Weltmeisterschaften
Paul Titscher unter den besten 25 Compoundschützen der Welt
Paul Titscher (Werder/Foto) erreichte bei den 44. Weltmeisterschaften in Leipzig im Compoundwettbewerb der Herren die dritte Runde. Mit diesem Ergebnis wurde der 20-jährige Student 21. in der Gesamtwertung und damit bester deutscher Schütze.
Der Brandenburger hatte in der ersten Runde der Direktausscheidung mit Victor-Hugo Ferreira (Portugal) leichtes Spiel und fertigte den Iberer deutlich mit 117:110 ab. Auch in Runde zwei konnte Paul Titscher gegen Luc Verdeyen (Belgien), der zum Auftakt der KO-Runde auf 119 Ringe kam und damit deutlich seine Klasse zeigen, bereits nach sechs von zwölf Pfeilen die Vorentscheidung herbeiführen.
Mit 59:54 führte er zur Hälfte der Begegnung und der Belgier hatte in der zweiten Passe keine Chance mehr, das Match zu seinen Gunsten zu wenden. Paul Titscher siegte am Ende auch in dieser Begegnung sicher mit 116:111.
Von ganz anderem Kaliber war Gegner Nummer drei, denn Pat Coghlan (Australien) hatte in der Qualifikation den achten Rang belegt. Der Schützen vom fünften Kontinent zählt zur absoluten Weltklasse mit dem nichtolympischen Compoundbogen.
Schon nach der ersten Passe zeigte Pat Coghlan, wer in diesem Match als Sieger vom Platz gehen würde, denn der Australier zeigte keine Schweäche und nur eine Neun stand bei seinen 59 Ringen auf der Anzeigetafel. Alle anderen Pfeile steckten in der Zehn.
Paul Titscher kam auf 56 Ringe, zeigte also für ihn durchaus ordentliche Leistungen, nur für einen Gegner dieser Klasse reichte dies nicht aus. Am Ende verlor der DSB-Schütze mit 114:116, konnte der Niederlage aber trotzdem Positives abgewinnen: „Über das Ergebnis kann man nicht meckern. Bei einem Schuss habe ich ein wenig geschludert, ansonsten war das soweit in Ordnung. Die Vorkampfleistung habe ich bestätigt, heute habe ich nicht schlecht, aber auch nicht überragend geschossen.
Ich kann wirklich zufrieden sein, denn ich konnte die Leistung, die ich hier im Training gezeigt habe, voll bestätigen. Bei der letzten WM 2005 in Madrid bin ich Siebter geworden, aber man kann sich nicht immer steigern. Das hängt ja alles auch von den Gegnern ab, auf die man trifft. Ich wollte unter die besten 20 Schützen der Welt kommen, bin 21. geworden und daher hochzufrieden.“
Für die beiden anderen deutschen Teilnehmer war die erste Runde auch die Endstation. Lars Klingner (Panketal) musste sich Sam Kyritsoglou (Belgien) mit 112:114 beugen und Michael Baßler (Bad Friedrichshall/Foto) unterlag Dario Gregec (Kroatien) mit 112:113, nachdem er nach den ersten sechs Pfeilen noch mit 57:56 führte.
Chefcoach Falk Thiele: „Ich bin mit der Einzelplatzierung vom Paul sehr zufrieden, denn wenn man sieht, wie viele vermeintliche Favoriten schon jetzt als Zuschauer hier sitzen, kann man nur Positives zu dieser Leistung sagen. Gerade im letzten Match hat man gesehen, dass auch der Australier im letzten Schuss eine Acht erzielte und das zeigt, dass bei allen Schützen die Nerven blank liegen. Hier wird ein hohes Niveau geschossen und da ist in der Elimination natürlich auch immer ein bisschen Glück dabei. Paul hat sich keinen Lapsus erlaubt und ich habe bei ihm nichts zu bemängeln.“
Im Halbfinale der Einzelwertung stehen sich Dietmar Trillius (Kanada) und Martin Damsbo (Dänemark) sowie Braden Gellenthien (USA) und Jose Duo (Spanien) gegenüber.
Eine weitere kleine Chance haben die deutschen Herren nun noch im Mannschaftswettbewerb am kommenden Freitag, wenn sie in der ersten Runde der Direktausscheidung auf den hohen Favoriten und amtierenden Weltmeister aus den Vereinigten Staaten treffen.
Alle bisherigen Ergebnisse der 44. Weltmeisterschaften der Bogenschützen in Leipzig finden Sie hier.