International

Petra Dortmund im Viertelfinale ausgeschieden

20.07.2003 00:00

Schon ihr erster Schuss brachte Petra Dortmund (HammFoto) im Viertelfinale der Weltmeisterschaften der Bogenschützen in New York gegen Irma Luyting (Niederlande) in einen fast unaufholbaren Rückstand. Eine „6“ wurde der 44-jährigen Weltranglistenersten im Compoundbogen der Damen zum Verhängnis.

 

Diesem Rückstand lief Petra Dortmund während des gesamten Matches nach. 25:28 hieß es folgerichtig nach der ersten Passe – ab dem Viertelfinale werden im Bogenschießen vier Passen a drei Pfeile geschossen – gegen die deutsche Schützin.

Zwei starke Zehner und dann zum Abschluss leider wieder eine Acht sorgten zur Hälfte der Begegnung für ein 53:57 aus Sicht der Westfälin, die zwar noch einmal nach der dritten Passe auf 80:83 verkürzen konnte, doch am Ende folgten eine Zehn, eine Acht und dann sogar noch eine Sieben und damit war das Match endgültig mit 105:111 gegen eine starke Irma Luyting verloren.

„Jetzt bin ich heute schon um halb sechs aufgestanden und dann schieße ich hier so einen Mist. Mit einer Sechs anzufangen ist schlichtweg Murks. Wem von Euch darf ich jetzt kurz einmal vor das Schienbein treten ? Mein Frust über die eigene Leistung muss einfach raus. Mein Ellenbogen hat so gezittert, ich dachte immer wieder: Zieh’ doch ! Aber da tat sich überhaupt nichts,“ kommentierte Petra Dortmund ihren kurzen Auftritt im Central Park knapp und prägnant.

Eine halbe Stunde später konnte Petra Dortmund schon wieder lachen, war ihr Ergebnis doch das Beste, was die deutschen Schützen im Einzelwettbewerb hier in New York zu bieten hatten. Auch Trainer Falk Thiele (Kassel/Foto rechts), der während des gesamten Viertelfinales hinter Petra Dortmund stand und immer wieder taktische Tipps seiner Schützin zuflüsterte, war mit dem Resultat mehr als zufrieden und konnte auch die Probleme mit dem Ellenbogen erklären: „Wenn man vorne an der Linie steht und der Adrenalinspiegel ist immens hoch, dann blockieren manchmal aus reiner Nervosität die Muskeltätigkeiten. Das muss mit Routine ausgeglichen werden. Aber dafür, dass Petra überhaupt erst seit drei Jahren Bogen schießt, davon rund zweieinhalb Jahre in der Nationalmannschaft hat sie unheimlich viel erreicht. Sie ist Vize-Europameisterin, Grand-Prix-Siegerin, ist Weltranglistenerste und jetzt Sechste hier in New York bei der WM. Ich habe höchsten Respekt vor ihrer Leistung. Sie hat leistungsmäßig noch viel Spielraum nach oben und ihr disziplinierter Trainingsfleiß wird sie noch viele Erfolge feiern lassen.“

Irma Luyting verlor im Halbfinale gegen Amber L. Dawson (USA) und gewann dann im kleinen Finale gegen Sandrine Vandionant (Frankreich) durch ihren 114:112 Erfolg die Bronzemedaille. Weltmeisterin wurde in einem inneramerikanischen Duell Mary Zorn, die gegen Amber L. Dawson mit 115:113 die Oberhand behielt.

Ganz spannend wurde es bei den Compoundherren, denn hier entschied erst der dritte Stechschuss über Gold und Silber. Clint Freeman (Australien) gewann schließlich den Weltmeisterschaftstitel durch eine Zehn gegen Dave Cousins (USA), der eine Neun erzielte, nachdem beide nach Abschluss des Finales 114 Ringe auf ihrem Konto hatten. Bronze ging hier an Jari Haavisto (Finnland), der sich mit 115:114 gegen Braden Gellenthien (USA) durchsetzen konnte.

Vor den Augen der Bundestrainer Viktor Bachmann und Martin Frederick (Foto Mitte) gewannen im Recurvebogen der Damen gewannen drei Schützinnen aus Südkorea die Medaillen. Die Olympiasiegerin von Sydney Jin Mi Yun gewann das Finale um Gold mit 116:111 gegen Sung Hyun Park. Im kleinen Finale um Bronze siegte Hyun Jung Lee gegen Margarita Galinowskaja (Russland) mit 107:102.

Die Goldmedaille bei den Herren ging an Michele Frangilli (Italien), der im Finale Hyun Dong Im (Südkorea) mit 113:112 bezwingen konnte, während David Barnes gegen seinen Landsmann Tim Ciddihy (beide Australien) durch einen klaren 115:106 Erfolg die Bronzemedaille auf den Fünften Kontinent mitnehmen wird.

Alle Resultate der bisherigen Wettbewerbe finden Sie hier.