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Olympiafackeln im Deutschen Schützenmuseum

04.06.2009 08:36

Das Deutsche Schützenmuseum in Coburg wird demnächst um eine einmalige Attraktion reicher sein: Der Mülheimer Sportschütze Heinz Habbe (Foto rechts mit Museumsleiter Stefan Grus) vermachte dem Deutschen Schützenbund seine Sammlung originaler Fackeln der Olympischen Sommerspiele.

 

Die sehr wertvollen Objekte sollen auf Schloss Callenberg den Mittelpunkt für die Abteilung „Höhepunkte der Schießsportgeschichte“ bilden, die sich derzeit in der Planung befindet und mit der der Aufbau des Schützenmuseums im Großen und Ganzen abgeschlossen sein wird.

Im Einzelnen handelt es sich um die Olympiafackeln von 1936 Berlin, 1972 München, 1988 Seoul, 1992 Barcelona, 1996 Atlanta, 2000 Sydney und 2004 Athen. Neben zahlreichen weiteren Erinnerungsstücken befindet sich in der Sammlung außerdem eine aufgeschnittene Demonstrationsfackel aus Sydney, deren Herstellung als limitierte und nummerierte Sonderanfertigung vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erlaubt worden und die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.

Als Sportschütze ist Heinz Habbe ein „Spätzünder“. Nachdem er lange Zeit die Jugendarbeit der Mülheimer Sportlandschaft finanziell unterstützt hatte, nahm der heute über 80-Jährige Stuckateur und Innungsobermeister 1995 die Einladung eines Schützenvereins an und begann „nur aus Spaß“ mit dem Sportschießen. 2007 wurde er in München Deutscher Meister der Versehrtenklasse mit dem Zimmerstutzen. Im Jahr darauf beendete Habbe seine sportliche Karriere eher unfreiwillig, nachdem ihm eine Kampfrichterfehlleistung die Titelverteidigung verdorben hatte und auch Verletzungen hinzukamen. Seinen vier Schützenvereinen, vor allem dem Sportschützenclub 1990 Oberhausen Styrum, bleibt er aber weiterhin treu. Seine Sportwaffen und die umfangreiche Ausrüstung vermachte er dem Nachwuchs.

Seit 1988 nahm Habbe an allen Olympischen Sommerspielen als Zuschauer teil. Am Rande einer Auktion erwarb er 1996 in Atlanta seine erste Fackel. Danach wurden ihm weitere angeboten. Eher zufällig traf Habbe im März 2009 bei der Feier zur Übernahme des Protektorats über den Rheinischen Schützenbund durch Carl Fürst zu Wied den Präsidenten des Deutschen Schützenbundes, Josef Ambacher. Diese Begegnung erleichterte ihm den Entschluss, seine Sammlung dem Deutschen Schützenmuseum zu überlassen. Auch Burghardt Knot kann mit dieser Entscheidung leben: „Wirklich einmalige Objekte, aber wir haben gar nicht die Möglichkeit, sie in unseren Räumen ihrer Bedeutung entsprechend auszustellen“, so der Geschäftsführer des Rheinischen Schützenbundes bei der Übergabe in Wiesbaden.

Heinz Habbes Olympiasammlung, sieben Originalfackeln, eine Demonstrationsfackel, zahlreiche sonstige Andenken, Eintrittskarten, Maskottchen und Bücher werden schon ab etwa Mitte Juli 2009 im Deutschen Schützenmuseum auf Schloss Callenberg zu sehen sein.