International
Karsten Bindrich WM-Fünfter mit Quotenplatz im Trap
Mit seiner Saisonbestleistung hat Karsten Bindrich (Eußenhausen/Foto) im Trapwettbewerb bei den Weltmeisterschaften der Sportschützen in Zagreb (Kroatien) den fünften Platz belegt und damit gleichzeitig den dreizehnten Quotenplatz für den Deutschen Schützenbund im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking gewonnen.
Schon vor der Endrunde der besten Sechs musste sich der Thüringer einem Stechen stellen, denn nach 121 Treffern in den fünf Vorkampfsereien stritten sich vier Schützen um drei freie Plätze. Derek Bernett (Irland) traf die erste Stechscheibe nicht, während Karsten Bindrich und die zwei weiteren Mitbewerber das Ziel trafen und somit stand fest, dass der Weltmeister von 2003 um die Medaillen kämpfen konnte.
Schon gleich die erste Finalscheibe musste Karsten Bindrich fliegen lassen. Er kämpfte sich jedoch zurück und blieb bis zur zehnten Scheibe fehlerlos. Der Fehler dort und bei der 15. und 16. Scheibe ließen ihn zunächst etwas von der Spitze abfallen, doch gegen Ende des Finales ließen auch die Mitbewerber kleine Schwächen erkennen und es wäre durchaus möglich gewesen, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen.
Ein Doppelfehler zum Schluss bei den letzten beiden Scheiben beraubten ihn jedoch aller Chancen und nach 18 getroffenen Scheiben im Finale musste er sich mit einem Gesamtergebnis von 139 Treffern noch einmal einem Shoot-off gegen Pawel Gurkin (Russland) stellen, der von Position eins zurückgefallen war und nun mit Karsten Bindrich um den fünften Rang stechen musste.
Die fünfte Stechscheibe brachte die Entscheidung, denn während der DSB-Schütze zunächst traf, verfehlte der Russe sein Ziel und Karsten Bindrich konnte sich über den fünften Rang freuen:
„Wir haben die vier Weltcups im Vorfeld gehabt, wovon ich drei Mal wirklich Pech hatte aus ganz verschiedenen Gründen. In China war es die Abrufanlage, in den USA bin ich in eine Sturmrunde gekommen und in Kairo hatte ich dann eine Magenverstimmung. In Suhl bei meinem Heimweltcup lag ich bis zur letzten Runde gut im Rennen und bin dann, weil man vor eigenem Publikum besonders glänzen möchte, nicht ganz zum Ziel gekommen.
Danach hatte ich eine kleine Pause eingelegt und das hat mir gut getan. Der Kopf wird wieder frei und ich habe wieder den inneren Biss gespürt, der vorher ein wenig verloren gegangen war. Gut in Form war ich die ganze Zeit und heute hat es exakt gepasst. Ich war richtig heiß auf diese Veranstaltung.
Ich habe heute im Finale ein paar Federn gelassen, aber das muss ich in Kauf nehmen. Nach einem erfolgreichen Protest in der Mitte des Finales hatte ich ein wenig den Faden verloren und einen Doppelfehler gemacht.
Nach dem Shoot-off für das Finale unter diesen tropischen Temperaturen war es ein guter Wettkampf und zum Schluss wollte ich gegen Pawel Gurkin im zweiten Stechen heute auch unbedingt noch gewinnen und das ist mir gelungen. Also, alles in allem bin ich mit dem heutigen Verlauf sehr zufrieden.“
Stefan Rüttgeroth (Gieboldehausen/Foto) konnte sich in diesem Klassefeld auf Platz 42 mit insgesamt 115 Treffern platzieren und der junge Rene Damme (Bad Neustadt an der Saale) wurde 80. mit 110 Treffern
Bundestrainer Wilhelm Metelmann zum Abschneiden seiner drei Schützen: „Wir wollen erst einmal die Fakten feststellen. Karsten Bindrich hat seine Zugehörigkeit zum Top Team Peking, seinen A-Kaderstatus bestätigt und einen olympischen Quotenplatz geholt.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Das Finalschießen mit nur einem Schuss ist natürlich eine ganz andere Situation, als die fünf Serien zuvor, in denen die Schützen zwei Schüsse auf die Scheibe abgeben dürfen. Von den Ergebnissen her gesehen, konnte Karsten Bindrich exakt zum Höhepunkt der Saison seine beste Leistung abrufen.
Im Finale ist es nicht wie gewünscht gelaufen, die Medaillenchance war da, das hätte er durchziehen müssen, das kann er auch besser. Aber trotzdem, Hut ab vor der Leistung, wir können mit Karsten sehr zufrieden sein. Mit dem Mannschaftsresultat bin ich nicht zufrieden, uns fehlt im Augenblick der wirklich starke dritte Schütze. Der junge Rene Damme kann das aufgrund seiner mangelnden Erfahrung im Erwachsenenbereich noch nicht sein, das ist klar.“
Die Goldmedaille von Zagreb 2006 gewann mit 143 Treffern Manavjit Singh Sandhu (Indien) vor Erminio Frasca (Italien), der sich gegen den treffergleichen Bret Erickson (USA) in einem Stechen um Silber mit 4:3 durchsetzen konnte. Vorher hatten beide Schützen 142 Mal getroffen.
Das deutsche Team belegte in der Mannschaftswertung mit 346 Treffern den 13. Rang. Neuer Weltmeister wurde Russland (362 Treffer) vor Indien (360 Treffer) und den USA (359 Treffer).
Abdulrahman Al Faihan (Kuwait) heißt der neue Juniorenweltmeister, der im Stechen mit 1:0 gegen Carl Exton (Großbritannien) nach vorherigen 117 Treffern gewinnen konnte. Die Bronzemedaille gewann Daniele Resca (Italien) mit 116 Treffern. Tim Hauffe (Drosen/113 Treffer) wurde 15., Jan-Ole Jena (Bovenden) wurde mit 107 Treffern auf dem 34. Rang notiert und Birger Hundt (Kühlungsborn/105 Treffer) kam auf den 39. Platz.
Mannschaftsweltmeister wurde beim Nachwuchs Italien (344 Treffer) vor Spanien (341 Treffer) und der Slowakei (339 Treffer). Das DSB-Trio belegte mit 325 Treffern den zehnten Rang.
Die kompletten Resultate der Weltmeisterschaften 2006 in Zagreb finden Sie nach Abschluss der jeweiligen Wettkämpfe hier.