Olympische Spiele

Maik Eckhardt ist am längsten gefördertes Sporthilfe-Mitglied in London

25.07.2012 08:42

Es ist eine Erfolgsstory, auch wenn Gewehrschütze Maik Eckhardt (Foto) bislang nicht den heiß ersehnten Medaillenerfolg bei Olympischen Spielen erringen konnte. Mit 26 ½ Jahren ist der 42-jährige Westfale das am längsten von der Sporthilfe geförderte Mitglied der Olympiamannschaft.

 

In dieser Zeit, in der er eine bemerkenswerte Ausdauer und Beharrlichkeit bewies und sich kontinuierlich auf Tuchfühlung mit der Weltspitze bewegte, wuchs schon die nächste Generation heran, um in London auf Medaillenjagd zugehen.

Aufgenommen in die Sporthilfe-Förderung wurde Eckhardt zum 1. Januar 1986, an dem Tag, an dem ein anderes Mitglied des Olympia-Teams das Licht der Welt erblickte: Die Siebenkämpferin Julia Mächtig aus Neubrandenburg, die mit einer bei der Olympia-Qualifikation aufgestellten neuen persönlichen Bestleistung von 6345 Punkten eine besondere Marke gesetzt hat, mit der sie in London unter die acht weltbesten Mehrkämpferinnen kommen kann.

Ein Ziel, das Maik Eckhardt schon zweimal erreicht hat. 2000 in Sydney wurde er mit der Freien Waffe liegend Vierter, 2004 landete er mit dem Luftgewehr auf Platz 5. In London erlebt der Dortmunder nun seine fünften Olympischen Spiele – und dort könnte der Traum einer Medaille in Erfüllung gehen. Und das, obwohl er laut seiner Website einen Fulltime-Job von 60 Wochenstunden als Unternehmer absolviert.

Das Besondere daran ist, dass dieser Job auch seinem Sport zu Gute kommt. Maik Eckhardts Firma entwickelt High-Tech Waffen für Sportschützen. Natürlich ist seine eigene Waffe ihm auf den Leib geschnitten. Sie ist direkt am Schießstand entwickelt worden. Dort entstehen die grundlegenden Ideen. Anschließend werden die Entwürfe ausgiebig getestet. Und was sich in Training und Wettkampf bewährt, kommt in die weitere Konstruktion. Darin sieht Eckhardt einen wesentlichen Baustein seines langjährigen beständigen Erfolges.

Ein Spitzenplatz in London wäre natürlich die beste Promotion für sein Unternehmen. „Die Deutsche Sporthilfe hat mir maßgeblich in allen Lebensabschnitten dazu beigetragen, Leistungssport zu betreiben. In einer Randsportart ist es superschwer, Arbeitgeber zu finden, die einen Mitarbeiter für mehrere Wochen im Jahr für den Spitzensport entbehren können. So gesehen war und ist die Selbständigkeit auch ein großer Teil Mittel zum Zweck. Auch hier bin ich der Sporthilfe für die tolle Unterstützung sehr dankbar.“

Doch auch nach London muss noch nicht Schluss sein. „Ich blicke immer bis zur nächsten WM oder zu den kommenden Olympischen Spielen. Derzeit kann ich mir durchaus vorstellen, noch zwei Jahre dran zu hängen. Ob es auch noch bis Rio 2016, meinen dann sechsten Spielen, reicht, wird sich zeigen“, erklärt Eckhardt.

Aber auch bei einem Karriereende würde die langjährige Beziehung des Sportschützen zur Sporthilfe nicht zwangsläufig enden. „Ich finde die Initiative der Sporthilfe, in dem Club emadeus ehemals geförderte Sportler zu vernetzen, gut. Ich kann mir durchaus vorstellen, nach meinem Karriereende emadeus-Mitglied zu werden, um zur Förderung junger Talente beizutragen.“ Sozusagen: Sporthilfe forever.

Beitrag: Gerald Frank