Deutsche Meisterschaften

Maik Eckhardt Deutscher Meister in der Freien Waffe

03.09.2004 00:00

Der Olympiafünfte von Athen im Luftgewehr, Maik Eckhardt (Dortmund/Foto), hat den ersten deutschen Meistertitel in den olympischen Disziplinen bei den nationalen Titelkämpfen dieses Jahres auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gewonnen.

 

Im Kleinkaliberwettbewerb Freie Waffe siegte der Westfale mit 1275,3 Ringen (Vorkampf 1178/Finale 97,3) vor dem Silbermedaillengewinner im Liegendschießen, Christian Lusch (Bühl-Eisental), der heute auf 1272,3 Ringe (Vorkampf 1173/Finale 99,3) kam und auf Rang drei Claus Hildebrand (Brigachtal), der sich mit 1269,0 Ringen (Vorkampf 1167/Finale 102,0) die Bronzemedaille sichern konnte.

Mit einem überlegenen Fünf-Ringe-Vorsprung war der Dortmunder in das Finale der besten Acht gegangen. Seine optimalen 400 Ringe im Liegendschießen heute morgen ebneten ihm den Weg dahin. Nach 388 Ringen im Stehendanschlag und 390 Ringen im Kniendschießen konnte er Christian Lusch nach dem Vorkampf deutlich distanzieren.

Das Finale war gekennzeichnet von nur geringen Positionswechseln. An der Spitze änderte sich zwischen Maik Eckhardt und Christian Lusch nicht sehr viel. In der Anfangsphase konnte der Westfale seinen Vorsprung sogar noch ausbauen und hatte zur Hälfte der Endrunde sogar eine Differenz von 6,6 Ringen herausgearbeitet. Gegen Ende des Finales kam Christian Lusch noch einmal heran, ohne aber Maik Eckhardt wesentlich zu gefährden.

Etwas spannender wurde es im Kampf um Rang drei, wo Claus Hildebrand durch einen starken Beginn Matthias Fieberling (Elsen) von Rang drei verdrängen konnte und diesen Platz dann auch bis zum Schluss behauptete. War es vor dem Finale nur ein Ring, der die beiden Schützen trennte, war der Vorsprung von Hildebrand am Ende auf fast sieben Ringe angewachsen.

Mit Bernd Rücker (Neckarsulm/linkes Foto links) ist ein langjähriger Spitzenschütze aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und wurde nach dem Finale Freie Waffe durch den Bundessportleiter des Deutschen Schützenbundes, Heinz Hütter (linkes Foto rechts), verabschiedet.

Bernd Rücker, ein ausgewiesener Spezialist im Liegendschießen, gewann schon bei den Europameisterschaften 1983 in Bukarest die Bronzemedaille für den DSB, wurde ein Jahr später Vize-Europameister in Vingstedt und belegte bei den Olympischen Spiele in Seoul 1988 den siebten Rang.

Weitaus abwechslungsreicher, was die Positionswechsel angeht, war das Finale der Luftpistole bei den Herren. Mit einer Ausnahme allerdings, denn der erstmalig in der Erwachsenenklasse startende Frederic Dzierzon (Marpingen/rechtes Foto links), der im Vorkampf 581 Ringe erreichte, ging als Führender mit drei Ringen vor dem Zweiten in das Finale hinein und gab seine Führung nicht mehr ab. Mit 676,3 Ringen gewann der erst 20-jährige Vize-Europameister von 2003 seinen ersten Titel in der Herrenklasse.

„Das ist der absolute Wahnsinn, ich kann es noch gar nicht glauben“, so Frederic Dzierzon direkt nach dem Finale. Auch der Zweite in diesem Wettbewerb, Sebastian Rosner (Traunstein), ist zum ersten Mal bei den Herren dabei. Der 21-jährige Bayer platzierte sich zu Beginn der Endrunde gleich auf Rang zwei, wurde dann aber während des Wettkampfes aus den Medaillenrängen verdrängt, bis Platz vier und fünf nahezu durchgereicht und konnte sich erst durch eine hervorragende zweite Hälfte, in der kein Schuss unter 10,0 lag, wieder hinter dem neuen Titelträger mit insgesamt 675,2 Ringen auf Platz zwei positionieren. „Mein heimliches Ziel war das Finale, dass ich jetzt sogar Vizemeister bin, ist einfach toll.“

Eine noch stärkere Berg- und Talfahrt erlebte Hans-Jörg Meyer (Broistedt/rechtes Foto rechts). Nach einem zunächst schwachen Finalbeginn mit zwei Achtern und einem zwischenzeitlichen sechsten Rang, schaffte es der Niedersachse, sich wie Rosner in der zweiten Hälfte wieder nach vorne zu kämpfen. 10,7, 10,6, 10,7 lauteten die Schüsse sechs bis acht und wäre nicht eine 8,4 im vorletzten Schuss in diese Serie hineingekommen, hätte Hans-Jörg Meyer sich sicherlich noch weiter Richtung Titelverteidigung bewegt. So aber reichte es nach einer 10,5 im letzten Schuss mit insgesamt 675,1 Ringen zur Bronzemedaille.

Von ständig wechselnden Positionskämpfen war auch das Finale in der Luftpistole der Damen geprägt, bei dem die Olympiasechste, Munkhbayar Dorjsuren (Moosach), fehlte. Nach Schuss eins war Claudia Verdicchio (Freiburg/Foto), die zweite deutsche Olympiateilnehmerin von Athen, an führender Position. Danach hießen die Spitzenkandidatinnen Michaela Gottlieb (Sulz) Kathrin Mieley (Frankfurt/Oder) und Monika Martin (Rott).

Nach der Hälfte, also nach fünf abgegebenen Schüssen, schob sich Kerstin Nelson (Böblingen) auf die begehrte Position eins und hielt sie bis zum Schluss. Mit 478,5 Ringen stand sie auf dem obersten Medaillentreppchen und konnte sich über den Titel einer Deutschen Meisterin freuen.

Um Platz zwei musste gestochen werden, nachdem Stefanie Thurmann (Wittenberge), die mit 380 Ringen als Führende aus dem Vorkampf herauskam, und Monika Martin mit 476,4 Zählern ringgleich waren. Die Brandenburgerin legte eine starke 10,7 vor, ein Ergebnis, das von Monika Martin nicht mehr zu überbieten war. Ihre 9,6 Ringen bedeuteten letztendlich Platz drei.

Die Luftpistole der Junioren gewann Florian Ullrich (Hattorf) mit 668,9 Ringen vor Matthias Laufer (Elxleben), der sich nach dem besten Finale mit 101,1 Ringen und insgesamt 668,1 Zählern noch auf Platz zwei vorschieben konnte und damit Dan Pfizenmayer (March), der auf 668,0 Ringe kam, auf den Bronzeplatz verdrängen konnte.

Sandra Hornung (Hof) heißt die neue Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen. Ihre 472,9 Ringe waren heute das beste Ergebnis im Wettkampf mit der Luftpistole. Knapp dahinter belegte Jana Henschel (Erfurt) mit 472,7 Ringen den zweiten Platz und auf Rang drei kam schließlich Barbara Lobasiuk (Berlin) mit 467,0 Zählern.

In der Schnellfeuerpistole der Junioren machte eine schwächere zweite Finalserie die Titelhoffnungen von Dirk Heinen (Kriftel) zunichte. 42,2 Ringe waren einfach nicht genug, um den Spitzenplatz, den sich der Hesse mit 577 Ringen nach dem Vorkampf erkämpft hatte, zu halten. Gegen die 671,6 Ringe, die Torsten Moses (Salz) insgesamt erzielte, waren die 664,8 Ringe von Dirk Heinen zu wenig. Patrick Ziebell (Suhl) belegte mit 663,4 Ringen Platz drei.

Mit 1249,6 Ringen war Steffen Hillenbrand (Kronau) in der Freien Waffe der Junioren nicht zu bezwingen und gewann den nationalen Meistertitel mit einem überaus deutlichen Vorsprung von exakt zehn Ringen vor Damian Kontny (Baunatal), der sich mit 1239,6 Ringen knapp vor Christian Butz (Bad Schönborn) platzieren konnte. Seine 1239,2 Ringe bedeuteten am Ende Platz drei.

Weitere umfangreiche Informationen zur DM auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie hier.

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