Weltcup

Para-Weltcup in Châteauroux: Fünf Medaillen und ein Quotenplatz

02.10.2018 14:44

Zweimal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze und einen Quotenplatz für Tokio 2020 holten die deutschen Para-Sportschützen beim Weltcup im französischen Châteauroux.

Die Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016, Natascha Hiltrop (Wiesbaden), sicherte sich im kräfteraubenden Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr R8 in der Qualifikation mit 1145 Zählern und bei wechselhaften Windbedingungen im Finale mit 439.9 Ringen die Goldmedaille vor ihrer Teamkollegin Elke Seeliger (Weyhe), die mit 1151 Ringen in der Qualifikation und im Finale mit 437,7 Zählern ebenfalls eine starke Performance zeigte. Damit gewann sie für den Deutschen Behindertensportverband auch einen weiteren Startplatz für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio.

Auch im Stehendschießen mit dem Luftgewehr R2 konnte Natascha Hiltrop ihre Extraklasse erneut unter Beweis stellen. Mit 617,3 Ringen in der Qualifikation und 246,5 Zählern im Finale gewann sie hinter der Bronzemedaillengewinnerin von London 2012, Natalie Smith, die Silbermedaille. In einem an Spannung kaum zu überbietendem Finale hatten beide Kontrahentinnen am Ende je 246,5 Ringe auf dem Konto, woraufhin es einen Stechschuss um die Goldmedaille geben musste, den die Australierin Natalie Smith mit dem kleinstmöglichen Abstand von einem Zehntelring mit 10,1 zu 10,0 für sich entscheiden konnte. Elke Seeliger erzielte in der Qualifikation 609,4 Ringe und belege dann im Finale mit 140,2 Zählern den siebten Platz.

Bei den Männern konnte der Silbermedaillengewinner von Peking 2008, Norbert Gau aus Erdweg, in seiner Paradedisziplin, dem Stehendschießen mit dem Luftgewehr R1 mit 618,8 Zählern in der Qualifikation überzeugen. Er musste sich dann aber in einem hochgradig besetzen Finale mit 117,5 Ringen mit dem achten Platz zufriedengeben.

Mit guten Leistungen im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr R6 konnten sich Elke Seeliger mit 618,6 Ringen und Bernhard Fendt (Memmenhausen) mit 616,8 Zählern für das Finale der besten Acht qualifizieren. Im Finale belegten dann Bernhard Fendt mit 141,7 Ringen und Elke Seeliger mit 119,9 Zählern die Plätze sieben und acht. Zusammen mit Natascha Hiltrop, die in der Qualifikation 613,5 Ringe erzielte, gewann das DBS-Team mit 1849,2 Ringen überlegen die Goldmedaille vor Frankreich mit 1836,3 Zählern und Italien mit 1834,3 Ringen. Schon bei der Weltmeisterschaft im Mai in Cheongju (Südkorea) trat diese DSB-Kombination an und holte dort die Bronzemedaille.

Im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr R9 konnte sich Tim Focken (Oldenburg) bei schwierigen Windbedingungen mit 608,6 Ringen erstmals für ein Weltcupfinale qualifizieren. Im Finale musste er aber viel Lehrgeld zahlen und belegte nach einem Stechschuss um Rang sieben mit dem Engländer Ryan Cockbill den achten Platz.

Am Abschlusstag des Quotenplatz-Weltcups auf der hochmodernen Shooting Range in Châteauroux sorgte Natascha Hiltrop für eine weitere Spitzenplatzierung im Liegendschießen mit dem Luftgewehr R3 als Vierte mit 632,8 Ringen in der Qualifikation als auch im Finale mit 209,7 Zählern. Gemeinsam mit Elke Seeliger, die auf 628,3 Zählern kam, und Bernhard Fendt mit 625,4 Ringen errang das DBS-Team mit 1886,5 Zählern die Bronzemedaille. Nur 2,1 Ringe fehlten dabei zur Goldmedaille, die Frankreich mit 1888,6 Ringen gewann. Die Silbermedaille ging an Italien mit 1886,5 Zählern.

Nach dem Weltcup in Châteauroux zieht Cheftrainer Rudi Krenn (Hauzenberg) ein durchaus erfreuliches Fazit: „Mit einem weiteren Quotenplatz für Tokio 2020, drei Einzelmedaillen, zwei Teammedaillen, insgesamt neun Finalplatzierungen und sechs Weltklasseleistungen in den Qualifikationswettkämpfen wurde die interne Zielstellung deutlich übertroffen.“

Nun können sich die Para-Sportschützen etwas regenerieren, um sich dann für die Europameisterschaft in den Luftdruckdisziplinen vorzubereiten. Vom 1. bis 7. Dezember findet der diesjährige Saisonabschluss in der serbischen Hauptstadt Belgrad statt.

 

Das deutsche Weltcup-Team

  • Natascha Hiltrop
  • Elke Seeliger
  • Bernhard Fendt
  • Tim Focken
  • Norbert Gau
  • Rudi Krenn, Cheftrainer
  • Jörg Dietrich, Disziplintrainer