Weltcup

Munkhbayar Fünfte in der Sportpistole

25.05.2006 00:00

Die amtierende Weltmeisterin Munkhbayar Dorjsuren (Moosach/Foto) hat im Wettbewerb mit der Sportpistole der Damen beim Weltcup für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück mit insgesamt 786,7 Ringen den fünften Platz belegt.

 

Mit dem drittbesten Resultat dieser Endrunde – die 36-jährige gebürtige Mongolin hatte nach den vier Schnellfeuerserien 203,7 Ringe auf dem Konto – kämpfte sie sich in einer starken Vorstellung vom siebten Rang nach dem Vorkampf zwei Plätze nach vorne und hatte am Ende sogar das Pech, den olympischen Quotenplatz für die Spiele 2008 in Peking um einen Rang zu verpassen.

Sie begann das Finale mit einer 52,3-Serie, dem besten Ergebnis aller acht Konkurrentinnen. Damit kletterte sie schon einmal auf den sechsten Rang hoch. Danach folgte zu Beginn der zweiten Serie eine 8,3 im ersten Schuss, damit fiel sie wieder auf Rang sieben zurück, wo sie auch nach der dritten Serie noch lag, bevor sie mit einer 51,6 in der Schlussserie den fünften Platz sicherte.

"Ich habe mich gut gefühlt. Ich bin mit dem Wettkampf insgesamt sehr zufrieden. Im Duell hätten es vielleicht ein paar Ringe mehr sein können, das Finale war dafür sehr gut. Dass eine Acht dabei war ist natürlich sehr schade, aber wenn man so super nervös ist wie ich es war, dann rutscht so ein Schuss einmal heraus. Ich hoffe, dass es schon nächste Woche in Mailand einen Schritt  weiter geht, das Finale möchte ich schon wieder erreichen. Mein großes Ziel bleibt aber die Weltmeisterschaft, bis dahin werde ich hoffentlich auch wieder ganz gesund sein."

Lautstarker Jubel brandete auf, als das Gesamtergebnis bestätigt wurde, denn mit dem vierten Rang eroberte Maura Genovesi (Italien/788,3 Ringe) das begehrte Olympiaticket für ihren Verband, das von den anwesenden Azzurri in der Finalhalle begeistert gefeiert wurde.

Ganz vorne stritten sich drei Damen aus Fernost um die Medaillen. Gold mit der Sportpistole gewann Gundegmaa Otryad (Mongolei/793,4 Ringe) vor Ying Chen (792,9 Ringe) und Fengji Fei (beide China/791,2 Ringe).

Claudia Verdicchio (Freiburg) und Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder), die beiden anderen Teilnehmerinnen des Deutschen Schützenbundes in dieser Disziplin, kamen in diesem hochklassigen Feld mit 576 Ringen auf die Plätze 21 und 25.

Der erste Wettbewerb am heutigen zweiten Tag fand ohne deutsche Schützen im Finale statt. In der Freien Pistole kam Patrik Lengerer (Lichtenstein/Foto) mit 555 Ringen den Endrundenplätzen noch am nächsten, doch fehlten dem 24-jährigen Studenten am Ende sechs Ringe zum Finaleintritt.

Patrik Lengerer belegte mit diesem Ergebnis Rang 24, damit war er bester Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes und konnte zufrieden seinen Wettkampf bilanzieren: „Die 555 Ringe sind derzeit mein Leistungsniveau, von daher bin ich mit meinem Ergebnis erst einmal zufrieden. Ich will natürlich dieses Resultat zukünftig noch steigern und ich weiß auch, dass vor allem im mentalen Bereich noch Ressourcen für eine positive Entwicklung bestehen, zumal ich die Freie Pistole gerne schieße. Sie liegt mir gut.“

Abdullah Ustaoglu (Riegel) wurde mit 551 Ringen auf dem 34. Platz notiert und Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel) kam mit 540 Zählern auf den 61. Platz.

In Führung lag nach der Qualifikation Wladimir Isakow (Russland). Der Olympiadritte von Athen 2004 mit der Luftpistole, in der Bundesliga für die Braunschweiger SG startend, führte nach den 60 Schuss im Vorkampf mit 572 Ringen souverän vor Joao Costa (Portugal/567 Ringe) und Kanstantsin Lukashyk (Weißrussland/565 Ringe).

Das Finale machte wieder einmal deutlich, dass selbst fünf Ringe Vorsprung kein Ruhekissen sind. Joao Costa begann sehr stark, schoss in den ersten drei Durchgängen nur Zehnerwerte und konnte den Rückstand auf Isakow auf 3,4 Ringe minimieren. Eine 8,5 in der vierten Serie stellte den Abstand jedoch nahezu wieder her.

Wladimir Isakow leistete sich jedoch zwei tiefe Neuner zur Mitte der Endrunde, sodass der Portugiese wieder ins Rennen kam. Alle anderen Konkurrenten waren zu diesem Zeitpunkt weit abgeschlagen und konnten nicht mehr in die Entscheidung an der Spitze eingreifen.

Joao Costa (Foto Mitte) schoss Zehn auf Zehn, während Wladimir Isakow (Foto links) immer nervöser wurde. Nach dem siebten Durchgang waren es nur noch 2,3 Ringe Vorsprung, nach einer 8,5 in der achten Serie hatte sich die Differenz sogar auf 0,8 Ringe verkleinert.

Im neunten Finalschuss dann der erwartete Wechsel. Isakow konnte mit seiner 9,4 der 10,8 des Iberers nichts mehr entgegensetzen. Im letzten Durchgang erzielten dann beide eine 9,3 und damit stand der Sieg von Joao Costa fest. Mit insgesamt 667,2 Ringen siegte er vor Wladimir Isakow, der auf 666,6 Zähler kam. Die Bronzemedaille ging an Zongliang Tan (China/Foto rechts) mit 661,8 Ringen.

Der olympische Quotenplatz in diesem Wettkampf ging an Kanstantsin Lukashyk, der mit 656,6 Ringen am Ende Rang vier belegte.

Alle bisherigen Ergebnisse des Weltcups in Garching-Hochbrück finden Sie hier.