Sportpolitik
NADA legt Jahresbilanz 2004 vor
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) hat auf ihrer gestrigen Pressekonferenz eine insgesamt positive Bilanz für das Jahr 2004 gezogen. "Wir haben den Umfang der Proben in 2004 erhöht. Mit der Unterzeichnung der Trainingskontrollvereinbarungen durch die nationalen Sportverbände ist ein stabiles Fundament für die weitere Zusammenarbeit geschaffen.
In 2005 wird die NADA sich verstärkt der Dopingprävention zuwenden", sagte Dr. Peter Busse, Vorstandsvorsitzender der NADA und begrüßte die vom Bund zugesagten Mittel in Höhe von 400.000,- Euro.
"Die Akzeptanz seitens der Verbände und die Kooperation der Sportler nimmt stetig zu. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass nur ein sauberer Sport langfristig in unserer Gesellschaft konkurrenzfähig und wirtschaftlich attraktiv ist, und dass jeder, der im Sport aktiv ist, seinen Beitrag dazu leisten muss", führte Busse weiter aus.
Die Zahl der positiven und sanktionierten Doping-Fälle im Jahre 2004 lag mit 72 zwar über dem Wert aus 2003, aber Dr. Roland Augustin, Geschäftsführer der NADA, hält einen unmittelbaren Vergleich für gefährlich: "Die Doping-Bilanz im Jahr des Inkrafttretens des WADA-Code ist maßgeblich von den Veränderungen geprägt, die durch den WADA-Code, die damit einhergehende Änderung in der Rechtssystematik sowie dem vollkommen neu gestalteten Regelwerk hervorgerufen werden." Die meisten Doping-Vergehen registrierte die NADA im Zusammenhang mit der Einnahme anaboler Wirkstoffe. "Was uns allerdings große Sorgen bereitet ist die deutliche Zunahme der Cannabinoide (THC). Hier erreicht ein gesellschaftliches Phänomen den Sport, dessen zukünftige Dimensionen noch nicht abzusehen sind", warnte Augustin.
Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der NADA wird die Umsetzung der Präventionsstrategie sein, die maßgeblich unter der Leitung des Vorstandmitglieds der NADA Dr. Elisabeth Pott (Direktorin der Bundes-zentrale für gesundheitliche Aufklärung) entwickelt wurde. "Diese Maßnahmen wie die Bereitstellung eines Anti-Doping-Fortbildungs-Moduls für Trainer, die geplante Multiplikatorenkampagne, die Informationsbroschüren für Jugendliche sowie eine Medikamenten-Datenbank im Internet, sind das Ergebnis unseres sehr erfolgreichen Präventions-Workshops vom Februar diesen Jahres. Zudem prüft die NADA derzeit, wie eine in anderen Ländern erfolgreich praktizierte Hotline, die Athleten bei Fragen direkt anwählen können, auch in Deutschland realisierbar ist", führte Augustin weiter aus.
Der Deutsche Schützenbund unterwirft sich seit Dezember 2004 den Trainingskontrollmaßnahmen der Nationalen Anti Doping Agentur.