Europameisterschaften

Mixed-Staffel Sommerbiathlon verpasst knapp die EM-Medaillen

26.07.2011 09:01

Die Auswahl des Deutschen Schützenbundes kommt mit guten Ergebnissen und Platzierungen von den Europameisterschaften im Sommerbiathlon zurück. Zwei Silbermedaillen und zwei vierte Plätze waren bei der Dominanz der Teilnehmer aus dem Osten Europas eine beachtliche Leistung. Zum Abschluss der Veranstaltung gelang der DSB-Mixed-Staffel ein vierter Platz.

 

Extrem schlechte Witterungsbedingungen machten am letzten Tag allen Sportlerinnen und Sportlern zu schaffen. Die Schneefallgrenze war in Martell (Italien) bis auf 2000 Meter gesunken und da das Örtchen in Südtirol selbst auf 1700 Meter Höhe liegt, waren es im Biathlonstadion gerade einmal zwei Grad über dem Gefrierpunkt.

Die deutsche Mannschaftsleitung hatte sich mit Marcel Bräutigam (Oberhof) und Steffen Jabin (Jena/Foto) für die beiden schnellsten Läufer im Team entschieden, bei der Besetzung der beiden weiblichen Teilnehmer gab es keine Auswahl, weil der DSB mit der zweimaligen Silbermedaillengewinnerin bei den Juniorinnen, Thordis Arnold (Meinerzhagen), und der Vierten bei den Damen im Sprint, Judith Wagner (Starzach), nur diese beiden ausgezeichnet platzierten Teilnehmerinnen nach Martell mitgenommen hatte.

Der böige Wind machte es dem deutschen Quartett schon beim Anschießen schwer, trotzdem zeigten die beiden Damen mit jeweils nur einem Schießfehler im Stehendanschlag eine hervorragende Leistung. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen dem DSB-Team und der Mannschaft aus Tschechien.

Während die Deutschen sich durch glänzende Laufleistungen auszeichneten, machten die Tschechen ihre Defizite im physischen Bereich am Schießstand wieder wett. Keine einzige Strafrunde mussten die tschechischen Sommerbiathleten hinnehmen, während das DSB-Quartett letztlich zu oft in die Strafrunden musste.

Vor allem Marcel Bräutigam hatte es mit den schlechten Windverhältnissen zu tun bekommen. Jeweils zwei Fehler im Liegend- und im Stehendanschlag waren am Ende zu viel und auch Steffen Jabin konnte den Rückstand auf Tschechien durch eine fehlerlose Leistung nicht mehr kompensieren.

Knapp zwei Minuten hinter den Tschechen kam der deutsche Schlussläufer ins Ziel, während ganz vorne das Team aus Russland souverän die Goldmedaille vor der Ukraine gewann.

DSB-Referent Frank Hübner, der als Delegationsleiter alle Wettbewerbe beobachtete zog jedenfalls ein positives Fazit: „Realistisch hätten wir in der Staffel durchaus noch die Bronzemedaille holen können, diese Chance lag im Bereich des Möglichen. Insgesamt müssen wir mehr den Fokus auf die Leistungen am Schießstand legen, dort haben wir Plätze verloren. Läuferisch kann ich unserem Team nur großes Lob zollen. Wir sind aber auf dem richtigen Weg und wollen den Abstand auf die Weltspitze in der nächsten Zeit deutlich verkürzen.“

Foto: Dieter Wagner