Bundesliga
Meister Coburg und „Der Bund“ lassen erste Federn
Zum Auftakt wurden die Favoriten in der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Süd ihrer Rolle gerecht, doch die ersten Stürze gab es gleich im zweiten Wettkampf der 13. Saison. Meister SG Coburg und „Der Bund“ München mussten überraschend erste Niederlagen einstecken, während die HSG München und, auch dies etwas überraschend, Aufsteiger Germania Prittlbach als einzige Teams weiter verlustpunktfrei dastehen. Gänzlich misslungen ist das erste Wochenende für die SSVG Brigachtal und den zweiten Aufsteiger SSG Dynamit Fürth.
Meister Coburg startete in Affalterbach beim 3:2 gegen Fürth mühevoller als erwartet in die Saison. Nach jeweils 40 Wettkampfschüssen der zehn Schützen stand es an Mannschaftspunkten erst 2:1 für die Coburger, auch weil der sonstige Teamleader Jürgen Wallowsky sein Match gegen Magnus Weinberger glatt verlor. Als auch Claudia Huber nach 392:392-Gleichstand Yvonne Jaekel mit 9:10 im Stechen unterlag, musste Coburg stark bangen, und erst Michaela Wagner (Foto oben) erlöste die Nordbayern nach einem 389:389-Remis gegen Michaela Gschwind durch ein zittriges 9:8 im Stechen.
Doch was sich schon am Samstag angedeutet hatte, wurde am Sonntag zur Gewissheit: Die Coburger haben ihre Vorjahresform noch nicht gefunden. Gegen Gastgeber Affalterbach gab es eine 2:3-Niederlage, die Jürgen Wallowsky nach dem 392:392 gegen Karin Schade (Foto unten) noch hätte verhindern können. Doch die ehemalige Junioren-Weltmeisterin gewann im Stechen mit 10:9.
Affalterbach war trotz Topbesetzung zum Auftakt an der HSG München gescheitert. Im Spitzenduell besiegte HSG-Frontfrau Sonja Pfeilschifter die Kasachin Olga Dowgun bei deren Bundesligadebüt mit 398:394. Silvia Rachl und Junioren-Europameisterin Isabella Straub holten die weiteren Münchener Zähler. Die Frauen-Power durch Pfeilschifter, Rachl und Straub gab auch den Ausschlag zum 3:2-Erfolg über die wieder starken Fürther am Sonntag. Die HSG verdeutlichte schon am ersten Wochenende, dass mit ihr bei der Titelvergabe wieder zu rechnen sein wird.
Lokalkonkurrent „Der Bund“ galt nach der Verpflichtung von Nationalschützin Barbara Lechner als der große Saisonfavorit, und der Auftakt der Allacher im Heimspiel gegen die als stark eingeschätzten Brigachtaler klappte beim 5:0 besser als gehofft. Mit 398, zweimal 395 und zweimal 394 Ringen legte das Team von Trainer Johann Riederer ein unglaublich hohes Niveau bei großer mannschaftlicher Geschlossenheit vor. Doch am nächsten Vormittag war davon wenig zu sehen. Gegen den SV Petersaurach, der sich schon in der Vorsaison als Favoritenschreck profiliert hatte, setzte es eine nicht eingeplante 2:3-Niederlage. Nur Norbert Ettner erreichte mit 395 Ringen Normalform, während im Team Günther Reizammers Spitzenschützin Maren Prediger (Foto) mit 399 Ringen die Glanzleistung des ersten Wochenendes im Süden überhaupt ablieferte und Barbara Lechner keine Chance ließ.
Ein bisschen mehr von dieser Form bei ihr am Vortag, und Petersaurach hätte schon da die ersten Punkte gewonnen. Doch Maren Prediger unterlag dem amerikanischen Neuzugang von Germania Prittlbach, Matthew Wallace, mit 390:391, und ihr Team verlor mit 2:3. Daran hatte der Aufsteiger aus Prittlbach offensichtlich Gefallen gefunden, denn auch am Sonntag siegte das Team von Trainer Ralf Horneber mit 3:2. Das „Opfer“ hieß Brigachtal. Diesmal verlor Wallace zwar, gegen Olympiateilnehmer Tino Mohaupt, doch ohne den ungarischen Punktegaranten Peter Sidi reichte es für die Schwaben nicht, weil nur noch Armin Rothmund nach 392:392 gegen Claudia Keck im Stechen durch den 10:9-Erfolg punktete. Damit hat sich Prittlbach mit zwei Siegen eine glänzende Ausgangsposition für die weitere Saison geschaffen, während Brigachtal nach zwei Niederlagen die Tabelle von unten aufrollen muss. Doch dieses Potenzial hat das Team, und in Prittlbach dürften sie trotz des zweiten Ranges hinter der HSG erst einmal froh sein, vier Punkte für den Klassenerhalt verbucht zu haben.
Bericht: Harald Strier
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