Olympische Spiele

Olympia-Qualifikation Schnellfeuerpistole: Oliver Geis sichert sich Tokio-Ticket

09.05.2021 11:16

Christian Reitz und Oliver Geis werden die deutschen Farben bei den Olympischen Spielen im Bereich der Schnellfeuerpistole vertreten. Geis setzte sich bei der entscheidenden Qualifikation in Suhl gegen Aaron Sauter durch und sicherte sich den zweiten DSB-Startplatz. Es wird nach Rio 2016 seine zweite Olympia-Teilnahme werden.

Foto: DSB / Christian Reitz und Oliver Geis werden - vorbehaltlich der Nominierung durch den DOSB - die deutschen Schnellfeuerpistolen-Schützen in Tokio vertreten.
Foto: DSB / Christian Reitz und Oliver Geis werden - vorbehaltlich der Nominierung durch den DOSB - die deutschen Schnellfeuerpistolen-Schützen in Tokio vertreten.

„Es war vorher ein mulmiges Gefühl, während des Wettkampfes auch, weil das Ergebnis nicht so gut war. Nach dem Wettkampf ist eine gewisse Erleichterung und Freude da, dass ich mich qualifiziert habe“, so Geis nach einer nervenaufreibenden Qualifikation. Nach Teil eins der Qualifikation in Wiesbaden hatte Geis trotz nur mäßiger Leistung mit acht Ringen einen ordentlichen, aber keinen beruhigenden Vorsprung auf Sauter herausgeschossen. Und auch in Suhl begann es für den 29-jährigen Sportsoldaten nicht perfekt: Nach einer schwachen ersten 4-Sekunden-Serie im ersten Halbprogramm, in der ihm u.a. zwei Achter unterliefen, war der Vorsprung fast aufgebraucht. Doch Sauter - am Stand direkt nebenan - patzte in der nächsten 4-er Serie, sodass Geis beim Betrachten des Konkurrenten-Ergebnisses erleichtert durchschnaufte.

Das ist immer die Hölle!

Oliver Geis zu internen Qualifikationen gegen Freunde und Mitstreiter

„Eine interne Olympia-Qualifikation ist noch einmal etwas Besonderes. Man schießt gegen seinen eigenen Kumpel, den mal als Freund hat und nicht als Gegner und das ist ein komisches Gefühl.“ Am Ende hatte er 578 auf die Scheibe gebracht, Sauter 575. Zwei der drei Programme flossen in die Olympia-Wertung ein, bei Geis waren dies 583 und 578 Ringe, bei Sauter 575 und 575 Ringe. Sauter zeigte sich enttäuscht, aber nicht überrascht: „Ich konnte mich darauf vorbereiten, dass es so kommt. Verpasst habe ich es am ersten Qualifikations-Wochenende – da hatte ich mir deutlich mehr ausgerechnet.“

Reitz & Geis bildeten auch 2016 das Olympia-Duo

Bundestrainer Detlef Glenz wird somit in Tokio wieder auf Reitz und Geis setzen, wie bereits vier Jahre zuvor in Rio de Janeiro, als Reitz Gold gewann und Geis bei seiner Olympia-Premiere Platz 17 belegte: „Ich bin zufrieden, dass wir eine klare Entscheidung haben. Die Ergebnisse von Aaron und Oli waren nicht sehr stark, aber der Bessere hat gewonnen.“

Olympiasieger Christian Reitz hatte sich bereits nach Teil eins der Qualifikation vorzeitig mit 591 und 587 Ringen das Olympia-Ticket gesichert. Er schoss in Suhl ohne den Qualifikations-Druck und hatte am Ende mit 587 Ringen das beste Ergebnis aller Teilnehmer. „Ich habe das gemacht, was ich auch im Training mache und versucht, das bestmöglich im Wettkampf umzusetzen. Das hat in den meisten Zügen ganz gut funktioniert, aber Reserven sind noch da. Aber man will ja noch etwas zum Trainieren haben.“

Tokio wird auf jeden Fall besonders!

Christian Reitz über seine vierten Olympischen Spiele in Pandemie-Zeiten

Florian Peter schoss ebenfalls stark, erzielte 583 Ringe und hätte sich somit in das EM-Team geschossen. Die Schnellfeuer-Athleten werden jedoch in Osijek aufgrund der Corona-Lage nicht antreten. Der 21-Jährige deutete mit 588, 587 und 583 in seinem ersten Jahr bei den Männern an, dass er zukünftig ein großer Konkurrent für die Etablierten sein wird.

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