„Kämpfen Haltern, kämpfen“ und „Wir woll’n Euch siegen sehn“ skandierten die mitgereisten Fans aus Haltern lautstark und der zweimalige Meister begann auch engagiert. Doch leisteten die Baden-Württemberger erheblichen Widerstand, lagen an Position zwei und drei durch Andreas Schneider und Christoph Schmid immer vorne und ließen die Halterner nicht richtig zu ihrem Wettkampf finden.

Ohne Schwierigkeiten an Position eins der Olympiasieger von Sydney 2000, Franck Dumoulin (Haltern/Foto oben), der wieder einmal seine herausragende Klasse zeigte, mit souveränen 390:367 gegen Florian Brunner gewann und damit auch in seinem 26. Einsatz in der Bundesliga ohne Niederlage bleibt.

Aber hinter ihm wurde es dramatisch. Michael Peirick konnte gegen Andreas Schneider heute nichts ausrichten und verlor sein Match klar mit 364:370. An Position drei kam Albert Grieskamp nach schwächerem Start ins Match zurück, führte nach der zweiten Serie in der Hochrechnung und da auch Klaus Lindemann an Position fünf klar gegen Julia Hochmuth führte und am Ende auch 372:361 gewinnen konnte, schien alles seinen geregelten Gang für die Westfalen zu gehen.

Albert Grieskamp lag vor den letzten drei Schüssen noch drei Ringe vor seinem Gegner, der sein Match schon beendet hatte. Er schoss zunächst eine 8, damit war es nur noch ein Ring, es folgte eine 9 und mit der 9 im letzten Schuss stand fest, dass der Schütze aus Haltern seine Partie verloren hatte.

Ähnlich erging es Sven Hartmann gegen Dirk Ruiken. Der Halterner hatte vor den letzten sechs Schüssen vier Ringe Vorsprung und damit die gleiche Situation vor sich wie Albert Grieskamp. Zwei Ringe waren es nur noch vor den letzten vier Schuss und als beim drittletzten Schuss der Vorsprung aufgebraucht war, lag die Sensation in der Luft. Im vorletzten Schuss unterlief Sven Hartmann eine 8 und dies war das Ende aller Träume von der Titelverteidigung.

Trainer Alfred Konietzny: „Wir haben uns im Wettkampf verkrampft. In der Vorbereitung waren alle noch locker, haben ein gutes Probeprogramm geschossen und im Wettkampf ging dann die Eierei los. Da haben sich meine Schützen, mit Ausnahme von Franck Dumoulin, der wieder einen tollen Wettkampf absolviert hat, zu sehr unter Druck gesetzt und wer unter Stress nicht seine Leistung bringen kann, verliert in der Bundesliga.“

Im Halbfinale trifft die SG Ludwigsburg nun auf die Schützengilde Waldenburg.

Im Luftgewehr erlebten die Zuschauer eine Demonstration des amtierenden Vizemeisters vom BSV Buer-Bülse. Mit 5:0 deklassierten die Schützen aus dem Ruhrgebiet die SSG Dynamit Fürth, die einem ein wenig leid tun konnte, denn dieser geballten Leistungsstärke war das Team aus Franken hoffnungslos unterlegen.

Alexandra Schneider gewann auf der Spitzenposition mit 396:388 gegen Magnus Weinberger, Im „Bauer-Duell“ hatte Dorothee (im Foto rechts) mit 397:392 gegen ihren Namensvetter Christian (im Foto links) aus Fürth das bessere Ende für sich. Der Weltklasseschütze Jozef Gönci siegte gegen Sebastian Moises mit 394:386, Nadine Masuth war mit 394:385 gegen Birgit Dorfner erfolgreich und Torsten Krebs schließlich begann an Position fünf mit zwei optimalen Hunderterserien und bezwang Stefanie Bauer mit 396:389.

Sicherlich werden diese Leistungen bei den kommenden Gegnern, im Halbfinale trifft das Team auf Der Bund München, Eindruck hinterlassen haben. Trösten können sich die Münchner nur mit der alten Weisheit, das vor der nächsten Begegnung alle wieder bei Null anfangen.