Olympische Spiele
Munkhbayar Dorjsuren Olympiasechste in der Luftpistole
Nach einem dramatischen Verlauf im Wettkampf der Luftpistole hat Munkhbayar Dorjsuren (Moosach/Foto) im Stechen des Finales den sechsten Platz bei den Olympischen Spielen in Athen belegt. Zusammen mit Natalia Paderina (Russland) lag die 35-jährige amtierende Weltmeisterin mit der Sportpistole am Ende der zehn Finalschüsse ringgleich mit 481,9 Zählern. Im Shoot-off erzielte Munkhbayar Dorjsuren eine 9,3, das bedeutete Platz sechs, Natalia Paderina schoss eine 10,0 und gewann damit Platz fünf.
Auch um Gold und Bronze wurde gestochen. Olympiasiegerin wurde Olena Kostevych (Ukraine) nach 483,3 Ringen und 10,2 im Stechen vor Jasna Sekaric (Serbien und Montenegro), die im Shoot-off 9,4 Ringe erzielte und Silber gewann.
Im Zweikampf um die Bronzemedaille behielt Maria Grozdewa (Bulgarien) nach 482,3 Ringen im Finale mit 10,4:9,7 gegen Jie Ren (China) die Oberhand.
Hinter der Führenden Jasna Sekaric, die nach vier Zehnerserien auf 387 Ringe kam und einem Trio von drei Schützinnen, Irada Aschumowa (Aserbeidschan), Maria Grozdewa und Natalia Paderina, die alle 386 Ringe auf ihrem Konto haben, ging die mit guten Chancen und 385 Ringen in diese Endrunde der besten Acht.
Nach zwei Serien (96 und 98 Ringe) hatte Munkhbayar Dorjsuren sogar auf der Spitzenposition gelegen, ließ dann eine 94-er-Serie folgen, die sie auf Rang sechs ein wenig zurückwarf, doch mit einer 97-er-Runde zum Schluss machte die 35-jährige alles klar zur Finalteilnahme.
Es wurde eine Endrunde mit permanent wechselnden Positionskämpfen, die die Zuschauer im Markopoulo Shooting Center während der gesamten Zeit in Atem hielt. Munkhbayar Dorjsuren hatte mit ihrem ersten Schuss, einer 10,1, schon den Vorsprung von Natalia Paderina wettgemacht, lag nach Schuss zwei der Endrunde auf dem Bronzeplatz und verbesserte sich nach dem dritten Finalschuss sogar auf Rang zwei hinter Irada Aschumowa, den sie auch nach dem vierten Schuss behalten konnte.
Nach einer 9,0 im fünften Schuss fiel sie hinter Irada Aschumowa, Natalia Paderina und der Weltmeisterin in dieser Disziplin, Olena Kostevych, auf Rang vier zurück, blieb aber direkt an den drei Führenden dran. Irada Aschumowa zeigte gegen Ende des Finales erhebliche Schwächen und fiel weit zurück, wodurch Munkhbayar Dorjsuren sich wieder auf den Bronzerang vorkämpfte.
Olena Kostevych, nach dem Vorkampf auf Rang acht, und Jie Ren, Siebente nach der Qualifikation, kamen im zweiten Abschnitt der Endrunde stark auf, während Munkhbayar Dorjsuren mit einer Serie von Neunern (9,7/9,3/9,5/9,4) das Finale beendete und zum Schluss knapp aus den Medaillenrängen zurückgefallen war. Eine starke kämpferische Leistung zeigte die gebürtige Mongolin in den Reihen des Deutschen Schützenbundes aber allemal und dies macht Hoffnung auf den Wettbewerb mit der Sportpistole am kommenden Mittwoch.
„So ein verrücktes Finale habe ich noch nie erlebt. Drei Stechen und soviel Positionswechsel in einem international bedeutenden Wettkampf gab es meiner Meinung auch noch nie. Ich hatte mir vorgenommen, die Endrunde der besten Acht zu erreichen und dieses Ziel habe ich geschafft. Ich hatte auch während des Wettkampfes gehört, dass meine Konkurrentinnen gute und schlechte Ergebnisse erzielten und dadurch gehofft, am Ende vielleicht doch auf den Medaillenrängen zu stehen, doch hat es durch meine letzten Schüsse letztendlich nicht ganz gereicht“, so eine mit sich zufriedene Munkhbayar Dorjsuren nach ihrer Klasseleistung.
Claudia Verdicchio (Freiburg), die zweite DSB-Starterin in diesem Wettbewerb, kam mit 380 Ringen auf einen guten 16. Platz.
Nur knapp verfehlt hat Olaf Kirchstein (Lebus/Foto) das Finale der besten Sechs im Trap. Der 39-jährige Betriebswirt zeigte insgesamt einen großartigen Wettkampf und ließ nach den 71 Treffern von gestern heute noch einmal eine 23-er und eine volle 25-er Serie folgen. Die insgesamt 119 Treffer reichten jedoch nicht ganz für die Finalteilnahme aus und bedeuteten Rang sieben. 121 getroffene Scheiben hätten es für den sechsten Rang und die Qualifikation zur Endrunde sein müssen. Karsten Bindrich (Eußenhausen), der amtierende Weltmeister, wurde mit 117 Treffern auf Rang 14 notiert.
Alexei Alipow (Russland) gewann die zweite Medaillenentscheidung des heutigen Tages im Sportschießen und sicherte sich mit insgesamt 149 Treffern (Vorkampf 124/Finale 25) die Goldmedaille. Silber ging an Giovanni Pellielo (Italien), der mit 146 Treffern (Vorkampf 122/Finale 24) knapp vor Adam Vella (Australien) ins Ziel kam. Vella traf insgesamt 145 Scheiben (Vorkampf 121/Finale 24).
Erfreuliche Nachrichten auch vom Bogenschießen: In der ersten Runde der Direktausscheidung im Panathenaikos-Stadion von Athen besiegte Anja Hitzler (Alfdorf) Damal Gunay (Türkei) mit 163:152, steht in der Runde der besten 32 und trifft nun im Sechzehntelfinale am kommenden Dienstag auf Hui Ju Wu (Taiwan). Auch Cornelia Pfohl (Berlin) überstand den Auftakt der Direktausscheidung souverän und besiegte Marie-Pier Beaudet (Kanada) glatt mit 146:128. Sie wird sich am Dienstag in der nächsten Runde mit Margarita Galinowskaja (Russland) messen müssen. Pech dagegen für Wiebke Nulle (Berlin). Sie scheiterte erst im Stechen mit 7:10 an Zekiye Keskin Satir (Türkei), nachdem es am Ende der regulären Begegnung 135:135 stand.