Mit 70 Treffern musste die 24-jährige Sportsoldatin nach dem Vorkampf zunächst in ein Stechen um den Eintritt in das Finale, denn auch Zuzana Stefecekova (Slowakei) und Alessandra Perilli (San Marino) hatten 70 Treffer erzielt, zwei Plätze waren aber nur für das Finale der besten Sechs zu vergeben. Katrin Quooß und die Slowakin trafen die erste Stechscheibe, die Schützin aus San Marino verfehlte und somit stand die junge Deutsche in der Entscheidung um die Medaillen.

„Die Umstellung ist für mich noch schwierig“, analysierte Katrin Quooß nach dem Finale ihren Wettkampf, „ich hatte heute das Pech, dass ich als erste Schützin einer Runde immer 15 Sekunden warten musste, damit die Fernsehkameras, die unseren Wettkampf aufnahmen, einen Stellungswechsel vornehmen konnten. Das hat mich in meinem Rhythmus doch erheblich gestört. Mit dem Vorkampf konnte ich dagegen sehr zufrieden sein und man darf ja auch nicht vergessen, dass es ja erst mein zweites internationales Finale auf diesem hohen Niveau war.“

Fatima Galvez (Spanien) wurde in der serbischen Hauptstadt erste Europameisterin in den Erwachsenendisziplinen. Die Spanierin gewann mit 95 getroffenen Zielen (Vorkampf 72/Finale 23) vor Elena Tkach (Russland) und Delphine Racinet (Frankreich), die beide 93 Mal trafen und in ein Stechen um Silber und Bronze mussten, das die Russin schließlich mit 2:1 für sich entschied.

Jana Beckmann (Magdeburg) belegte mit 66 Treffern Rang 18, Sonja Scheibl (Itzstedt) kam mit 63 getroffenen Scheiben auf Platz 28. Der Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2012 in London ging an den russischen Verband durch die Platzierung von Elena Tkach.

Die Mannschaftswertung gewann Russland (209 Treffer) vor Italien (206 Treffer) und Frankreich (203 Treffer). Die Auswahl des DSB wurde mit 199 Treffern Fünfter.

In den Liegendwettbewerben der Juniorinnen und Junioren konnten keine Starter des Deutschen Schützenbundes in die Nähe der Medaillen kommen. Beim weiblichen Nachwuchs war Isabella Straub (Kirchseeon) mit 584 Ringen und Platz 21 beste Vertreterin des DSB. Marisa Gregori (Mosbach) und Jaqueline Orth (Niederaula) folgten mit jeweils 580 Zählern auf den Plätzen 32 und 33.

Roxana Tudose (Rumänien/594 Ringe) gewann die Goldmedaille in diesem Wettbewerb vor Katharina Neuwirth (Österreich/592 Ringe) und Tasana Bogatinovski (Serbien/590 Ringe). Das deutsche Team wurde mit 1744 Ringen auf dem elften Rang notiert. Die Mannschaftswertung gewann Österreich (1763 Ringe) vor Schweden (1761 Ringe) und Rumänien (1757 Ringe).

Bei den Junioren kamen Sebastian Drawert (Sassanfahrt) und Lars Walker (Neu-Anspach) mit jeweils 585 Ringen auf die Plätze elf und zwölf in der Einzelwertung. Die beiden jungen DSB-Schützen verpassten das Finale damit um drei Ringe. Michael Janker (Hofstetten) kam mit 582 Zählern auf den 27. Rang.

Jaakko Bjorkbacka (Finnland/693,5 Ringe) siegte am Ende vor Jan Lochbihler (Schweiz/692,8 Ringe) und Immanuel Ben Hefer (Israel/692,4 Ringe). Die Teamwertung gewann Norwegen (1763 Ringe) vor der Schweiz (1762 Ringe) und Österreich (1759 Ringe). Das DSB-Trio kam mit 1752 Ringen auf den sechsten Platz.

Die kompletten Ergebnisse der Europameisterschaften in Belgrad finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.