Deutsche Meisterschaften

Maik Eckhardt gewinnt die „Königsdisziplin“

27.08.2010 12:55

Am zweiten Tag der olympischen Entscheidungen hat Maik Eckhardt (Dortmund/Foto) bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Wurfscheibe, Laufende Scheibe und Armbrust 10 Meter auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück die „Königsdisziplin“, den Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr, für sich entscheiden können.

 

Der routinierte Westfale, Olympiateilnehmer in Peking, Athen, Sydney und Atlanta, ging nach dem Vorkampf mit 1168 Ringen und damit drei Zählern Vorsprung in das Finale der besten Acht. Nach 96,8 Ringen dort hatte der Weltmeisterschaftsvierzehnte von vor drei Wochen an gleicher Stelle diesmal mit 1264,8 Zählern den nationalen Titel für sich entschieden.

Magnus Weinberger (Fürth), mit 1165 Ringen Vorkampfzweiter, kam zum Ende des Finales jedoch immer näher an den Führenden heran und beendete nach 98,2 Ringen mit einer Leistung von insgesamt 1263,2 Zählern seinen Wettbewerb als Vizemeister. Dritter wurde der Europameister von 2009 in Osijek (Kroatien) über die 300-Meter-Distanz, Richard Dietzsch (Oberau), der mit 1260,5 Ringen (Vorkampf 1161/Finale 99,5) die Bronzemedaille gewann.

Patrick Kurz (Kastl) heißt der neue Deutsche Meister bei den Junioren. Er siegte mit 1247 Ringen (Vorkampf 1156/Finale 91,2) vor Florian Scherer (Augsburg) mit 1242,6 Zählern (Vorkampf 1142/Finale 100,6) und Julian Baehnisch (Kastl) mit 1240,1 Ringen (Vorkampf 1146/Finale 94,1).

Mit der Luftpistole sicherte sich Uwe Potteck (Berlin/Foto) den deutschen Meistertitel. Der mittlerweile 55-jährige Olympiasieger von Montreal 1976 mit der Freien Pistole hatte bereits nach dem Vorkampf mit 580 Ringen in Führung gelegen und hatte einen Ring Vorsprung vor Patrik Lengerer (Stuttgart), der mit 579 Zählern aus der Qualifikation kam.

Das Finale begann zunächst mit Vorteilen für den „Altmeister“ aus der Hauptstadt, denn nach der Hälfte der zehn Finalschüsse hatte Uwe Potteck seinen Vorsprung auf 4,1 Ringe erhöht. So gänzlich geschlagen wollte sich das aktuelle Nationalmannschaftsmitglied jedoch nicht geben und startete mit zweimal 10,5 und einmal 10,4 die Aufholjagd, während Uwe Potteck vorne etwas an Boden verlor.

Der Vorsprung schmolz zwar, doch konnte Patrik Lengerer die Differenz auf den Führenden nicht mehr kompensieren und so siegte Uwe Potteck mit 679,3 Zählern (Vorkampf 580/Finale 99,3) vor Patrik Lengerer mit 677,9 Ringen (Vorkampf 579/Finale 98,9). Auf Rang drei schob sich ein weiterer aktueller DSB-Nationalkaderschütze vor, denn Florian Schmidt (Frankfurt/Oder) kam mit 676,5 Ringen (Vorkampf 575/Finale 101,5) und dem besten Finalresultat auf den Bronzerang.

„Das ist ein richtig schöner Mitnahmeeffekt“, strahlte der Deutsche Meister 2010, „eigentlich hatte ich mich ganz auf den Wettkampf kommenden Montag in der Herren-Altersklasse fokussiert, aber dann konnte ich die anderen doch noch etwas ärgern.“

Bei den Junioren machten die Zwillingsbrüder Heise (Wiggensbach) Gold und Silber unter sich aus. Michael Heise gewann mit Riesenvorsprung und 678,0 Ringen (Vorkampf 577/Finale 101,0) vor Andreas Heise, der mit 666,4 Zählern (Vorkampf 568/Finale 98,4) Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging an Martin Hofmann (Erfurt) mit 664,3 Ringen (Vorkampf 569/Finale 95,3).

Im Skeetschießen der Herren gab es zwei Stechen um die Medaillen und die vier besten Schützen der letzten Jahre im DSB waren daran beteiligt. Zunächst mussten im Kampf um Bronze Thorsten Hapke (Wedemark/Foto) gegen Tino Wenzel (Ibbenbüren) antreten. Beide Schützen hatten nach dem Finale 144 Treffer erzielt, wobei beide auch nach dem Vorkampf mit 121 getroffenen Scheiben gleichauf waren und dann im Finale 23 Mal trafen.

Tino Wenzel ließ in der zweiten Dublette eine Scheibe passieren, während Thorsten Hapke beide Dubletten erfolgreich abschloss und die Bronzemedaille mit 4:3 gewann. Im Finale sah es zunächst danach aus, als ob Thorsten Hapke das bessere Ende für sich haben würde, doch ausgerechnet an der letzten Positi-on, wo selten ein Schütze die beiden Scheiben verfehlt, leistete sich der Niedersachse noch einen Fehler und musste in das Shoot-off gegen Tino Wenzel.

Spannend aber genauso kurz war das zweite Stechen um Gold. Auch hier leutete das Ergebnis 4:3. Der Olympiasieger von 1988 in Seoul, der Routinier Axel Wegner (Brandis/Foto), traf auf Ralf Buchheim (Lebus), der erst vor drei Wochen bei den Weltmeisterschaften auf der gleichen Anlage nur knapp das Finale der besten Sechs verfehlte und Siebter wurde.

Axel Wegner war erster Schütze, traf beide Dubletten, der 26-jährige Sportsoldat aus Brandenburg hatte bei der zweiten Dublette einen Fehlschuss und dies bedeutete Silber für ihn. Auch hier Duplizität der Er-eignisse. Beide Schützen erzielten 122 Treffer im Vorkampf und 24 Treffer im Finale. Sogar der eine Fehl-schuss im Finale traf beide an der gleichen Stelle Bei der ersten Dublette am schwierigen Stand vier lie-ßen beide Schützen eine Scheibe passieren.

Sven Korte (Ibbenbüren) siegte bei den Junioren mit 146 Treffern (Vorkampf 122/Finale 24) deutlich vor Frank Cordesmeyer (Rheine) mit 139 getroffenen Scheiben (Vorkampf 116/Finale 23) und Christian Gärt-ner (Schwetzingen), der mit 138 Treffern Bronze gewann.

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Foto 1, 3 und 4: © DSB/Schreyer

Die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.