International

Medaillensegen für DSB-Nachwuchs

14.03.2007 00:00

Gleich die erste Entscheidung bei den Europameisterschaften für Luftdruckwaffen in Deauville (Frankreich) brachte auch das erste Gold für den Deutschen Schützenbund. Die Mannschaft der Gewehr-Junioren gewann in der Besetzung Lars Walker (Neu-Anspach), Sebastian Hahn (Weihenzell/Foto) und Daniel Butterweck (Eschweiler) mit 1769 Ringen vor Österreich (1757 Ringe) und der Tschechischen Republik (1756 Ringe). Sebastian Hahn gewann auch die Einzelwertung mit 697,3 Ringen vor Rafal Lukaszyk (Polen/969,5 Ringe) und Alexander Rizow (Bulgarien/692,6 Ringe).

Sebastian Hahn ging als bester Nachwuchsschütze mit 594 Ringen nach dem Vorkampf als Erster in das Finale. Nach einer 99er-Serie zu Beginn seines Wettkampfs, folgten zwei optimale Durchgänge mit 100 Ringen, bevor zwei 99er-Serien und eine 97er-Runde zum Abschluss ein Ergebnis brachten, das Bundestrainerin Claudia Kulla höchst erfreut zur Kenntnis nahm.

 

„Ich glaube, das war ein wunderschöner Einstieg in diese Europameisterschaften. Die Mannschaft hat souverän mit zwölf Ringen Vorsprung gewonnen, das war fast ein Neunziger-Schnitt und damit bin ich hochzufrieden. Ich habe hinter unserem erst 14-jährigen Lars Walker gesessen, seinen Wettkampf beobachtet und freue mich natürlich für ihn, dass er auf internationaler Ebene so gut eingeschlagen und sogar das Finale erreicht hat.“

Das Nesthäkchen im deutschen Team, Lars Walker (Foto), kam mit 589 Ringen als Sechster nach dem Vorkampf die Entscheidung der besten Acht, während Daniel Butterweck mit 586 Ringen nicht mehr um die Medaillen kämpfen konnte. Er belegte in der Gesamtwertung den 15. Rang.

Im Finale ließ Sebastian Hahn von der Spitze weg zu keiner Phase Gefahr für die Goldmedaille aufkommen. Der 18-jährige Schüler führte immer mit einem Ring Vorsprung. Auch stand die Zehn bis auf zwei Ausnahmen jedes Mal vor dem Komma, sodass der Junge Pole sich schnell mit Silber abfinden musste.

Lars Walker hielt sich in dieser Entscheidung hervorragend, schaffte es nach dem dritten Schuss sogar auf den Bronzerang, den er aber zur Hälfte des Finales nach einer eigenen 9,7 und einer 10,6 von Alexander Risow an den Bulgaren abgeben musste. Am Ende hatte der jüngste Schütze im deutschen Team jedoch den vierten Rang mit 691,8 Ringen sicher.

 

 

 

Einen glänzenden Wettkampf lieferten auch die Juniorinnen mit der Luftpistole. Kathrin Göpfrich (Bretten/Foto) ging mit 376 Zählern ringgleich mit Bobana Vilickovic (Serbien) als Zweite in das Finale hinein, das in einem imposanten Theatersaal ausgetragen wurde. In Führung nach dem Vorkampf lag Michaela Musilova (Tschechische Republik) mit 383 Ringen sieben Zähler vor den beiden Verfolgerinnen.

Auch Julia Hochmuth (Ludwigsburg) war im Finale der besten acht Juniorinnen vertreten, denn die junge Baden-Württembergerin erzielte 374 Ringe und dies reichte zum achten Platz, während Maximiliane Geerds (München) mit 366 Ringen auf dem 29. Platz notiert wurde.

Kathrin Göpfrich behielt im Finale starke Nerven, baute sogar nach der dritten Serie der Endrunde ihre Führung auf Bobana Vilickovic aus und hatte zeitweise mehr als zwei Ringe Differenz zwischen sich und ihre härteste Konkurrentin gebracht.

Wie gut die junge DSB-Schützin in diesem Finale war, zeigt auch die souveräne 10,5, die im vorletzten Durchgang nahezu alles klar machte. Mit 474,3 Ringen gewann Kathrin Göpfrich hinter Michaela Musilova, die 480,3 Ringe erzielte und nie gefährdet war ihren Vorsprung einzubüßen, die Silbermedaille vor Bobana Velickovic, die mit 472,8 Ringen Bronze holte. Julia Hochmuth kam mit 467,2 Ringen auf Platz sechs in diesem hochklassigen Feld.

Das deutsche Team holte sich im Mannschaftswettbewerb die Bronzemedaille mit 1116 Ringen. Gold ging diesmal an die jungen Schützinnen aus der Tschechischen Republik, die mit 1119 Zählern gegen Serbien, das auf 1118 Ringe kam, knapp die Oberhand behielten.

Bundestrainerin Bärbel Georgi merkte man die Erleichterung an: „Es war ein anstrengender Wettkampf auch für mich. Heute Morgen stand nach dem ersten Durchgang keine unserer Schützinnen auf der ersten Seite der Anzeigetafel. Alle drei Schützinnen hatten zunächst eine schlechte Startserie, doch dann haben sie sich in den Wettbewerb hineingekämpft, sich ihrer Fähigkeiten besonnen und sich enorm gesteigert. Kathrin Göpfert hat dann auch im Finale ihre Nervenstärke wieder eindeutig unter Beweis gestellt. Ich freue mich natürlich über das Gesamtergebnis.“

 

 

In der Laufenden Scheibe standen heute die Entscheidungen im Mix-Wettbewerb der Herren und der Junioren auf dem Programm. Bei den Junioren war das deutsche Team mit Jan Busch (Homburg/Foto links), Carsten Krausse (Mellenbach/Foto Mitte) und Benjamin Risse (Braunschweig/Foto rechts) mit 1095 Ringen das beste Team in der Wertung und gewann den Europameisterschaftstitel vor der Ukraine (1089 Ringe) und Polen (1078 Ringe).

In der Einzelwertung schrammten Carsten Krausse mit 370 Ringen und Jan Busch mit 366 Ringen knapp an den Medaillen vorbei und wurden Vierter und Fünfter. Benjamin Risse belegte mit 359 Ringen den 12. Rang. Es siegte Raman Rischajeu (Weißrussland/377 Ringe) vor Dmitri Romanow (Russland/376 Ringe) und Ryszard Marek Jodajtis (Polen/371 Ringe).

Tobias Schönsteiner (Foto) hatte bei den Herren gleich zu Beginn mit einem Durchgang von 72 Ringen alle Chancen eingebüßt. Auch eine Serie mit 97, die er folgen ließ, konnte an dem Missgeschick zu Beginn des Wettkampfs nichts mehr ändern. Er kam am Ende mit 352 Ringen auf den 22. Rang.

Chefcoach Reinhard Rüger: „Tobias Schönsteiner fehlen einfach die internationalen Wettkämpfe, dazu die Länge und Intensität der Vorbereitungen darauf. Das Potenzial gegen starke Konkurrenz mitzuhalten, hat er, dies hat man an seiner 97er-Serie ja gesehen. Aber für die Schützen, die nun aus der zweiten Reihe kommen, fehlt es an Möglichkeiten, sich auf hohem Niveau zu vergleichen. Konsequenz ist dann natürlich, dass die Nervosität bei einer Europameisterschaft nicht routiniert weggesteckt werden kann.“

Besser machte es bei den Herren Peter Willert, der mit 366 Ringen auf den 14. Platz kam. Europameister wurde Lukasz Czapla (Polen/390 Ringe) vor Wladislaw Prianischnikow (Ukraine/389 Ringe) und Miroslav Janus (Tschechische Republik/382 Ringe).

 

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