Europameisterschaften

Karsten Bindrich Sechster im EM-Trapfinale

20.07.2009 15:53

Nach einem spannenden Finale mit mehrfachem Stechen am Ende ist Karsten Bindrich (Eußenhausen/Foto) im Trapwettbewerb mit insgesamt 141 Treffern (Vorkampf 120/Finale 21 +0) bei den Europameisterschaften in Osijek (Kroatien) Sechster geworden. Neuer Europameister wurde Giovanni Pellielo (Italien) mit 144 Treffern (Vorkampf 119/Finale 25) vor Andreas Scherhaufer (Österreich) und Mario Filipovic (Slowakei), die 142 Treffer erzielten. Im Shoot-off setzte sich der Österreicher mit 1:0 durch und gewann Silber.

 

Der Titelverteidiger aus Thüringen machte sich mit 120 Treffern als Dritter nach dem Vorkampf zusammen mit Josip Glasnovic (Kroatien), der ebenfalls 120 Mal traf, auf die Verfolgung von Andreas Scherhaufer und Mario Filipovic, die beide das Feld mit 122 Treffern vor der Entscheidung anführten. 

Der Schütze des DSB zeigte eine starke Anfangsphase, traf jede Scheibe, während die Konkurrenz Federn lassen musste. Der Österreicher patzte in den ersten fünf Schüssen gleich zwei Mal und auch Mario Filipovic hatte einen Fehlschuss. 

Nach dem achten Durchgang stand Karsten Bindrich zusammen mit dem Slowaken an der Spitze des Feldes und da Mario Filipovic auch die zehnte Scheibe passieren lassen musste, hieß der Führende nach diesem Durchgang allein Karsten Bindrich. 

Gleich zwei Fehlversuche hintereinander – Schuss 13 und 14 an den Positionen eins und zwei – warfen den noch amtierenden Europameister wieder auf Rang drei zurück und als im 21. Schuss und im vorletzten Durchgang zwei weitere Scheiben unberührt vorbei flogen, waren alle Medaillenhoffnungen geplatzt. 

Nun ging es zusammen mit Bostjan Macek (Slowenien) und Josip Glasnovic in ein Shoot-off um Platz vier, in dem Karsten Bindrich gleich die erste Scheibe verfehlte und damit Rang sechs belegte. Im nächsten Versuch verfehlte der Kroate, sodass Bostjan Macek Vierter wurde. 

„Wenn man so gut im Finale begonnen hat, ist es natürlich schon bitter, wenn am Ende nur Rang sechs herausspringt“, sagte Karsten Bindrich nach dem Finale, „auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich überhaupt in diese Endrunde gekommen bin. Unser Saisonhöhepunkt ist in zwei Wochen, dann beginnen die Weltmeisterschaften in Maribor und unsere Vorbereitungen sind auf diesen Termin abgestimmt. Damit will ich die EM hier nicht abqualifizieren, aber ich sehe nach vorn, bin mit meiner Leistung insgesamt zufrieden und wer weiß, wofür es gut war.

Die 120 Treffer im Vorkampf sind bei solchen Witterungsbedingungen vollkommen in Ordnung, obwohl ich im gesamten Wettkampf etwas unsauber auf den ersten Schuss gearbeitet habe. Ich weiß noch nicht, woran das lag, hatte jede Runde fünf bis sieben Versuche auf dem zweiten Schuss und das hat man dann natürlich auch im Kopf.“ 

Während auch um Silber gestochen wurde, war die einzige Konstanz in diesem Finale der neue Europameister. Mit 119 Treffern erst nach einem Stechen ins Finale gekommen, traf der Italiener Schuss um Schuss, zeigte ein ausgezeichnetes Final, zog an der gesamten Konkurrenz vorbei und hatte am Ende mit optimalen 25 Treffern verdient das Gold von Osijek gewonnen. 

Nach zwei Mal 24 Treffern und einer optimalen 25er-Serie gestern, folgten bei Karsten Bindrich heute ein weiterer Durchgang mit 24 Treffern und abschließend eine Runde mit 23 getroffenen Scheiben. 

Rene Damme (Mellrichstadt/Foto) wurde mit 115 Treffern auf dem 22. Rang notiert, Eicke Beckmann (Magdeburg) belegte mit 104 Treffern den 65. Platz. 

Neuer Europameister mit der Mannschaft wurde Italien (355 Treffer) vor Kroatien (354 Treffer) und Slowenien (351 Treffer). Die deutsche Auswahl belegte Platz elf mit 339 Treffern. 

Bundestrainer Wilhelm Metelmann: „Das ist absolut schade für Karsten, aber man muss die letzten fünf Schuss treffen, gerade wenn die Ausgangsposition so gut ist. Er hatte in diesem Jahr stark unter beruflicher Belastung gestanden, daher ist diese Leistung hier in Osijek trotzdem nicht hoch genug zu schätzen. Das war ein ganz ordentlicher Wettkampf. Gratulation an den Italiener Pellielo, der ein ausgezeichnetes Finale geschossen und daher den Sieg verdient hat.

Eicke Beckmann hat sich hier nicht durchsetzen können. Er war wohl doch ein wenig überfordert, nach den vielen Jahren, in denen er nicht im Kader war. Er ist einfach noch nicht so weit und muss noch einiges lernen. Rene Damme hat mit seinen 115 Treffern eine ordentliche Leistung gebracht. Ich sage immer, ab 115 Treffern beginnt das Wurfscheibenschießen. Bisher war er bei internationalen Einsätzen unter dieser Marke und das er es heute hier bei der EM geschafft hat, freut mich schon. Vor allem, wie er hier geschossen hat, sehr stabil und mit guter Technik, macht Hoffnung auf seine weitere Entwicklung.“ 

Bei den Junioren kam kein DSB-Starter in die Nähe des Finales. Als 29. war Daniel Wiesemann (Suhl) bestplatzierter deutscher Schütze. Mit 104 Treffern kam er auf Rang 29, dicht gefolgt von Paul Pigorsch (Süptitz/Foto), der mit ebenfalls 104 getroffenen Scheiben Platz 30 belegte. Erik Latowski (Friedland) kam nach den fünf Durchgängen des Vorkampfes auf den 42. Rang mit 100 Treffern. 

 

Paco Machado (Spanien/137 Treffer) siegte vor Alexei Guljajew (Russland/135 Treffer) und Federico Fanali (Italien/134 Treffer). Italien (344 Treffer) holte das Mannschaftsgold bei den Junioren vor Spanien (341 Treffer) und Tschechien (329 Treffer). Das DSB-Trio belegte den zehnten Platz mit 308 Treffern.

Junioren-Bundestrainer Axel Krämer mit einem realistischen Fazit zu diesem Wettbewerb: „Von Daniel Wiesemann hätte ich schon etwas mehr erwartet. Wenn jemand wie er so lange schon im Kader ist und die Altersgrenze erreicht hat, um in den B-Kader zu wechseln, muss mehr kommen. In den Vorbereitungen war er ja auch besser, aber heute konnte er es nicht umsetzen. Die anderen beiden Schützen, meine Youngster, mit den Geburtsjahren 1991 und 1992, haben das gebracht, was sie derzeit können. Für Erik Latowski war es der erste Wettkampfeinsatz, er hat ein großes Potenzial, aber alles dauert seine Zeit, das geht nicht von heute auf morgen.“ 

Foto 1 in Originalgröße.

Foto 2 in Originalgröße.

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