Weltcup
Kristina Berger kämpft um Weltcup-Bronze
Die Eliminationen im Einzelwettbewerb sowie die Direktausscheidungen in den Mixed-Wettbewerben bis zum Halbfinale standen heute beim Weltcup der Bogenschützen in Breslau (Polen) auf dem Programm. Als beste Teilnehmerin erreichte Kristina Berger (Surberg) das Bronzefinale mit dem Compoundbogen.
Mit dem nichtolympischen Compoundbogen griffen die vier deutschen Damen nach Freilos in Durchgang eins erst in der zweiten Runde in die Elimination ein. Kristina Berger (Surberg/Foto) behielt in ihrer ersten Begegnung gegen Katarzyna Szalanska (Polen) mit 144:139 die Oberhand.
In der zweiten Begegnung musste ein Stechen entscheiden, denn die zweimalige Europameisterin von Amsterdam (Niederlande) 2012 hatte wie auch ihre Gegnerin, Carli Cochran (USA), 142 Ringe erzielt. Die DSB-Schützin konnte das Shoot-off jedoch mit 9:8 für sich entscheiden und kam damit unter die besten Sechzehn.
Hier traf Kristina Berger auf die Qualifikationsdritte Marcella Tonioli (Italien). Es wurde ein höchst abwechslungsreiches Match, das die Italienerin zunächst in Führung sah. In der zweiten Hälfte der Partie konnte die Bayerin die Partie jedoch zu ihren Gunsten drehen und gewann am Ende mit 144:142.
Auch Alejandra Usquiano (Kolumbien) konnte Kristina Berger nicht aufhalten. Die DSB-Schützin durfte sich nach einem hochspannenden Kampf über den 144:143-Sieg und den Einzug in das Halbfinale freuen. Gegen Albina Loginowa (Russland) war sogar die Chance auf den Einzug in das Goldfinale gegeben.
Beide Schützinnen schenkten sich keinen Zentimeter und am Ende kam es zu einem 145:145-Remis. Im Stechen hatte die Russin das Glück, dass ihr Pfeil – beide erzielten eine Neun – etwas näher am Scheibenmittelpunkt lag und sie damit in das Finale einzog. Kristina Berger kämpft nun am Samstag gegen Bomin Choi (Südkorea) um Bronze.
Melanie Mikala (Karlsbad) besiegte in Runde eins Anna Stanieczek (Polen) mit 142:139, setzte sich anschließend gegen Martine Couwenberg (Niederlande) mit 142:140 durch, musste dann jedoch gegen die Führende nach der Qualifikation, Erika Jones (USA), beim 139:144 die Waffen strecken.
Patricia Sauter (Waal) blieb in ihrer ersten Partie mit 146:143 gegen Viktoria Balzanowa (Russland) erfolgreich und erzielte in diesem Durchgang das beste Resultat aller vier deutschen Damen. Auch von Laura Longo (Italien) ließ sie sich nicht aufhalten und erreichte durch ein 144:140 das Achtelfinale. Dort kam jedoch gegen die Vorkampffünfte, Bomin Choi (Südkorea) beim 141:148 das Aus.
Lediglich Sabine Sauter (Waal) musste in ihrer ersten Auseinandersetzung mit einer Niederlage den Stand verlassen. Sie unterlag Jelena Babinina (Lithauen) ganz knapp mit 142:143.
Bei den Herren mussten Lars Klingner (Panketal) und Christian Raupach (Lauenau) mit dem Compound-bogen in die erste Runde der Direktausscheidung. Lars Klingner siegte in seinem Auftaktmatch gegen Petro Turunin (Ukraine) mit 142:140, während sich Christian Raupach mit 145:137 deutlich gegen Krzysztof Gorczyca (Polen) durchsetzen konnte.
Für beide war jedoch in der zweiten Runde Schluss, denn der international so erfahrene und erfolgreiche Morten Boe (Norwegen) gewann gegen Christian Raupach mit 147:145 und Lars Klingner musste sich nach hartem Kampf dem 13. Der Qualifikation, Dominique Genet (Frankreich), mit 144:146 beugen.
Marcus Laube (Seelze/Foto), der dritte Starter des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb, hatte in der ersten Runde ein Freilos. In der zweiten Runde hatte er mit Christophe Doussot (Frankreich) keine nennenswerten Probleme. Nach vier Durchgängen von optimalen 30 Ringen, reichte auch eine 27er-Serie zum Schluss, um den Franzosen mit 147:144 zu besiegen.
Knapp dagegen wurde es im Sechzehntelfinale, denn hier war der Qualifikationssiebte Mike Schloesser (Niederlande) der Gegner. Marcus Laube lag jedoch immer mit einem Ring in Führung und konnte diesen Vorsprung beim 147:146 ins Ziel retten.
Nicht ganz so eng wurde es im Achtelfinale, wo Gusti Nyoman Puruhito (Indonesien) den Einzug des Deutschen beim 141:145 aus seiner Sicht nicht verhindern konnte. Gegen den Qualifikationszweiten Pierre Julien Deloche (Frankreich) leistete der Niedersachse heftigen Widerstand, konnte am Ende die knappe 147:148-Niederlage nicht verhindern.
Das DSB-Quartett der Damen mit dem olympischen Recurvebogen griff komplett im Sechzehntelfinale in das Geschehen ein, da Elena Richter und Lisa Unruh durch ihre sehr guten Qualifikationsergebnisse gleich dorthin gesetzt waren, Karina Winter (alle Berlin/Foto) und Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) die ersten Runden gestern erfolgreich absolviert hatten.
Karina Winter setzte sich im Sechzehntelfinale souverän gegen Miranda Leek (USA) mit 7:1 durch, traf dann jedoch unter den besten 16 im innerdeutschen Duell auf ihre Nationalmannschaftskollegin Lisa Unruh. Nach anfänglichem Rückstand von 0:2 und 1:3 konnte sie die Begegnung umdrehen. Nach dem Ausgleich folgte der 7:3-Erfolg, der die Hallenweltmeisterin von 2009 ins Viertelfinale brachte. Gegen die Olympiasiegerin von London 2012, Bo Bae Ki (Südkorea), unterlag sie dann jedoch mit 0:6.
Lisa Unruh, Qualifikationssiebte, bezwang in ihrem ersten Match der Direktausscheidung Begunhan Elif Unsal (Türkei) mit 6:4. Dir Türkin leistete harten Widerstand, trotzdem konnte die Berlinerin am Ende erfolgreich in Elimination starten, bevor sie gegen Karina Winter ausscheiden musste.
Im Gegensatz zu Lisa Unruh hatte die Achte nach der Qualifikation, Elena Richter (Foto), keine Schwierigkeiten mit ihrer ersten Gegnerin. Kristina Timojejewa (Russland) wurde glatt mit 6:0 vom Feld geschickt. Nach einer spannenden Partie unterlag die Olympiateilnehmerin von London 2012 und World-Games-Zweite von Cali (Kolumbien) 2013 in der Disziplin Feldbogen gegen Deepika Kumari (Indien) mit 4:6.
Veronika Haidn-Tschalova zeigte ebenfalls eine starke Leistung im ersten Eliminationsdurchgang und verließ gegen Diananda Choirunisa (Indonesien) mit 7:3 als Siegerin den Stand. Gegen die Vorkampfsechste Aida Roman (Mexiko) zeigte die Frau des Bundestrainers Oliver Haidn eine kämpferisch starke Leistung und unterlag knapp mit 4:6. Die geschlossene Gesamtleistung der deutschen Recurve-Damen konnte in Breslau überzeugen.
Die Mixed-Wettbewerbe begannen für das deutsche Duo mit dem Recurvebogen erfolgreich. Gegen die Türkei kamen Lisa Unruh und Sebastian Rohrberg (Langwedel) im Achtelfinale zu einem 147:142-Erfolg. Es war ein lange Zeit umkämpftes Match, denn die Türken leisteten heftigen Widerstand. Vor der letzten Passe lag das DSB-Team nur mit einem Ring in Führung. Erst im letzten Durchgang wurde der Sieg perfekt gemacht.
Auch gegen Japan ging es im Viertelfinale äußerst spannend zu. Das deutsche Team lag gegen die Asiaten nach zwei Durchgängen mit 75:76 im Rückstand. In der dritten Passe dann die vorzeitige Entscheidung, denn zwei Mal Acht, eine Sieben und eine Sechs ließen die beiden deutschen Schützen deutlich in Rückstand geraten. Mit 104:115 ging es in die letzte Serie und mit 140:153 ging das Match schließlich ver-loren.
Sabine Sauter (Foto) und Marcus Laube, die den Deutschen Schützenbund mit dem Compoundbogen vertraten, konnten die zweite Runde nicht erreichen. Die Begegnung gegen Südafrika ging mit 155:157 Ringen verloren. Bereits in der ersten Passe ging diese Partie verloren, denn nach einem 37:39 nach den ersten vier Pfeilen gingen die folgenden Durchgänge jeweils exakt gleich aus.
Die kompletten Ergebnisse des Weltcups in Breslau finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.