Olympische Spiele

Olympiaqualifikation ohne Veronika Haidn-Tschalova

02.06.2004 00:00

Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf/Foto), die beim kontinentalen Quotenplatzturnier der Bogenschützen in Brüssel durch ihren dritten Rang ein Olympiaticket für den Deutschen Schützenbund gewinnen konnte, wird selbst nicht an der nationalen Qualifikation, die am Wochenende 3./4. Juli 2004 in der Sportschule Kienbaum ausgetragen wird, teilnehmen können.

 

Für die 27-jährige gebürtige Russin, die erst vor zweieinhalb Jahren nach Deutschland kam, gibt es keine rechtliche Möglichkeit, den normalen Einbürgerungsprozess zu verkürzen und schon frühzeitig einen deutschen Pass zu erhalten.

 

Nach Informationen der Bezirksregierung Niederbayern ist kein "höheres staatliches Interesse" gegeben, weil die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Athen derzeit noch offen ist und ein Medaillengewinn in der griechischen Hauptstadt als nicht sehr wahrscheinlich eingestuft wird. Dies wäre die Voraussetzung für die Unterstützung des Bundesministerium des Innern und des Deutschen Sportbundes. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Hinnahme der doppelten Staatsbürgerschaft von der Bayerischen Staatsregierung in München negativ beurteilt wird.

 

Auch die Rücksprache der DSB-Sportleitung mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) hat die Aussichtslosigkeit der Erteilung einer Startberechtigung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) gezeigt.

 

In die nationale Qualifikation um den von Veronika Haidn-Tschalova gewonnenen Quotenplatz bei den Damen gehen nun Anja Hitzler (Alfdorf) und Wiebke Nulle (Berlin), die bisher als einzige Schützinnen sich den Status eines Olympiakaders erworben haben. Bei den Herren wird es nach heutigem Stand ein Duell zwischen Michael Frankenberg (Hagen a.T.W.) und Alexander Fröse (Lützenhausen) geben.

 

Beim „Grand Prix der Nationen“, der vom 15.-19. Juni 2004 in Wyhl ausgetragen wird, gibt es jedoch für weitere deutsche Spitzenschützen die Chance, sich durch eine Platzierung unter den besten Acht im Einzelwettbewerb, für den Olympiakader des DSB und damit für die Ausscheidungsrunde in Kienbaum zu qualifizieren.