Bundesliga
Nordstemmen steigt ab – Kevelaer und Elsen im Finale
In bester Atmosphäre mit randvoller Halle, mit Livestream-Übertragung über sportdeutschland.tv, fachkundiger Kommentierung durch Lambert Jansen und den fünfmaligen Olympiateilnehmer Maik Eckhardt sowie launiger Moderation durch Ulli Potofski ging die Normalrunde der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Nord in Kevelaer zu Ende, während sich in Wissen der BSV Buer-Bülse durch den 3.2-Erfolg im Spitzenduell mit der SB Freiheit den Gruppensieg sicherte.
Doch die wichtigen Entscheidungen fielen am Niederrhein. Gleich am Samstag gab es deren zwei, mit denen zu diesem Zeitpunkt kaum jemand gerechnet hatte.
Doch die Braunschweiger SG sicherte mit dem 4:1 über den ohne den verhinderten Slowenen Milutin Stefanovic und die kranke Julia Palm angetretenen TuS Hilgert den eigenen Klassenerhalt und verhalf gleichzeitig der SSG Kevelaer und dem SV Elsen definitiv zur ohnehin wahrscheinlichen Finalqualifikation. Allein Hilgert hätte diese beiden Teams schließlich noch gefährden können, doch das Team des Aufsteigers war an diesem Wochenende zu stark.
Die Konkurrenten Hilgerts hatten zuvor ihre Hausaufgaben gemacht. Gastgeber Kevelaer bezwang Nordstemmen ebenso mit 4:1 wie Meister Elsen die SG Mengshausen. Damit hatte auch der Finalgastgeber die Endkämpfe am 3. und 4. Februar im Paderborner Sportzentrum am Maspernplatz erreicht. Kevelaer als Vierter wird dann auf Südsieger und Aufsteiger Pfeil Vöhringen treffen, Elsen als Dritter auf Germania Prittlbach.
Nach den Niederlagen des Samstags musste die Entscheidung über den zweiten Absteiger neben der SG Hamm, die aufgrund der 2:3- und 1:4-Niederlagen gegen Wissen und die SB Freiheit punktlos blieb, zwischen Mengshausen und Nordstemmen fallen. Mengshausen jedoch verpasste trotz einer optimalen 400 von Spitzenfrau Jaqueline Orth die Chance, sich in eine exzellente Ausgangsposition zu bringen, weil die Nordhessen mit 2:3 gegen Braunschweig verloren. Lisa Müller und der Schweizer Jan Lochbihler gaben in der Schlussphase die Chance auf den dritten Mannschaftspunkt aus der Hand.
Damit war Mengshausen nur noch durch einen 5:0-Sieg Elsens zum Abschluss über Nordstemmen zu retten. Die Niedersachsen hatten schon zuvor ihren Rückzug aus der Liga angekündigt, doch sportlich wollten sie nach eigener Aussage die Klasse halten. Elsen strebte klar den drei Gewinnpunkten gegen die ohne ihre verhinderten Spitzenkräfte Nadine Gudert und Bianca Glinke angetretenen Nordstemmener an, doch vor allem Lea Schäfer (Bild links) schien auf einen klaren Sieg über Amelie Kleinmanns (Bild rechts) zuzusteuern.
Doch Schuss 36 löste sich zu früh und verfehlte die Ringe, so dass beide ins Stechen mussten. Nach zuvor jeweils drei Zehnern siegte Kleinmanns mit 10,1:8,6. Auch im zweiten Stechen unterliefen Stine Andersen gegen Peter Hellenbrand zwei technische Fehler, so dass sie die Acht des Niederländers im ersten Schuss nur egalisieren konnte und mit ihrer zweiten Acht der Zehn Hellenbrands unterlegen war. Durch das damit identische Mannschafts- und Einzelpunktekonto erhielt Mengshausen aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs die Klasse.
Im Spitzenduell traf der Ungar István Péni zum dritten Mal allein in dieser Saison 400 Ringe – das Kunststück gelang auch Kevelaers Israeli Sergej Richter am Sonntag beim 5:0 im bedeutungslos gewordenen Duell gegen Hilgert. Leila Hoffmann und Lisa Tüchter siegten für die Gelsenkirchener, die ihr zweites Duell am Sonntag überraschend gegen den SV Gölzau mit 2:3 verloren, mit jeweils einem Ring Vorsprung, Jan Michael Zissel mit zwei Ringen Vorsprung gegen Lukas Fischer. Buer-Bülse trifft im Viertelfinale auf Eichenlaub Saltendorf, Freiheit bekommt es mit De4r Bund München zu tun.
Zuvor hatte bereits der SV Gölzau die letzten theoretischen Möglichkeiten auf einen Abstieg durch den 3:2-Sieg über den SV Wieckenberg ausgeräumt. Lena Cramer, Natalie Pfeiffer und Richard Bennemann holten relativ klar die drei Einzelpunkte.
- Text: Harald Strier
- Foto: Harald Strier
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