Mit 70 Treffern war die Weltmeisterschaftsfünfte von Zagreb, Susanne Kiermayer (Kirchberg/Foto links), als Fünfte in das Finale der besten Sechs gegangen, gefolgt von der jungen Jana Beckmann (Magdeburg/Foto Mitte), die 68 Treffer aus den drei Vorkampfserien mitgebracht hatte und Silke Hüsing (Ulm/Foto rechts), die noch einmal zwei Zähler dahinter mit 66 Treffern auf dem dritten Rang lag.

Das Finale nahm anfangs einen ungewöhnlichen Verlauf, denn Jana Beckmann verfehlte gleich die ersten beiden Ziele. Im dritten und vierten Durchgang erwischte es dann Silke Hüsing und nachfolgend verpasste auch Susanne Kiermayer zwei Scheiben, diesmal aber in der fünften und sechsten Serie.

Jana Beckmann stabilisierte ihre Leistung relativ schnell, ließ nur noch drei Scheiben passieren und hatte am Ende nach Andrea Meinicke (Berlin), die 22 Treffer in diesem Finale erzielte, mit 20 getroffenen Scheiben das beste Resultat in dieser Entscheidung geschossen.

Susanne Kiermayer (Foto) ließ in der Endrunde sieben Scheiben passieren und hatte nach dem Finale wie Jana Beckmann 88 Treffer auf ihrem Konto. Diese Leistung der beiden Schützinnen bedeuteten gleichzeitig einen neuen deutschen Finalrekord.

Zuvor mussten aber Silke Hüsing gegen Andrea Meinicke um die Bronzemedaille stechen, denn auch hier herrschte mit 85 Treffern Gleichstand.

Schon die erste Stechscheibe brachte die Entscheidung, denn die Schützin aus der Hauptstadt verfehlte das orangene Ziel, während Silke Hüsing traf und damit die Bronzemedaille gewann. Jana Beckmann und Susanne Kiermayer ließen das Publikum auf der Tribüne der Olympiaschießanlage aber auch nicht lange ausharren, denn während die 23-jährige Studentin aus Sachsen-Anhalt die zweite Stechscheibe traf, musste Susanne Kiermayer das Ziel passieren lassen.

Damit gewann Jana Beckmann (Foto) die Goldmedaille, konnte ihren Titel aus dem letzten Jahr verteidigen, und war sichtlich erleichtert. „Ich war schon ein wenig nervös, nicht nur beim Stechen, sondern auch schon vorher, weil es doch längere Zeit bei mir nicht so geklappt hat. Mit dem Finalergebnis kann ich persönlich gar nicht so sehr zufrieden sein, aber ich bin jetzt nur froh, dass es zum Titel gereicht hat.“

„Bei mir haben sich leider die technischen Probleme, die ich zur Zeit habe, im Finale mal wieder durchgesetzt“, so eine mit sich unzufriedene Susanne Kiermayer, „mit der linken Scheibe klappt es nicht so recht. Ich drücke einfach nicht richtig an dieser Scheibe.“

Bundestrainer Wilhelm Metelmann: „Es scheint doch vielleicht ein psychisches Problem zu sein, denn Susanne musste bei der letzten großen internationalen Entscheidung, wie jetzt bei der Weltmeisterschaft in Zagreb, im Finale eine Niederlage einstecken. Das schwirrt wahrscheinlich noch im Kopf herum und vielleicht ist sie jetzt so kurz danach noch nicht ganz imstande, dies abzustellen. Ich denke aber, dass dies nur temporär sein wird und wir bald schon wieder eine andere Susanne Kiermayer sehen werden.“

Vielleicht ist dies schon bei den Europameisterschaften der Fall, die vom 29.08.-04.09.2006 in Maribor (Slowenien) stattfinden. Das Finale im Trap der Damen wird dort am 2. September ausgetragen.