Infothek Waffenrecht

"Nüchternheit beim Waffenrecht" - ein Seitenblick in die Schweiz

08.02.2012 13:57

Augenmaß ist unter vielen wohl die entscheidende Eigenschaft, die es nicht nur in der Politik, sondern in jeder Debatte braucht, um die aktuellen Themen der Zeit, also die sprichwörtlichen "dicken Bretter", angemessen zu bohren.

 

Am Rande der aktuellen Diskussion um die mögliche Einführung einer Waffensteuer in Bremen beweist ein Blick in unser südliches Nachbarland Schweiz eindrucksvoll, dass es dieses Augenmaß auch bei den Themen des Waffenrechts noch immer geben kann. Ueli Maurer, Bundesrat und in dieser Funktion Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), unterstrich schon 2009 im Rahmen der traditionellen Albisgüetli-Tagung: "Wer dem Bürger die Waffe wegnimmt, der zeigt ihm so seine Unmündigkeit an. Der Staat übernimmt [dann] die Vormundschaft."

Zugleich warnte er davor, dass ein solches "Misstrauen gegenüber dem Volk in den totalen Verbots- und Verwaltungsstaat" münden könnte. Statt dessen plädierte er - auch im Blick auf den privaten Waffenbesitz - für einen souveränen, selbstbestimmten und bewährten Bürgerstaat. Denn: "Der Staat, das sind die Bürger", so Maurer auf dem Albisgüetli, dem Zürcher Schützenhaus. Das Video seiner Rede ist unter diesem Link abrufbar.