus der Spitze.

Karsten Bindrich und Stefan Rüttgeroth zogen vorne Scheibe um Scheibe dem Ziel entgegen, ließen lediglich einmal eine Scheibe „fliegen“ und waren am Ende im Finale mit 24 Treffern gleichauf, so dass der Vorsprung von einem Treffer für den Weltmeister von 2003 erhalten blieb. Hermann Mironow schoss mit 23 Treffern ein hervorragendes Finale und kämpfte sich auf den Bronzeplatz vor.

„Ich hatte etwas gutzumachen in dieser Saison,“ so der Sieger nach dem Wettkampf, „ich habe viele KO-Stechen verbockt in diesem Jahr und diese Situation ist mit dem Finale hier gleich, denn man hat nur einen Schuss. Ich habe dadurch einen Weltcupsieg regelrecht vergeigt, habe bei der Weltmeisterschaft den dritten Rang verloren und auch Anfang der Saison beim Weltcup in Korea habe ich durch diesen ersten Schuss die Teilnahme am Finale nicht geschafft. Es waren immer die ersten Schüsse, ich kam gar nicht dazu, meinen Rhythmus zu finden.

Wenn man eine harte Saison hinter sich hat, ist man froh, dass sich dieses Jahr wettkampfmäßig dem Ende zuneigt. Seit Mitte Januar haben wir ja durchweg gepowert auf den Jahreshöhepunkt, die WM in Lonato, hin und dort wäre ja auch die Titelverteidigung möglich gewesen, aber das Quäntchen Glück hat halt gefehlt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden und der deutsche Meistertitel heute ist ein guter Abschluss.“

Bei den Junioren heißt der Sieger Michael Goldbrunner (Geretsried/Foto), der schon nach dem Vorkampf mit 106 Treffern führte, im Finale 19 Treffer erzielte und mit 125 Treffern auch sicher zum Sieg kam. Der eigentliche Doppeltrapspezialist, er wurde dieses Jahr in Belgrad Europameister, freute sich über den Titel im Trap ganz besonders.

Nachwuchs-Bundestrainer Axel Krämer zu seiner Leistung: „Er war wahrscheinlich noch von den Europameisterschaften so motiviert, dass ihm heute sogar der Sieg im Trap gelungen ist. Wenn man ein guter Doppeltrapschütze ist und stehen kann, denn im Doppeltrap kommt es jetzt ja durch den Timer auch auf das richtige Stehen an, wirkt sich dies auch auf das Trapschießen aus. Michael stand hier sauber und hat ganz entschlossen geschossen.

Gefreut habe ich mich auch über die Leistung von Birger Hundt (Heiligendamm) mit seinen 21 Treffern im Finale, das war sehr gut.“

Nach 100 Treffern im Vorkampf schoss sich der angesprochene Birger Hundt vom fünften auf den zweiten Platz vor, wo er am Ende dann mit Steffen Herbert (Oberstedten), der 105 Treffer in der Qualifikation erzielte, treffergleich war. 121 Treffer hatten beide auf ihrem Konto, bevor die zweite Stechscheibe, die Birger Hundt verfehlte, die Entscheidung zugunsten des jungen Hessen brachte, der damit Silber gewann.

Bei den Juniorinnen stellte Katrin Quooß (Liebenthal/Foto) mit 68 Treffern einen neuen Deutschen Rekord auf. Carina Reitz (Wiesbaden) wurde nach einem gewonnenen Stechen mit 5:4 gegen Janine Wolter (Suhl) Zweite, die Thüringerin belegte Rang drei. Beide erzielten 55 Treffer.

Alle bisherigen Ergebnisse von den Deutschen Meisterschaften 2005 in Garching-Hochbrück finden Sie hier.