Landesverband
Oberpfälzer Schützenbund: 72. Schützentag in Nittenau
Einen würdigen Rahmen bescherte der Schützengau Schwandorf und die Stadt Nittenau am vorletzten Oktoberwochenende den Schützen und Gästen beim 72. Delegiertentag des Oberpfälzer Schützenbundes (OSB) in der Regentalhalle und im Rathaus. Über 300 Schützen und Ehrengäste versammelten sich, um den Delegiertentag des OSB zu begehen.
Bürgermeister Benjamin Boml hieß am Samstag das Präsidium, die Gauvorstandschaft und die hochrangigen Ehrengäste im Rathaussaal willkommen. Er stellte die Kommune vor und ließ die Gäste ins „Goldene Buch“ der Stadt eintragen. Unter ihnen auch die Weltmeisterin im Target Sprint Kerstin Schmidt (Siegritz) und Bundesschützenkönigin Lisa Graßl (Bubach). OSB-Präsident Franz Brunner stellte beim feierlichen Empfang im Rathaus die zahlreich erschienenen Präsidenten der Landesverbände und Gäste des Deutschen Schützenbundes vor.
Viele Höhepunkte hatte der Oberpfälzer Schützentag am Sonntag in der Stadt am Regen. Den Auftakt des jährlichen Schützentreffens bildete ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche mit Pfarrer Adolf Schöls. Die Stadtkapelle Nittenau unter der Leitung von Thomas Maibauer führte anschließend den Festzug der Schützen, Würdenträger und Fahnenabordnungen zur Regentalhalle. Die Böllerschützen von Auerhahn Steinberg empfingen den Festzug lautstark vor der Festhalle. Den offiziellen Auftakt des Schützentages bildete der Einzug der Fahnenabordnungen und Würdenträger. Schwandorfs Gauschützenmeister Karl Bachl begrüßte die Gäste und stellte kurz die Gauvereine vor. OSB-Präsident Franz Brunner eröffnete den Schützentag, zudem zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport, die nach Nittenau gekommen waren. Unter ihnen Bezirkstagspräsident Franz Löffler, stellvertretender Landrat Jakob Scharf, MdL Alexander Flierl, sowie die OSB-Ehrenpräsidenten Günther Dinnebier und Herbert Stattnik.
Bürgermeister Benjamin Boml hob die Tradition des langjährigen Schützenwesens in der Stadt hervor. Er freute sich, dass die Veranstaltung mit dem Schützengau Schwandorf gut funktionierte. Jakob Scharf lobte die gute Arbeit in den Vereinen und stellte den Sport in den Vordergrund. Er hob die zahlreichen Spitzenerfolge der Oberpfälzer Schützen hervor. „Die Schützen erfüllen das gesellschaftliche Leben im ländlichen Raum“, so Landtagsabgeordneter Flierl. Deren Förderung und Unterstützung solle auch zukünftig in Bayern im Vordergrund stehen. Er forderte keine unnötige Verschärfung in Sachen „Bleiverbot“. „Schützenwesen ist Heimat“, so Bezirkstagspräsident Löffler. „Tradition, Brauchtum und Werte sind in Ehren zu halten, viele Schützenvereine machen dies in vorbildlicher Weise. Zusammenhalt ist wichtig, denn es kommen schlimme Zeiten auf uns zu.“ Die Bürgerallianz Bayern ist ein Zusammenschluss von 24 Bayerischen Verbänden mit über zwei Millionen Mitgliedern, so Bezirksrat Sebastian Friesinger und Sprecher der Allianz. Er dankte allen die sich in den Vereinen seit Jahren ehrenamtlich einbringen. BLSV-Bezirksvorsitzender Hermann Müller ging auf den Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft ein. Er hob den Zusammenhalt mit den Schützenvereinen und die Wertschätzung ihrer Aktivitäten hervor. Der Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes Dieter Vierlbeck ist für die Bildung im DSB zuständig. Er forderte Unterstützung von der Politik für unsere Vereine und Schützenheime. „Krisen wie Corona und Energiepreise treffen auch unsere Mitglieder und ihre ehrenamtliche Arbeit. Es wird schwieriger junge Menschen in Vereinen zu aktivieren und die Unterhaltung der Sportstätten kommt an ihre Grenzen.“ Für die Jugend- und Breitensportarbeit überreichte er ein Luftgewehr der Firma Walther an Präsident Franz Brunner.
Der Sprecher der Landesverbände Schützenmeister Roland Wittmer vom Badischen Sportschützenverband übermittelte stellvertretend für alle anwesenden Landesverbände (Bayern, Nord-Deutscher, Pfalz, Niedersachsen, Württemberg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen) Grüße. „Wir fühlen uns wohl bei den Oberpfälzern und schätzen den OSB Partner an unserer Seite“, so Wittmer. Christian Kühn vom Bayerischen Sportschützenbund erläuterte mehrere Gemeinsamkeiten: „Eng stimmen wir uns ab, fördern gemeinsam unsere Schützen und freuen uns auch über die Erfolge.“ Dabei hob er die beiden erreichten Bundeskönigstitel hervor. „Das Schützenwesen in Bayern ist dort, wo es hingehört: in der Mitte der Gesellschaft!“, so der Landesschützenmeister. Als einen „Brückenbauer im Schützenwesen“ hob er Franz Brunner hervor.
Für ihre sportlichen Erfolge bei den Welt- und Deutschen Meisterschaften übergaben Landessportleiter Ernst Adler und Präsident Franz Brunner Geschenke an die erfolgreichen Sportler des OSB. Herausragend dabei zwei internationale Erfolge: Eine überragende Leistung im Target Sprint erbrachte die frisch gebackene Welt- und Vizeweltmeisterin 2022 sowie fünffache Deutsche Meisterin Kerstin Schmidt von Edelweiß Siegritz aus dem Gau Steinwald. Andreas Köppl von Plassenberg Gleiritsch (Gau Nabburg) gewann im Luftpistolen-Mixed der Junioren die WM-Bronzemedaille und wurde zweifacher Deutscher Vizemeister.
Nach der Mittagspause folgten die Rechenschaftsberichte und Neuwahlen der Gruppe 2 des Präsidiums. Vor der Wahl verabschiedete Brunner seine Vizepräsidentin Herta Zeiler aus dem Präsidium, die 29 Jahre tätig war. Als Referentin Breitensport und DM-Schützenbetreuung bleibt sie dem Landesverband erhalten. Ferner wurde Roswitha Schmidberger verabschiedet, die seit 2006 Kassenprüferin war. Die Neuwahl erbrachte folgendes Ergebnis: 1. Vizepräsident Josef Diertl (neu), 3. Vizepräsident Christoph Kuchenreuter, Sportleiter Ernst Adler, Damenleiterin Christa Weigl, Kassenprüferin Gisela Zerbian (neu). Die bereits gewählte Landesjugendleitung mit Evi Benner-Bittihn als Jugendleiterin wurde bestätigt. Am Ende wurde eine neue Böllerordnung, die Referent Christoph Zinkl vorstellte, beschlossen.
(Ludwig Dirscherl)