Weltcup

Michael Jakosits gewinnt Weltcup und Quotenplatz in Changwon

04.07.2003 00:00

Der 14. olympische Quotenplatz für den Deutschen Schützenbund steht seit den frühen Morgenstunden fest, denn Michael Jakosits (Homburg/Foto) gewann beim Weltcup in Changwon (Südkorea) den Wettbewerb Laufende Scheibe und sicherte dem DSB damit ein weiteres Olympiaticket.

 

Nach dem Langsamlauf mit 295 Ringen noch auf Platz eins gelegen, fiel Michael Jakosits durch einen schwächeren Schnelllauf – er erzielte hier 280 Zähler – zunächst auf den 6. Platz zurück. Auf Platz eins und zwei gingen der Schwede Emil Andersson und der Amerikaner Armando Ayala mit fünf bzw. drei Ringen Vorsprung in das Finale. Auch Jozsef Sike aus Ungarn war mit 576 Ringen noch vor dem Olympiasieger von 1992 aus dem Saarland und ohne olympischen Startplatz.

Michael Jakosits startete mit sechs Zehnern vor dem Komma sehr stark, schoss im gesamten Finale nur zwei Neuner und legte mit 101,9 Ringen das weitaus beste Finalresultat vor. Sike und Ayala hielten dem Druck nicht stand und fielen am Ende sogar aus den Medaillenrängen, während der Schwede Andersson nach schlechtem ersten Schuss (8,1) immer besser zurecht kam. Beim vorletzten Schuss leistete er sich jedoch eine 8,7 – sie kostete Schweden letztendlich den Sieg und den Quotenplatz, der damit nach Deutschland ging. Eine abschließende 10,6 erhöhte zwar noch einmal die Spannung in der Finalhalle von Changwon, änderte aber Sieg von Michael Jakosits nichts mehr. Mit dem hauchdünnen Vorsprung von zwei Zehntelringen wurde er mit insgesamt 676,9 Ringen strahlender Sieger vor Andersson, der auf 676,7 Ringen kam und Miroslav Janus (Tschechische Republik), der mit 672,6 Ringen die Bronzemedaille erhielt. Marko Schulze (Neufahrn) kam mit 564 Ringen auf den 16. Platz.

Sportdirektor Heiner Gabelmann erlebte die Freude im deutschen Lager vor Ort und resümierte: "Nach den beiden verschenkten Quotenplätzen von Marko Schulze bei der WM Lahti 2002 und Michael Jakosits selbst beim Weltcup in Zagreb 2003 nun endlich der hoch verdiente zweite Startplatz für Athen 2004 in dieser Disziplin – der Weltcup in Suhl wird nun zum Schaulaufen für die deutschen Keilerschützen!"

Gute Kunde auch von den deutschen Gewehrschützen, denn Christian Bauer (Nersingen/Foto links) erreichte das Finale der besten acht Liegendschützen als Sechster und behauptete mit insgesamt 698,1 Ringen am Ende auch den sechsten Rang. Mit diesem Ergebnis qualifizierte sich Bauer für den Olympiakader des Deutschen Schützenbundes.

Vaclav Becvar (Tschechische Republik) gelang mit 703,9 Ringen ein nie gefährdeter Start-Ziel-Sieg und damit ging der begehrte olympische Quotenplatz an Tschechien. Zweiter wurde Torben Grimmel (Dänemark), der mit 701,6 Ringen Silber gewinnen konnte und Rang drei für Christian Planer (Österreich), der 699,5 Ringe erzielte. Maik Eckhardt (Dortmund) verpasste das Finale mit 594 Zählern um einen Ring und wurde Neunter, während Swen Schuller (Berglen) mit 593 Ringen den 15. Rang im Gesamtklassement belegen konnte.

Zur Chronistenpflicht: im dritten Wettkampf des heutigen Tages – Luftpistole der Herren – war kein deutscher Teilnehmer am Start. Sieger wurde hier Wojciech Knapik (Polen) mit 683,0 Ringen vor Kun Xu (China) mit 682,7 Ringen und Martin Tenk (Tschechische Republik), der am ersten Tag in Changwon bereits die Freie Pistole gewinnen konnte und heute mit 679,3 Ringen Dritter wurde.

Ausführliche Informationen zu den deutschen Schützinnen und Schützen finden Sie hier.

Die kompletten Ergebnislisten der heutigen Wettbewerbe in Changwon.