Weltcup
Michelle Skeries verpasst Finale mit viel Pech
Um Haaresbreite schoss Michelle Skeries (Foto) am zweiten Tag des Weltcups der Sportschützen von München am Finale vorbei. Der 21-Jährigen aus Frankfurt/Oder fehlten als Elfter nach 583 Ringen mit der Sportpistole auf 25 Meter bei Ringgleichheit zur Achten nur acht Innenzehner, um in der Entscheidung dabei zu sein. Auch den deutschen Schützen mit der Freien Pistole fehlte nicht viel für die Finalteilnahme.
Neben dem Pech mit den Innenzehnern hatte Skeries, die kurz zuvor bei der ISCH in Hannover im Finale einen inoffiziellen Weltrekord erzielt hatte, noch ein besonders Handicap zu verkraften. In der zweiten Duellserie unterlief ihr ein Treffer in die Fünf. „Dass sie trotzdem ein solches Ergebnis erzielt hat, ist alles andere als selbstverständlich“, hob Bundestrainer Jan-Erik Aeply hervor.
Olympiasiegerin Anna Korakaki aus Griechenland zog mit 587 Ringen glatt ins Finale ein und gewann dort mit 26 Treffern Bronze. Der Sieg ging an die Chinesin Jingjing Chang mit 36 vor der Bulgarin Antoaneta Bonewa mit 34 Treffern.
Dagegen verpasste Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch (Regensburg) nach 578 Ringen das Finale vor allem aufgrund ihres schwächeren Auftritts am ersten Tag im Präzisionsschießen, als sie auf lediglich 583 Ringe kam. Die Formsteigerung im eigentlich schwierigeren Duellschießen reichte nicht mehr. „Ich bin froh, dass ich mich am zweiten Tag noch beweisen konnte“, sagte Karsch. Josefin Eder (Frankfurt/Oder) kam mit 574 Ringen auf Platz 36. Sehr stark schoss Doreen Vennekamp im MQS-Wettbewerb mit 587 Ringen, was in der Wertung den sicheren Finaleinzug bedeutet hätte. Sandra Reitz traf aufgrund von gesundheitlichen Problemen lediglich 571 Ringe.
Nur zwei Ringe lag Michael Schwald (Foto) aus Lörrach mit der Freien Pistole auf 50 Meter am Ende vom Finale entfernt. Bei ungewohnter Kälte am Morgen um die zehn Grad traf er dick eingemummelt 556 Ringe und wurde 14. „Die Kälte ist auf die Wettkampfdauer ein großes Problem, sie kriecht langsam in dir hoch“, schilderte Jan-Erik Aeply auch aus eigener Erfahrung. Philipp Grimm bot mit 554 Ringen und Rang 19 ebenfalls eine gute Vorstellung, während Michael Heise mit 549 Ringen lediglich Platz 37 erreichte. Im MQS-Wettbewerb war Tobias Piechaczek mit 551 Ringen ein wenig besser.
Der Sieg ging mit dem Weltrekord von 230,5 Ringen im Finale an den dreimaligen Olympiasieger Jongoh Jin aus Südkorea. Silber sicherte sich der Portugiese Joao Costa mit 228,3, Bronze der Serbe Dimitrije Grgic mit 209,0 Ringen.
- Text: Harald Strier
- Foto: DSB/Freddy Siebert
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