Deutsche Meisterschaften

Monika Karsch erste Titelträgerin bei DM München 2011

19.08.2011 11:45

Bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen, die ab heute auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück ausgetragen werden, hat Monika Karsch (Kolbermoor/Foto) mit der Luftpistole und 481,0 Ringen (Vorkampf 382/Finale 99,0) den ersten Titel in den olympischen Wettbewerben bei den Erwachsenen gewonnen.

 

Die 28-jährige Sportsoldatin hatte drei Zähler Vorsprung nach dem Vorkampf. Dahinter lag die Konkurrenz ganz eng zusammen. Obwohl Monika Karsch ein ordentliches Finale schoss, kam Munkhbayar Dorjsuren (München) zur Hälfte dieser Medaillenrunde immer näher an die Führende heran.

Nur 1,1 Ringe trennten die beiden Nationalmannschaftskolleginnen vor dem siebten Schuss, der dann allerdings die Vorentscheidung in diesem Wettkampf brachte. Die Bronzemedaillengewinnerin von Peking 2008 mit der Sportpistole kam nur auf eine 8,8, während Monika Karsch mit einer 10,5 den Abstand auf 2,8 Ringe zu ihrer schärfsten Verfolgerin vergrößern konnte.

Mit einer 10,7 im achten Schuss machte Monika Karsch dann alles klar. Auch eine 8,9 im vorletzten Versuch änderte nichts mehr an der Reihenfolge. Im Gegenteil: zum Ende des Finales kam von der vierten Position noch Antje Noeske (Neubrandenburg/Foto) stark auf und hatte die erfolgreichste Pistolenschützin der letzten Jahre durch eine 10,5 in der vorletzten und eine 10,4 in der letzten Serie sogar eingeholt.

Munkhbayar Dorjsuren (Vorkampf 378/Finale 99,8) und Antje Noeske (Vorkampf 379/Finale 98,8) hatten beide insgesamt 477,8 Ringe auf dem Konto und mussten in ein Stechen um Silber und Bronze.

Die Schützin aus Mecklenburg-Vorpommern legte eine 9,5 vor, Munkhbayar Dorjsuren zielte lang, reizte die Zeit nahezu aus, konnte mit einer 8,7 jedoch Antje Noeske nicht mehr parieren.

Für Monika Karsch war dieser Sieg eine Premiere: „Es ist mein erster nationaler Meistertitel mit der Luftpistole, 2009 habe ich mit der Sportpistole schon einmal Gold gewonnen. Ich habe versucht auszublenden, dass Munkhbayar Dorjsuren nahe an mich herangekommen ist. Erst vor dem letzten Schuss habe ich mal auf die Anzeigetafel geschaut, wollte mit einer Zehn den Titel sichern. Es ist zwar eine Neun geworden, hat aber völlig gereicht. Trotz der nicht so guten Leistungen bei den Europameisterschaften in Belgrad war es für mich ein sehr gutes Jahr, das Beste in meiner bisherigen Karriere.“

Das Luftpistolenfinale der Herren war von spannenden Positionskämpfen geprägt. Der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 mit der Schnellfeuerpistole, Christian Reitz (Raunheim), war mit 578 Ringen nach dem Vorkampf Bester.

Mit der Luftpistole, die ihm keineswegs fremd ist, schließlich schießt er damit ja auch erfolgreich für den SV Kriftel in der Bundesliga, eröffnete er das Finale mit einer 8,9, die ihn zunächst hinter den erfahrenen ehemaligen Nationalkaderschützen Hans-Jürgen Bauer Neumaier (Freilassing/Foto) zurückfallen ließ.

Mit einer 10,0 holte sich der Pistolenallrounder aus Hessen die Führung noch einmal zurück, doch fiel er in den nächsten Runden durch weitere Achter aus den Medaillenrängen hinaus. Zur Hälfte des Finales führte Thomas Hucke (Leimsfeld), der sich von Position fünf durch ein starkes Finale immer weiter nach vorner kämpfte.

Nach dem vierten Schuss übernahm der Hesse sogar die Führung und behauptete zunächst. Eine 9,5 und eine folgende 8,8 brachten Hans-Jürgen Bauer-Neumaier jedoch wieder heran und nach einer 10,2 in der siebten Serie übernahm der 43-jährige Bayer endgültig die Spitzenposition, die er sich auch in den letrzten beiden Durchgängen nicht mehr nehmen ließ.

Mit 676,0 Ringen (Vorkampf 577/Finale 99,0) siegte Hans-Jürgen Bauer-Neumaier vor Thomas Hucke, der mit 674,8 Zählern (Vorkampf 575/Finale 99,8) Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging an Manuel Heilgemeier (Weitnau) mit 674,6 Ringen (Vorkampf 573/Finale 101,6).

„Ich gebe einfach mein Bestes und schaue dann mal, wozu es noch recht“, so der neue Deutsche Meister mit der Luftpistole nach dem Wettkampf, „so richtig regelmäßiges Training kann ich durch den Beruf nicht absolvieren, aber einmal in 14 Tagen stehe ich noch am Stand.“

Bei den Juniorinnen siegte Jacqueline Görner (Leipzig) mit 470,8 Ringen (Vorkampf 375/Finale 95,8) vor Susanne Schneider (Sondershausen) mit 467,1 Ringen (Vorkampf 372/Finale 95,1) und Vanessa Düsing (Hengsbach) mit 466,7 Ringen (Vorkampf 370/Finale 96,7).

Neuer Deutscher Meister mit der Schnellfeuerpistole bei den Junioren wurde Maximilian Schenk (Steinbach-Hallenberg) mit 772,4 Ringen (Vorkampf 574/Finale 198,4). Die Silbermedaille ging in diesem Wettbewerb an Aaron Sauter (Beerfelden) mit 767,6 Zählern (Vorkampf 574/Finale 193,6) und mit 766,9 Ringen (Vorkampf 571/Finale 195,9) sicherte sich Oliver Geis (Mengerskirchen) Bronze.

In der Disziplin Freie Waffe hatte sich bei den Herren nach dem Vorkampf ein Zweikampf an der Spitze ergeben. Armin Rothmund (Brigachtal/Foto) und Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) hatten sich mit 1172 Ringen klar von der Konkurrenz abgesetzt. Hinter den beiden führenden Schützen klaffte ein Loch von sieben Ringen, bevor Julian Justus (Homberg/Ohm) mit 1165 Zählern auf Rang drei gelistet wurde.

Das Finale wurde dann auch durch das Duell der beiden Führenden geprägt. Bereits in der Anfangsphase hatte Armin Rothmund einen kleinen Vorteil, denn er begann das Finale mit einer 9,2 und einer 10,1, während Daniel Brodmeier mit zweimal 8,8 sein Finale eröffnete.

Während der gesamten zehn Serien hatte der Brigachtaler immer einen Vorsprung, der manchmal fast zwei Ringe, dann aber auch nur ein Zehntelring ausmachte, wie nach dem sechsten Schuss. Vor dem letzten Durchgang lagen die beiden Titelaspiranten gerade mal 0,2 Ringe auseinander.

Daniel Brodmeier schoss eine 9,2 und sein Anhang wusste schon, dass dieses Resultat möglicherweise nicht reichen würde. Armin Rothmund konterte mit einer 10,0 und hatte den Titel mit insgesamt 1269,1 Ringen (Vorkampf 1172/Finale 97,1) für sich entschieden. Silber ging mit 1268,1 Ringen (Vorkampf 1172/Finale 96,1) an Daniel Brodmeier und am Bronzerang für Julian Justus mit 1265,0 Ringen (Vorkampf 1165/Finale 100,0) änderte sich während des gesamten Finales nichts.

Michael Janker (Hofstetten/Foto) gewann den Titel bei den Junioren souverän mit 1260,2 Ringen (Vorkampf 1161/Finale 99,2) vor Lars Walker (Neu-Anspach) mit 1247,6 Zählern (Vorkampf 1153/Finale 94,6) und Andreas Geuther (Grub am Forst), der sich mit 1242,4 Ringen (Vorkampf 1144/Finale 98,4) Bronze holte.

Die kompletten Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.