International
Monika Liedtke und Franziska Hildebrand holen Silber im Verfolgungswettkampf
Die Europameisterschaft im Sommerbiathlon ging heute in Clausthal-Zellerfeld in die zweite Runde und die war für die deutschen Athleten und Athletinnen äußerst erfolgreich. Im Verfolgungswettkampf der Damen und Juniorinnen gewannen Monika Liedtke (Foto) und Franziska Hildebrandt die Silbermedaille.
Den Verfolgungswettbewerb über 5 Kilometer konnte die Berlinerin Monika Liedtke mit einer hervorragenden Laufzeit von 30:53,3 Minuten und einem ebenso überraschend guten Schießergebnis von nur einem Fehler im Liegend- und einem im Stehendschießen für sich abschließen und damit die Silbermedaille sichern.
Nach dem Wettkampf äußerte sich die 37jährige zu ihrer Leistung mit den Worten: „Der Wettkampf ist oft eine Nervenfrage. Selbst wenn es im Training super läuft, ist es schwer, das gleiche dann auch im Wettkampf umzusetzen. Man darf sich von der Konkurrenz nicht verrückt machen lassen, sondern muss sich nur auf sich selbst konzentrieren. Wenn man sich ablenken lässt, ist es vorbei. Es ist eine Todsünde, zu schauen, was der Gegner schießt.
Heute lief es für mich einfach nur traumhaft, ich war nervlich gut drauf. Trotzdem ist in so einem Wettkampf alles möglich. Obwohl die Chancen für mich groß waren, war ich doch von dem Ergebnis überrascht. Die Wetterverhältnisse im Sprintwettkampf gestern waren schwierig, es regnete und war windig. Heute dagegen ist das Wetter für mich optimal.“
Über das Training und die vergangenen Wettkämpfe in der letzten Zeit sagte sie: „In meinem Alter, ich bin 37 Jahre alt, trainiert man anders als meine Konkurrentinnen, die gerade mal Mitte 20 sind. Ich muss auf die Knochen aufpassen, hatte ein paar Probleme mit dem Rücken. Ein gutes Training muss man langsam aufbauen, um es dann im Wettkampf nutzen zu können.
Die 4 Auslandswettkämpfe der letzten Zeit waren durchwachsen, das Schießen lief schlecht. Umso mehr war ich jetzt überrascht, als es so gut für mich lief. Ich bin schon stolz, dass es geklappt hat, vor allen Dingen im Rahmen einer Europameisterschaft. Es war eine runde Sache, es hat einfach gepasst.“
Der Titel der Europameisterin 2004 in diesen Wettbewerb ging an Lioubov Ermoloeva aus Russland, die es auf eine Laufleistung von 30:24,0 Minuten und insgesamt 4 Schießfehlern (2 liegend/3 stehend) brachte. Bronze ging ebenfalls an eine Russin. Evgenia Mikhaylova (im Bild mit MonikaLiedtke) lief die Strecke in einer Zeit von 31:29,6 Minuten und beendete den Schießteil mit insgesamt 6 Fehlern (4 liegend/2 stehend).
Barbara Ertl (Lenggries/Bayern) belegte mit einem Laufzeitergebnis von 33:23,8 Minuten und nur einem Fehler im Liegendschießen den 6. Platz. Ihre Teamkollegin Katharina Echter aus Grainau/Bayern kam mit ihrer Leistung im Laufen (37:04,5 Minuten) und mit insgesamt 4 Schießfehlern auf Rang 11 in der Gesamtwertung.
Ein glücklicher Trainer des Sommerbiathlon-Teams über den erfolgreichen Wettkampftag: „Monika Liedtke hat sich durch eine äußerst willensstarke Leistung und sehr konzentriertes Schießen auf den tollen 2. Platz verbessern können. Sie hat in beiden Wettkämpfen ausgesprochen positiv überzeugt. Nicht umsonst habe ich beim Zieleinlauf meinen Hut gezogen.
Barbara Ertl hat sich insgesamt mit der viertbesten Zeit des Verfolgungswettkampfes bis auf den 6. Platz vorgeschoben und hat sich damit vor Katharina Echter für die Staffel qualifiziert.“
Bei den Juniorinnen holte sich Franziska Hildebrand (Köthen/Sachsen Anhalt) als beste Deutsche den Vizeeuropameistertitel im Verfolgungswettbewerb, nachdem sie erst gestern Siegerin in der Sprintdisziplin geworden ist. Mit einer Laufleistung von 31:47,8 Minuten und insgesamt 3 Schießfehlern (1 liegend/2 stehend) lag die 17jährige hinter der Goldmedaillengewinnerin aus Russland, Olga Pakhomova, die die Strecke über 5 Kilometer in einer Zeit von 31:31,8 Minuten lief und den Schießteil mit 2 Fehlern im Liegend- und 4 im Stehendschießen abschloss. Auf Platz 3 landete die Russin Natezda Starik mit einem Laufzeitergebnis von 32:17,6 Minuten und insgesamt 9 Schießfehlern (2 liegend/7 stehend) und sicherte sich damit Bronze.
„Franziska konnte trotz einer guten Schießleistung gegen die entfesselnd laufende Russin Olga Pakhomova ihren ersten Platz nicht halten, hat aber mit viel Energie und Willen den 2. Platz behauptet. Als Läuferin im Juniorenbereich lässt sie für die Zukunft viel erhoffen,“ so der Trainer Jörg Brandt.
Stefanie Hildebrand (Köthen/Sachsen Anhalt) belegte mit ihrer Leistung im Laufen (34:34,8 Minuten) und einer Gesamtfehlerzahl von 6 im Schießen, Rang 6. Ihre Teamkollegin Sinja Trotter aus Tübingen/Württemberg lag mit 36:17,2 Minuten Laufzeit und 8 Schießfehlern (4 liegend/4 stehend) an 14. Stelle der Rangliste, Judith Wagner (Starzach/Württemberg) kam mit einem Laufzeitergebnis von 41:05,8 Minuten und insgesamt 12 Fehlern im Schießen (6 liegend/6 stehend) auf Platz 20.
Über seine Juniorinnen sagte Trainer Jörg Brandt außerdem: „Stefanie Hildebrand hat durch ihr zu schnelles Schießen leider keine Verbesserung erzielen können. Aber auch sie hat sich im Juniorenfeld prächtig geschlagen. Die beiden Sommerbiathletinnen Sinja Trotter und Judith Wagner haben sich im Schießen während der Europameisterschaft verbessert, konnten aber trotz guter Laufleistungen noch nicht in der ersten Hälfte des Startfeldes anklopfen."
Alle Ergebnisse der Europameisterschaft im Sommerbiathlon finden Sie hier.