Weltcup
Michael Goldbrunner gewinnt 16. Quotenplatz für Rio 2016
Für die deutschen Schützen war der Weltcup des Internationalen Schießsportverbandes ISSF für Gewehr, Pistole und Flinte in Gabala (Aserbaidschan) noch nicht von großen Erfolgsmomenten begleitet. In den drei Entscheidungen des heutigen Tages war allerdings die große Chance vorhanden, eine Medaille oder einen Quotenplatz zu holen, denn im Doppeltrapwettbewerb wie auch mit der Sportpistole hatten die deutschen Schützen in den letzten Wochen und Monaten nur hauchdünn am Ziel vorbei gezielt.
Nach einem hochspannenden Verlauf gewann Michael Goldbrunner (Benediktbeuern/Foto) mit seinem vierten Platz im Doppeltrapwettbewerb den insgesamt 16. Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien). Im Finale um Bronze unterlag er zwar Wasili Mosin (Russland) mit 29:30, aber das tat der Freude über das Olympiaticket für den Verband beim deutschen Anhang keinen Abbruch.
Michael Goldbrunner eröffnete seinen Vorkampf heute Morgen mit 29 Treffern. Nach einer 26er-Serie, die ihn etwas zurückfallen ließ, kämpfte der 29-jährige Bundespolizist sich wieder zurück und beendete seinen Vorkampf mit drei weiteren Durchgängen und jeweils 29 getroffenen Scheiben.
Dies bedeuteten im Gesamtergebnis 142 Treffer und damit musste er gegen Mohamed Ramah (Marokko) und Wasili Mosin um zwei freie Halbfinalplätze stechen. Dem erhofften Quotenplatz kam der Bayer mit 14 Treffern etwas näher, denn mit dem Marokkaner schied ein Schütze nach zwölf Treffern aus, der noch ein Olympiaticket holen konnte. Russland dagegen hatte seine zwei Quotenplätze schon ausgereizt. Auch Wasili Mosin erreichte 14 Treffer im Shoot-off.
Im Halbfinale waren neben dem Deutschen auch noch Steven Scott (Großbritannien) und Asab Mohd (Indien) auf die zwei Quotenplätze, die der Internationale Weltverband bei dieser Veranstaltung zu vergeben hatte.
Die große Spannung in diesem Wettbewerb erfuhr eine weitere Steigerung: Nach dem Semifinale hatte der Brite 30 Mal getroffen und stand im Finale um Gold, alle anderen fünf Schützen hatten 29 Treffer und mussten in ein Stechen um den einen Goldfinal- oder um zwei Bronzefinalplätze. Dabei musste nun Michael Goldbrunner vor dem Inder bleiben, um das Olympiaticket für Rio zu gewinnen.
Zunächst schied Binyuan Hu (China) aus, dann im nächsten Durchgang auch Wasili Mosin und Mohamad Ramah, während Michael Goldbrunner und Walton Eller (USA) trafen. Der Russe und der Inder mussten nun Platz vier und fünf ausschießen.
Für den DSB-Schützen war die Entscheidung bezüglich Quotenplatz aufgeschoben, denn der Inder konnte noch das Bronzefinale erreichen und wenn Michael Goldbrunner gegen Walton Eller und dann im Bronzefinale gegen den Inder unterlegen wäre, würde er mit leeren Händen dastehen. Doch Asab Mohd verfehlte eine Scheibe nach langem Duell gegen den Russen und der ersehnte Quotenplatz ging an den Deutschen Schützenbund. Gegen den Amerikaner verlor Michael Goldbrunner dann das Stechen 13:14. Gold ging an Walton Eller durch ein 30:26 gegen Steven Scott.
Andreas Löw (Weinberg) hatte einen nahezu identischen Vorkampf wie Michael Goldbrunner geschossen, nur fehlten ihm im ersten und letzten Durchgang jeweils ein Treffer zu seinem Mannschaftskollegen und so kam er mit 140 Treffern auf Rang elf.
Mit der Sportpistole war Munkhbayar Dorjsuren (München) beste DSB-Schützin. Die Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2008 in Peking (China) belegte mit 579 Ringen den 16. Platz. 288 und 291 Ringe lauteten ihre Ergebnisse in den beiden Vorkampfprogrammen.
Mit einem Zähler im Gesamtresultat weniger als die gebürtige Mongolin kam Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) auf Rang 19. Die Brandenburgerin schoss im Präzisionsdurchgang 287 Ringe und ließ im Duellmodus 291 Ringe folgen.
Monika Karsch (Regensburg/Foto) kam mit für sie mäßigen 283 Ringe im Präzisionsprogramm vom Stand und konnte auch im Duelldurchgang mit 286 Ringen nicht mehr viel kompensieren. Mit insgesamt 569 Ringen blieb für die Dritte der Europaspiele in Baku (Aserbaidschan) diesmal der 53. Platz.
Die Goldmedaille ging an Lijia Cao (China), die im Finale 7:1 gegen Witalina Batsaraschkina (Russland) gewann. Im kleinen Finale um Bronze setzte sich Jingjing Zhang (China) gegen Olena Kostewich (Ukraine) mit 7:3 durch.
Auch im Wettbewerb Freie Pistole blieben die deutschen Herren deutlich vom Finale entfernt. Mit 557 Ringen wurde Florian Schmidt (Frankfurt/Oder) als bester DSB-Schütze auf Rang 20 notiert, Philipp Grimm (Volkach) belegte mit 551 Zählern Rang 33.
Jiajie Mai (China) siegte im Finale mit 194,7 Ringen vor Daehun Park, der mit 191,4 Zählern Silber gewann. Auf Platz drei Cheongyong Kim (beide Südkorea) mit 169,9 Ringen.
Die kompletten Ergebnisse des Weltcups Gewehr, Pistole und Flinte in Gabala finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.