Bundesliga

Münchner „Stadtderby“ im zweiten Stechen entschieden

10.02.2007 00:00

Die Begegnung zwischen der HSG München und Der Bund München war die mit Abstand dramatischste Partie des heutigen Tages beim Bundesligafinale in Paderborn. Zwei Stechen mussten absolviert werden, ehe Der Bund mit 3:2 gewonnen hatte und nun als erster Finalist im Luftgewehr feststeht. Das erste Semifinale in der Luftpistole gewann der ESV Weil am Rhein sicher mit 4:1.

 

Die herausragende Leistung bot sicherlich im Luftgewehr Sonja Pfeilschifter (Foto links), die zum vierten Mal in dieser Saison die Höchstleistung von 400 Ringen erzielte. Sylvia Aumann (Foto rechts) hatte im Duell dieser beiden Spitzenschützinnen an diesem Nachmittag keine Chance und musste den Punkt mit 392 Ringen frühzeitig ihrer Konkurrentin überlassen.

Ferdinand Stipberger gewann den zweiten Punkt für die HSG, durch ein 392:389 gegen Frank Dobler, der lange wie der sichere Sieger aussah, dann aber im letzten Durchgang mit einer 95-er-Serie ein wenig schwächer wurde, während Ferdinand Stipberger mit einer vollen 100-er-Serie seinen Gegner noch überflügeln konnte.

Norbert Ettner hatte zuvor wiederum einen schnellen Wettkampf gezeigt, seinen jungen Gegner Michael Winter damit unter Druck gesetzt und am Ende auch mit 391:389 gewonnen. 2:1 nach Mannschaftspunkten stand es also für die HSG, bevor an Position drei zunächst Rebecca Frank (HSG/Foto links) gegen Mario Knögler (Der Bund/Foto rechts) zum Shoot-off antreten musste. Beide hatten im regulären Wettkampf 391 Ringe erzielt.

Nach jeweils einer Zehn und zwei Neuner-Duellen musste der vierte Stechschuss auf Zehntel nun die Entscheidung bringen. Die ersten drei Schüsse werden voll gezählt. Rebecca Frank schoss eine 10,3 und kurz darauf ließ Mario Knögler eine 10,6 folgen – das Unentschieden zwischen der HSG und Der Bund zum 2:2 war damit perfekt.

Die Inszenierung jedoch noch nicht, denn jetzt hing alles vom Stechen an Position zwei zwischen Thomas Farnik (HSG) und Joachim Vogl (Der Bund) ab. Die beiden Schützen hatten jeweils 393 Ringe auf dem Konto, wobei in dieser Begegnung sich Thomas Farnik durch eine mäßige 96-er-Serie im letzten Durchgang selbst noch in dieses Shoot-off brachte.

Beide eröffneten mit einer Zehn, doch im zweiten Schuss fiel diesmal die endgültige Entscheidung, als Joachim Vogl eine weitere Zehn vorlegte, Thomas Farnik jedoch nur mit einer Neun kontern konnte. Damit stand Der Bund München als Finalist fest, die HSG kämpft morgen früh um Rang drei.

„Wenn es so gut ausgeht wie in meinem Fall, ist es natürlich ein herrliches Gefühl, der Matchwinner zu sein“, so ein sichtlich erschöpfter Joachim Vogl nach dem Stechen, „jeder hat weiche Knie, der hier vor einer so großartigen Kulisse zum Stechen gezwungen wird. Nach dem bescheidenen Wettkampf heute Morgen im Viertelfinale und der sicherlich auch nicht sonderlich guten Vorstellung gerade eben, verglichen mit meinem Leistungsvermögen, freue ich mich jetzt natürlich vor allem für unsere großartige Mannschaft.“

Trainer Hans Riederer, der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona, war ebenfalls mitgenommen: „Das war ein Krimi bis zum Schluss. Außerdem pures Glück, das man allerdings auch haben muss. Wir haben eine Klassemannschaft, wobei ich auch sagen muss, dass die HSG ebenfalls ein tolles Team hat. Beide hätten es verdient gehabt, ins Finale zu kommen, wir waren heute etwas glücklicher.“

Das Halbfinale in der Luftpistole war dagegen eine einseitige Angelegenheit für den ESV Weil am Rhein, der seinen Gegner, die Schützengilde Ludwigsburg, über den gesamten Wettkampfverlauf beherrschte. Schon nach der ersten Runde hatten alle fünf Weiler schützen bessere Ergebnisse erzielt, als ihre direkten Gegner.

Lediglich an Position drei hielt Andreas Schneider (Ludwigsburg) den Kampf gegen Markus Abt offen und am Ende hatten dann beide Schützen auch 377 Ringe erzielt. Im notwendigen Stechen gewann Andreas Schneider dann mit 10:9 den Ehrenpunkt für die Ludwigsburger. Alle anderen Duelle waren mit teilweise deutlichen Differenzen an den Tabellenersten der Gruppe Süd gegangen.

 

Einen schnellen und trotzdem hervorragenden Wettkampf lieferte an Position zwei der Weiler Swen Jülle (Foto links), der auch das beste Resultat beim 384:374-Erfolg gegen Christoph Schmid (Foto rechts) erzielte. Aber auch Abdullah Ustaoglu, Thomas Albiez und Christian Schebesta konnten für die Südbadener punkten.

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