In der Saison 2011 qualifizierte sich Frank Cordesmeyer über eine interne Qualifikation der Nationalmannschaft unter die drei besten Schützen und war somit für die Weltmeisterschaft und Europameisterschaft qualifiziert. Gerade die Europameisterschaft war in der vergangenen Saison von größter Bedeutung, schließlich war es nur dort möglich, einen von fünf möglichen Quotenplätzen für die olympischen Spiele London 2012 zu gewinnen.

Doch die direkte Vorbereitung lief nicht so, wie es sich der junge Schütze erwünscht hatte. Die Ergebnisse schwankten, und trotz größter Anstrengungen gelang es ihm nicht, an seine starken Leistungen die er zu Beginn der Saison zeigte, vor der Europameisterschaft anzuknüpfen.

Dies fiel auch dem Bundestrainer Wilhelm Metelmann auf, der mit Frank das persönliche Gespräch suchte. Trotz seiner festen Qualifikation und in Anbetracht der großen Chance auf die Spiele in der britischen Hauptstadt verzichtete Frank Cordesmeyer freiwillig auf den Start bei der Europameisterschaft. Diese Entscheidung bezeichnet er als „die bisher schwerste Entscheidung meiner sportlichen Karriere.“ Für ihn kam nun sein Trainer aber auch Wettbewerber im Nationalteam zum Einsatz, Tino Wenzel. Er war vorher in der Qualifikation gegen Frank Cordesmeyer knapp gescheitert.

Wie bedeutend diese Entscheidung von Frank Cordesmeyer war, zeigte sich bei den Europameisterschaften in Belgrad. Tino Wenzel gewann mit einer Leistung von 124 Treffern und einer fehlerfreien 25-er Serie im Finale die Silbermedaille und damit auch einen Quotenplatz für London, den einzigen in der Disziplin Skeet der Männer für Deutschland.

Aufgrund dieser sportlichen Einstellung verleiht die „Nord-West Allianz Wurfscheibe“ den NWAW Fair Play Preis 2011 an Frank Cordesmeyer.