International

Packendes Finale Luftpistole beim ISAS in Dortmund

17.03.2005 00:00

Eigentlich schien nach dem Vorkampf der Herren mit der Luftpistole alles klar zu sein. 583 Zähler nahm der Bestplatzierte des Vorkampfes mit in das Finale, das bedeutete 4 Ringe Vorsprung für Viktor Makarov (Ukraine/Foto). Ein ausreichendes Polster für den im internationalen Geschäft erfahrenen Nationalmannschaftschützen und aktuellen Mannschaftseuropameister, um diesen Sieg mit insgesamt 680,5 Ringen sicher zu haben.

 

Spannender gestaltete sich aber das Rennen um die Plätze. 577 für den Italiener Paolo Ranno, 576 für den Franzosen Manuel Alexandre Augrande und 574 für das italienische "ISAS-Urgestein" Roberto Di Donna sollten Ausgangspunkt für ein packendes Finale sein. In dieser Endrunde, welche die besten acht Schützen des Vorkampfes erreichen, müssen nochmals zehn Schuss abgegeben werden. Im Gegensatz zum Vorkampf aber, werden die Schüsse hierbei jedoch auf den 100stel Millimeter genau gemessen, so dass eine Zehn Werte von 10,0 bis 10,9 erreichen kann.

Und diesen Unterschied mussten Augrande und Ranno in Dortmund leidvoll spüren. Zehntel um Zehntel ihres Vorsprunges zehrte Di Donna (Foto) auf. Souverän absolvierte der 36-jährige Treffer um Treffer und hatte sich bis zum letzten Schuss auf Rang zwei vorgearbeitet. Erst drei Mal hatte das Auswertungssystem bisher Ergebnisse unter einer 10 angezeigt.

Dann aber flatterten auch bei diesem alten Hasen die Nerven. Eine 8,7 schien den zweiten Platz nochmals fraglich werden zu lassen. Aber weder Augrande noch Ranno konnten ihre Chance nutzen. Eine 9,7 für den Franzosen und eine 9,4 für den zweiten Italiener im Finale waren nicht genug. Di Donna landete mit 674,0 auf dem Silberplatz vor Augrande (673,5) und Ranno (672,9).

Im Luftpistolenwettbewerb der Junioren siegte Heiko Stern mit 562 Ringen vor Dennis Walendi (557 Ringe/beide Landesleistungszentrum Dortmund). Dritter wurde hier Florian Brunner vom Landesleistungszentrum Baden-Württemberg mit 553 Ringen.

Mit dem Dreistellungskampf der Junioren starteten die Gewehrschützen in den diesjährigen Internationalen Saisonauftakt der Sportschützen im Landesleistungszentrum des WSB an der Dortmunder Eberstraße. Ursprünglich waren die Junioren nur als Ergänzung zum eigentlichen Wettbewerb in einer Art Nachwuchsrunde der Landesverbände des Deutschen Schützenbundes gedacht. Das hohe Leistungsniveau führte jedoch schnell dazu, dass auch die internationalen Delegationen Nachwuchsschützen meldeten und sich eine hochkarätige Nachwuchskonkurrenz entwickelte.

Die Königsdisziplin des Gewehrschießens, die Freie Waffe, stellte die Auftaktdisziplin für die männlichen Nachwuchsschützen dar. DSB-Auswahlschütze Henri Junghänel (Foto) bewies hierbei die beste Treffsicherheit. Mit 395 Zählern nach dem Liegenddurchgang war er zunächst ringgleich mit Björn Seipelt (Westfälischer Schützenbund). Im Stehendanschlag konnte Junghänel mit 382 aber bereits einen Vorsprung herausarbeiten und diesen mit einem sehr guten Kniendresultat von 384 ausbauen und wurde mit 1161 Ringen Sieger des diesjährigen ISAS. Björn Seipelt konnte mit 378 im stehend- und 375 im Kniendanschlag hier noch nicht mithalten und fand sich am Ende auf Rang drei wieder.

Überholt wurde er von Junghänels Nationalmannschaftskollegen Tobias Gauster (380/377), der zwar auch 1148 Ringe erreichte, aber wegen des besseren Kniendergebnisses auf Rang zwei landete. Für Seipelt, seit 2004 im D/C-Kader des Deutschen Schützenbundes, ist dieser Erfolg die erste Medaille bei einem internationalen Wettbewerb.

Nicht minder spannend gestaltete sich der Wettbewerb Sportgewehr der Juniorinnen. Yvonne Jaekel vom Oberpfälzer Schützenbund konnte hier mit 194 Ringen liegend, 193 stehend und 192 kniend mit 579 Zählern den Sieg erlangen. Knapp dahinter Mareike Ostkamp (Landesleistungszentrum Dortmund) die mit 578 Ringen (199/188/191) knapp vor der DSB-Nationalmannschaftsschützin Tatjana Poseiner landete, die 577 Ringe erzielte (192/190/195).

Die kompletten Ergebnisse dieser Veranstaltung finden Sie nach den jeweiligen Wettkämpfen hier.

Bericht und Bilder: Frank Rabe