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Leistungssportler wünschen sich mehr Unterstützung
Oberbürgermeister Dr. Paul Krüger (Foto links) begrüßte die Mitglieder des Gesamtvorstandes und erklärte das bescheidene äußere Erscheinungsbild des Rathauses. „Alle Pläne zur Renovierung liegen in der Schublade. Doch wir haben unser Geld erstmal genommen, um Schulen und Kindergärten zu bauen, das war uns wichtiger.“ Zum Abschluss der Sitzung kam DSB-Präsident Josef Ambacher (Foto rechts) gern der Bitte des Oberbürgermeisters nach, sich für den Deutschen Schützenbund in das Gästebuch der Stadt einzutragen.
Zügig war das ohnehin kurze Programm behandelt worden, nachdem der Gesamtvorstand schon im März getagt hatte. Die vom Sportausschuss besprochene neue Ligaordnung ist beschlossen. Wichtigste Neuerung ist die Umbenennung der Regionalligen Luftgewehr und Luftpistole in „Zweite Liga“. Die Vereinsvertreter erwarten sich so eine Aufwertung des „Unterhauses“, um etwa mit besseren Erfolgaussichten Sponsoren ansprechen zu können.
Außerdem werden die Wettkämpfe der Ersten und Zweiten Liga einer Disziplin auf ein Wochenende gelegt. Das führt zwar zu organisatorischem Mehraufwand, wenn man an die Besetzung mit Kampfrichtern oder das Aufstellen der Wettkampfanlagen denkt, verschafft aber andererseits den Landestrainern mehr zeitlichen Spielraum, um Lehrgänge in der Saisonvorbereitungsphase abzuhalten.
Die Deutsche Sporthilfe hat unter der Dachkampagne „Dein Name für Deutschland“ mit dem Deutschen Schützenbund exklusiv die Aktion „Dein Verein für Deutschland“ gestartet. Ziel ist es, die Förderung der Spitzensportler zu verbessern. Ihre soziale und berufliche Absicherung steht im Vordergrund. „Sonst entsteht das Phänomen: Einen Tag Olympiasieger und danach wieder Hartz-IV-Empfänger“, sagte Vizepräsidentin Susanne Kiermayer, selbst jahrzehntelang Trapschützin der Weltklasse. Mit einem eigens konstruierten Truck ist die Sporthilfe auf großen Sportereignissen vertreten und wirbt mit diversen Aktivitäten und der Anwesenheit von Topathleten für die gute Sache.
Jeder Förderer kann sich mit drei Euro pro Monat an der Aktion beteiligen. Ab 30 bis 40 Beteiligten pro Verein oder übergeordnetem Verband bekommt diese Gruppe ein Poster, auf dem die Namen der Wohltäter in einer schematischen Darstellung der gewünschten Disziplin aufgeführt werden. Jeder einzelne Förderer erhält ein „Sponsorenpaket“. Der Gesamtvorstand befürwortete einstimmig die Unterstützung der Kampagne.
Aktivensprecher Marcel Goelden betonte die Dringlichkeit dieser Maßnahme, auch um das nationale Leistungsniveau zu verbessern. Wie hart es ist, international mitzuhalten, erfuhr er wieder jüngst bei den Weltcups in Übersee. „Wir treffen international auf Profis.“ Der Schnellfeuerschütze wies anhand des gerade erschienenen Flyers „Sportler sucht Job“ auf die Problematik hin, dass deutsche Leistungssportler viel weniger Zeit für ihre berufliche Ausbildung als ihre Altersgenossen hätten. Er appellierte an die Mitglieder des Gremiums, Arbeits- und Praktikumsplätze für Spitzensportler einzurichten – das bedeute zwar eine höhere Flexibilität in der Organisation des Arbeitsablaufes, aber durch die Unterstützung der Sporthilfe keine finanziellen Nachteile.
Bei den Deutschen Meisterschaften in München-Hochbrück wird wie bei der Weltmeisterschaft das Unternehmen Carl Walther stark präsent sein, diesmal in Zusammenhang mit seinem 125-jährigen Jubiläum in diesem Jahr. Bei einem „Jedermann-Preisschießen“ mit der Luftpistole von Carl Walther können die Schützen ein Auto gewinnen.
Für den DSB-Pokal wird nach Möglichkeiten gesucht, den Modus attraktiver zu gestalten. Der stellvertretende Bundessportleiter Gerhard Furnier erinnerte an das Sportabzeichen, das auch im Sportschießen abgelegt werden kann. Ein Anstieg der Absolventen könne sich positiv auf das Ansehen der Schützenvereine auswirken.
Zum Abschluss der Sitzung ergriff Klaus Seeger das Wort. In nachdrücklichen wie humorvollen Worten bedankte er sich, wenige Wochen nachdem er aus seinem Amt als hessischer Landesschützenpräsident und damit dem Gesamtvorstand ausgeschieden war, für die jahrelange Zusammenarbeit und schloss mit den Worten: „Der Deutsche Schützenbund ist ein guter Verband, arbeitet weiter daran.“
Beitrag und Foto: Harald Strier