Deutsche Meisterschaften
Monika Karsch glänzt mit inoffiziellem Weltrekord
Die Stars der Olympischen Spiele glänzten am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften im Sportschießen in München-Hochbrück. Die Olympiazweite Monika Karsch (Regensburg, Foto) überragte mit inoffiziellem, eingestelltem Weltrekord bei ihrem Titelgewinn, Olympiasiegerin Barbara Engleder wurde praktisch auch ohne Training Zweite.
Monika Karsch drehte erst im Finale auf, nachdem sie im Vorkampf mit 576 Ringen nur Sechste geworden war. Doch danach war sie nicht mehr zu halten und schaffte vor den Augen ihrer mit Ohrschützern ausgerüsteten beiden Kinder einen Start-Ziel-Sieg im Finale mit 39 Treffern. Josefin Eder (Frankfurt/Oder), die am Vortag Gold mit der Luftpistole gewonnen hatte, holte mit Silber nach 35 Treffern ihre zweite DM-Medaille. In dem Finale, für das sich ausschließlich Kaderschützinnen qualifiziert hatten, gewann Doreen Vennekamp (Kriftel) mit 23 Treffern Bronze.
Olympiasiegerin Barbara Engleder (Plattling) zeigte bei ihrer kurzfristigen und begrenzten Rückkehr zum Schießsport sofort wieder ihr altbekanntes Können. „Dabei habe ich nur sporadisch trainiert.“ Nach 397 Ringen im Vorkampf stand die 34-Jährige, die nach ihrem Olympiatriumph vom Leistungssport zurück getreten war, direkt wieder im Finale, lieferte sich ein spannendes Duell um Gold und war nach 247,1 Ringen mit Silber hoch zufrieden. Glücklich zeigte sich Siegerin Jaqueline Orth (Obergeis), die vier Zehntel mehr traf. „Das ist mein größter Erfolg, meiner erster DM-Titel bei den Damen überhaupt“, freute sich die Hessin. Bronze ging an die für Hennef schießende Nadine Schüller mit 226,4 Ringen.
Maximilian Dallinger (Diessen, Foto Mitte) stellte sich als einziger Nationalkaderschütze im Liegendkampf den starken Hobbyschützen in den Weg und gewann in einem mitreißenden Wettbewerb mit 250,6 Ringen. Vor allem Torben Grimmel (Bothfeld, Foto hinten), der mit 228,5 Ringen Bronze holte, und Henning Karl (Freiheit, Foto vorn) trieben ihn zu dieser Glanzleitung. Henning Karl, vor zwei Jahren schon einmal Deutscher Meister, lag fast die ganze Zeit über in Führung, erst mit den Schüssen 31 und 32 übernahm Dallinger dank einer 10,7 und einer 10,9. Dallinger brachte den Vorsprung ins Ziel und meinte: „Das ist in dieser Disziplin ein krönender Saisonabschluss, nachdem ich das ganze Jahr über sehr beständig geschossen habe.“ Auch Henning Karl war mit Silber nach 249,6 Ringen „sehr, sehr zufrieden“.
Einen souveränen Sieg feierte Jan Brückner mit der Freien Pistole. Der Broistedter gewann zunächst den Vorkampf mit 561 Ringen. Im Finale ging er mit der überragenden zweiten Fünferserie von 51,6 Ringen schon entscheidend in Führung. Brückner, bis im letzten Jahr vor ihrem Rückzug eine Stütze des Broistedter Bundesligateams, blieb souverän vorn und siegte mit 233,5 und damit 4,7 Ringen Vorsprung. Nationalschütze Philipp Grimm (Vöhringen) holte mit 228,8 Ringen Silber, Bronze ging an Philipp Käfer (Hanhofen) mit 207,3 Ringen.
- Text: Harald Strier
- Fotos: Harald Strier
- Foto 1 in Originalgröße
- Foto 2 in Originalgröße
- Ergebnisse
- Ergebnisse SIUS
- DSB-Bilder Facebook