Bundesliga
Maßstäbe gesetzt - Sherwood Herne sichert sich sehr souverän den Meister-Titel im Bogenschießen
Die Schützen des BSC Sherwood Herne sind am Samstag in der Sporthalle in Plüderhausen zum zweiten Mal in der 17-jährigen Geschichte der Bogenschützen-Bundesliga Deutscher Meister geworden.
Im Finale setzten sich die Westdeutschen mit den Schützen Jan-Christopher Ginzel (Foto unten rechts), Tim Großmann und Rafael Poppenborg am Ende erstaunlich souverän gegen den Veranstalter SGi Welzheim mit 6:2 durch. Damit verhinderte das Team von Trainer Reinhard Kisselbach den Hattrick des SV Querum.
Dritter wurde BSC BB–Berlin, die im kleine Finale den letztjährigen Meister SV Querum glatt mit 6:0 bezwang und dabei 179 von 180 möglichen Ringen holte. Zuvor hatten die Querumer in einem packenden Halbfinale, das bis zur letzten Passe hart umkämpft war und unentschieden gestanden hatte, für sich entschieden.
Zur tragischen Figur avancierte da Camilo Mayr, der bei seinem letzten Versuch eine Fahrkarte schoss. Dieser Fehlschuss des früheren Welzheimers, der erst seit dieser Saison für Querum schießt, kostete die Braunschweiger letzten Endes den Einzug ins Finale.
Noch spannender, ja geradezu dramatisch verlief das zweite Halbfinale zwischen Welzheim und Berlin. Die ersten drei Passen endeten jeweils Unentschieden, dann gewann jeder Klub eine Passe. Es stand 5:5. Das Stechen musste die Entscheidung bringen, und da war der Veranstalter mit 29:27 einen Hauch besser.
Doch diese Match hatte die Welzheimer viel mentale Kraft gekostet, die im Finale fehlte. Da nutzte es der SGi Welzheim nichts mehr, dass sie die Südstaffel zuvor an vier Wettkampftagen klar dominiert hatten und sich lediglich eine Niederlage leistete
Kein Zweifel: Sherwood Herne war an diesem Tag die am ausgeglichenste und homogenste Mannschaft. Der Meister-Spiegel geht völlig verdient nach Westdeutschland. Auch Bundestrainer Oliver Haidn fand, dass Herne „zu recht gewonnen hat. Sie waren das stabilste Team.“ Darüber hinaus lobte er das hohe Niveau „dieses wunderbaren Wettbewerbs. Da wurde neue Maßstäbe gesetzt.“
Sherwood, erst zum zweiten Mal Deutscher Meister, hatte sich im Laufe dieser Bundesliga-Runde kontinuierlich gesteigert. In der Nord-Staffel belegten sie nach den vier Wettkämpfen Platz drei. Doch als es darauf ankam, behielten die Jungs kühlen Kopf.
Für den Herner Rafael Poppenborg sowie die drei Berliner Eric Skoeries, Karina Winter, Elena Richter sowie Veronika Haidn-Tschalova (Tacherting) ging es nach dem Bundesliga-Finale gleich weiter, anderntags reisten sie mit dem Nationalmannschafts-Kader zur Hallen-WM nach Nimes.
Pech hatte die stärker eingeschätzten FSG Tacherting, die im alles entscheidenden Match um den Einzug ins Halbfinale erst im Stechen hochdünn an Berlin gescheitert war und mit 2:4 Punkten ausgeschieden war. BS Neumarkt und die Blankenfelder BS blieben gänzlich ohne Sieg, die BSG Ebersberg gewann zwar einmal, doch zum Einzug ins Halbfinale reichte das nicht.
Alle Ergebnisse der Veranstaltung finden Sie über diesen Link.
Beitrag: Thomas Kilchenstein