Europameisterschaften

Para-EM Osijek: Vier Medaillen für deutsches Team

08.10.2025 13:42

Silber, Silber, Bronze, Bronze! Das ist die erfreuliche Medaillenausbeute des fünfköpfigen deutschen Teams bei der diesjährigen Para-Europameisterschaft in Osijek/CRO (30. September bis 8. Oktober). Dabei überzeugte einmal mehr die mehrfache Paralympics-Siegerin Natascha Hiltrop (Wiesbaden), die an allen Medaillen beteiligt war.

Foto: Rudi Krenn / Natascha Hiltrop (links) gewann bei der EM in Osijek zweimal Silber im Einzel und zweimal Bronze im Team.
Foto: Rudi Krenn / Natascha Hiltrop (links) gewann bei der EM in Osijek zweimal Silber im Einzel und zweimal Bronze im Team.

Es wird vor allem die zweite Hälfte der diesjährigen EM sein, an die sich die deutschen Para-Schützen gerne zurückerinnern. Nach zunächst ruhigen Tagen mit Wettkämpfen ohne deutsche Beteiligung, stiegen die Athleten von Bundestrainer Rudi Krenn erst am Sonntag so richtig in die Europameisterschaft ein.

Den Anfang machte Hiltrop im Dreistellungskampf (SH1). Die 33-jährige lieferte sich einen packenden Zweikampf mit der Slowakin Veronika Vadovicova und lag nach dem Liegendanschlag stets knapp vor der Gegnerin. Dies war auch zwei Schüsse vor Ende des Finals im Stehendanschlag so, ehe sich das Blatt wendete: Während Hiltrop eine 9,4 und eine 8,0 schoss, brachte die Slowakin 19,9 Ringe auf die Scheibe und holte Gold. „Natascha hat erneut eindrucksvoll bewiesen, dass sie beim Saisonhöhepunkt im entscheidenden Moment Spitzenleistungen abrufen kann. Sie hat alle Erwartungen erfüllt und erneut bestätigt, dass sie zur absoluten Weltspitze gehört“, betonte Rudi Krenn. Am gleichen Tag schossen ebenfalls Moritz Möbius (SH2) und Tim Focken (SH2), die das Finale als 22. bzw. 25. jedoch verpassten.

Silbermedaille Nummer zwei holte sich Hiltrop im 50m Liegendschießen mit dem KK-Gewehr. In diesem Wettkampf gab es einen packenden Dreikampf zwischen Anna Benson/SWE, Kasper Lousdal/DEN und Hiltrop. Mit ihrem drittletzten Finalschuss verdränge Hiltrop den Dänen auf Position drei, für die Schwedin reichte es jedoch nicht mehr. Der zweifache Silbermedaillengewinn im Einzel bleibt aber ein toller Erfolg für Natascha Hiltrop, die nach dem Doppel-Erfolg in Paris 2024 zeigte, dass sie weiter zu den ganz Großen im Para Sportschießen gehört.

Foto: Rudi Krenn / Bundestrainer Rudi Krenn (hinten Mitte) zeigte sich mit den Leistungen des deutschen Teams zufrieden.
Foto: Rudi Krenn / Bundestrainer Rudi Krenn (hinten Mitte) zeigte sich mit den Leistungen des deutschen Teams zufrieden.

Ihre hervorragenden Qualifikationsleistungen waren demnach auch Grundlage für die zwei Teammedaillen: Gemeinsam mit Bernhard Fendt und Tjark Liestmann langte es zwei Mal für Bronzemedaillen im Luftgewehr liegend und 50m KK liegend (SH1).

Gewehrschütze Tim Focken erreichte ebenfalls ein Einzelfinale. Über 50m liegend (SH2) schoss er sich als Vierter unter die besten Acht. Doch im Finale lief es nicht nach Wunsch, nach seiner dritten Neunerwertung belegte er Platz acht.

Bundestrainer Rudi Krenn zog ein positives Fazit: „Mit den vier Medaillen sind wir zufrieden. Man merkt nach Paris, dass die Konkurrenz sich weiterentwickelt. Wir müssen in Zukunft ebenfalls eine Schippe drauflegen, um weiter ganz vorne mithalten zu können.“ Vor allem bei der Trainingsplanung, der Wettkampfvorbereitung und der taktischen Herangehensweise gebe es noch Optimierungsbedarf. Dann würden auch noch mehr Finalteilnahmen rausspringen. „Wir gehen gestärkt aus dieser Europameisterschaft hervor und richten den Blick nach vorne auf weitere Fortschritte und Medaillen bei den kommenden internationalen Großveranstaltungen“, ist Rudi Krenn trotzdem weiter optimistisch.

Das deutsche Team in Osijek
Athleten: Natascha Hiltrop (Wiesbaden), Bernhard Fendt (Memmenhausen), Tim Focken (Oldenburg), Tjark Liestmann (Klein Meckelsen), Moritz Möbius, (Zell am Harmersbach)
Betreuer: Rudi Krenn, Jörg Dietrich, Mario Benecken

(DBS/EB)

Para-Trap Duo mit soliden Leistungen bei WM in Brünn
Zwei weitere deutsche Athleten nahmen zuvor an der Para-Trap Weltmeisterschaft in Brünn/CZE teil. Thomas Höfs startete in der Kategorie PT1 (Rollstuhlfahrer) und erreichte mit solider Leistung den 10. Platz von insgesamt 21 Teilnehmern. Jennifer Kelle trat in der Kategorie PT3 (Beeinträchtigungen der oberen Gliedmaßen) an und belegte den 16. Platz von 17 Startern.

Für die deutschen Starterinnen und Starter stand nicht nur das unmittelbare Ergebnis im Vordergrund, sondern auch die Möglichkeit, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen, wertvolle Eindrücke zu sammeln und die eigene Entwicklung im Para-Trap-Sport voranzutreiben. Die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ist ein Meilenstein für jede Sportlerin und jeden Sportler. Neben der sportlichen Herausforderung geht es auch darum, internationale Erfahrungen zu gewinnen und die Disziplin Para-Trap in Deutschland weiter zu etablieren. Die Wettkämpfe in Brünn boten spannende Duelle und verdeutlichten den hohen Trainings- und Leistungsstand der teilnehmenden Nationen. Für das deutsche Team bilden die gesammelten Erfahrungen eine wichtige Grundlage für die Vorbereitung auf die kommenden internationalen Wettbewerbe.

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