International

Nur zwei Schritte fehlten Junghänel zur Medaille

22.03.2015 13:16

Bei seinem zweiten Einsatz beim 31. Internationalen Saisonauftakt der Sportschützen (ISAS) in Dortmund kam Henri Junghänel in seiner Spezialdisziplin Liegendschießen den Medaillen ganz nahe. Am Ende fehlten dem Hessen aus Breuberg lediglich zwei Schritte zu Bronze.

Der Weltschütze des Jahres 2013 hatte zunächst im Vorkampf etwas Glück – jenes Glück, das dem Niederlauterbacher Daniel Brodmeier an diesem Tag fehlte. Mit 626,7 Ringen rutschte Junghänel noch so gerade in den Endkampf, während die 626,4 Ringe Brodmeiers dessen neunten Platz und damit das vorzeitige Aus bedeuteten. Zwischen die beiden Deutschen hatte sich mit 626,7 Ringen noch der Russe Fedor Wlasow geschoben. Auch der Bayer Andreas Geuther zeigte mit 625,4 Ringen und Platz 14 eine gute Leistung.

Im Landesleistungszentrum des gastgebenden Westfälischen Schützenbundes entwickelte sich, wie so häufig im Liegendkampf, ein ganz spannender Endkampf. Junghänel lag bis zur dritten Runde auf einem Medaillenplatz, doch schon eine Neun in die 9,7 ließ ihn trotz einer folgenden 10,8 abfallen. Im Zweikampf mit dem Österreicher Alexander Schmirl hatte er ein Zehntel Rückstand, doch die 10,3 und 10,2 waren mit Junghänels letzten beiden Schüssen zu wenig, er schied aus und wurde Fünfter, Schmirl folgte ihm eine Runde später aufs Bänkchen.

Auch an der Spitze ging es extrem spannend zu. Kenny Parr aus Großbritannien gewann mit 210,0 Ringen und damit gerade einem Zehntel Vorsprung vor dem Norweger Stian Bogar den Wettkampf. Bronze ging mit 188,9 Ringen an den zweiten Österreicher im Finale, Thomas Mathis.

Olga Kimla aus Westfalen erreichte das Finale mit der Sportpistole in einem hochklassigen Feld. Als einzige Deutsche – Sportlerinnen wie Munkhbayar Dorjsuren, Monika Karsch oder Stefanie Thurmann waren nicht am Start – qualifizierte sie sich mit 566 Ringen für das Finale und scheiterte nur hauchdünn im Halbfinale am Einzug in den Kampf um die Medaillen. Wie die ISAS-Siegerin mit der Luftpistole, Zorana Arunovic aus Serbien, und die Ukrainerin Julia Korostilowa hatte sie elf Treffer zu Buche stehen, so dass ein Stechen dieses Trios untereinander für die Vergabe des letzten freien Platzes im Bronzefinale den Ausschlag gab. Hier zog Kimla mit drei Treffern jedoch den Kürzeren, Arunovic schaffte es mit elf Treffern und sicherte sich letztlich auch Bronze durch den 7:5-Erfolg im „kleinen Finale“ über ihre Landfrau Jasna Sekaric. Gold gewann Irada Aschumowa aus Aserbeidschan durch den 7:3-Finalerfolg über die Serbin Bobana Velickovic, die in Dortmund mit der Luftpistole bereits Bronze gewonnen hatte.

Wie mit der Freien Pistole schoss Robert Janikulla vom Bundesligisten SV Sülfeld die beste Ringzahl der Deutschen auch mit der Luftpistole. Der Thüringer wurde mit 569 Ringen Zehnter, der Rheinländer Patrick Meyer, in der Bundesliga für Braunschweig unterwegs, erreichte mit 565 Ringen den 16. Rang. Janikullas Bundesliga-Teamkollege Giuseppe Giordano gewann wie schon mit der freien Pistole den Wettbewerb mit 203,9 Ringen vor dem Ukrainer Pawlo Korostilow mit exakt 200,0 Ringen. Wie Giordano Gold, so sicherte Dino Briganti mit 178,5 Ringen Bronze für Italien.

In einem Wettkampf ohne Finale sicherte sich Mathias Putzmann aus Sachsen die Bronzemedaille. Mit der Schnellfeuerpistole kam er auf 566 Ringe. Nur der Ukrainer Pawlo Korostilow mit 573 und der Schweizer Christian Klauenbösch waren in dem kleinen, neunköpfigen Feld besser.

Einen dreifachen deutschen Erfolg landeten die Frauen im nichtolympischen Liegendwettbewerb. Die vierfache Weltmeisterin Beate Gauß aus Odenheim gewann mit 626,3 Ringen vor der Kempenerin Amelie Kleinmanns mit 625,6 und Isabella Straub aus Kirchseeon mit 624,0 Ringen. Auch Ramona Gössler aus Nagold und Constanze Rotzsch aus Leipzig platzierten sich mit 623,0 und 622,3 Ringen als Siebte und Neunte noch unter den besten Zehn.

 

Foto: Jörg Jagener/Philipp Schulz

Bericht: Harald Strier

 

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