International

Nach Olympiasieg nun Gold im Weltcupfinale

29.10.2004 00:00

Ralf Schumann (Stockheim/Foto) hat auch den letzten Wettbewerb in der bisher bekannten Olympischen Schnellfeuerpistole gewonnen. Beim Weltcupfinale des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF) in Bangkok hat der 42-jährige Olympiasieger noch einmal alle Register seines Könnens gezogen und mit 693,5 Ringen seinen Wettbewerb mit deutlichem Abstand gewonnen.

 

Seine 594 Ringe im Vorkampf waren eine Klasse für sich. Lediglich Sergei Alifirenko (Russland), der Olympiasieger von Sydney 2000, konnte als Zweiter nach der Qualifikation mit 590 Ringen einigermaßen mithalten. Im Finale setzte Ralf Schumann mit 99,5 Ringen und seinem Sieg den Schlusspunkt unter ein Kapitel Schießsportgeschichte, denn die Schnellfeuerpistole wird ab der kommenden Saison erheblichen Regeländerungen entgegensehen, was die Waffe und auch die Munition angeht.

Hinter dem dreimaligen Goldmedaillengewinner, der seine Disziplin über fast zwei Jahrzehnte beherrschte und sich auch den neuen Anforderungen in der Schnellfeuerpistole stellen wird, kam Sergei Alifirenko nach exakt 100,0 Ringen im Finale mit 690,0 Ringen auf Platz zwei, gefolgt von Yongqiang Chen (China), der mit 688,4 Ringen (Vorkampf 587/Finale 101,4) den dritten Platz belegte.

Der amtierende Weltmeister in der Schnellfeuerpistole, Marco Spangenberg (Oberwallmenach), hatte sich zwar ebenfalls für das Weltcupfinale in der thailändischen Metropole qualifiziert, nahm aber aus beruflichen Gründen, er absolviert zur Zeit eine Ausbildung, nicht teil.

Mit einem hervorragenden dritten Rang beim Weltcupfinale in Bangkok geht für den Olympiasieger von 1992 in der Laufenden Scheibe, Michael Jakosits (Homburg/Foto), am heutigen Freitag die internationale Saison 2004 zu Ende. Mit insgesamt 678,6 Ringen platzierte sich der Saarländer um einen Rang vor dem Goldmedaillengewinner von Athen, seinem Mannschaftskameraden Manfred Kurzer (Frankfurt/Oder), der mit 677,5 Ringen den vierten Platz in diesem hochkarätigen Feld belegte.

Die beiden deutschen Schützen waren zunächst außerhalb der Medaillenränge auf den Positionen vier und fünf in dieses letzte große Finale des Jahres hinein gegangen, denn nach dem Vorkampf stand zunächst Ling Yang (China), der Olympiasieger von Sydney 2000, vor den beiden Vertretern des Deutschen Schützenbundes. Der Chinese hatte 580 Ringe nach Langsam- und Schnelllauf, während Michael Jakosits 578 und Manfred Kurzer 576 Ringe aufwiesen.

Im Finale jedoch musste Ling Yang nach einer 5,3 im ersten Schuss alle Hoffnungen auf eine Medaille in diesem Wettbewerb aufgeben und mit insgesamt 94,6 Ringen in der Endrunde reichte es am Ende für ihn gerade noch zum fünften Rang.

Michael Jakosits schoss mit 100,6 ein gutes Finalergebnis und konnte sich damit auf den Bronzerang vorschieben. Alle seine Finalschüsse lagen in einer Bandbreite zwischen 10,7 und 9,5. Mit 101,5 Ringen überbot Manfred Kurzer dieses Resultat sogar noch ein wenig, aber durch den Zwei-Ringe-Rückstand aus dem Vorkampf konnte sich der Brandenburger nicht mehr auf das Medaillentreppchen vorkämpfen.

Ganz vorne lag nach Abschluss des Wettbewerbs der Silbermedaillengewinner von Athen, Alexander Blinow (Russland), der nach dem eindeutig besten Vorkampfergebnis von 586 Ringen mit 101,6 Zählern auch noch das beste Finale schoss und mit insgesamt 687,6 Ringen souverän Sieger in Bangkok wurde. Dahinter auf Rang zwei Wladislaw Prianischnikow (Ukraine) mit 682,9 Ringen (Vorkampf 582/Finale 100,9).

Im Luftgewehr der Damen sahen die Zuschauer einen absolut hochklassigen Wettbewerb von den acht Finalistinnen, denn alle qualifizierten Schützinnen hatten mindestens 397 Ringe im Vorkampf erzielt. Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto), die Olympiasechste von Athen, hatte nach der Qualifikation sogar 398 Ringe auf ihrem Konto und ging ringgleich mit fünf weiteren Konkurrentinnen in diese Endrunde. Die Bayerin begann in der Qualifikation mit zwei optimalen Hunderter-Serien und ließ dann zwei Mal 99 Ringe folgen.

Nach 101,6 Zählern im Finale wurde die 33-jährige Angehörige der Bundeswehr mit 499,6 Ringen auf dem siebten Rang notiert. Mit großartigen 104,3 Ringen in der Endrunde konnte sich Li Du (China) gegenüber der gesamten Konkurrenz durchsetzen und gewann mit 502,3 Ringen den Luftgewehrwettbewerb zum Saisonabschluss des Internationalen Schießsport Verbandes (ISSF).

Eun Young Cho (Südkorea) wurde mit einem 104,0 Finalergebnis und insgesamt 502,0 Ringen Zweite vor der erst 20-jährigen Weltmeisterin Katerina Kurkova (Tschechische Republik), die nach 103,8 im Finale auf 501,8 Ringe im Gesamtklassement kam.

In der Freien Waffe der Herren war kein deutscher Teilnehmer am Start. Der Olympiasieger von Athen im Liegendschießen, Matthew Emmons (USA), siegte heute beim Dreistellungskampf ganz souverän mit 1264,4 Ringen (Vorkampf 1164/Finale 100,4) und über sechs Ringen Vorsprung vor Sergei Kowalenko (Russland), der auf 1256,3 Zähler (Vorkampf 1159/Finale 97,3) kam. Dritter in dieser Disziplin wurde Thomas Farnik (Österreich) mit einer Gesamtleistung von 1255,6 Ringen (Vorkampf 1154/Finale 101,6).

Alle bisherigen Ergebnisse vom Weltcupfinale in Bangkok finden Sie hier.