International

Petra Dortmund startet am Samstag im Central Park

18.07.2003 00:00

Petra Dortmund (Hamm) siegte bei den Weltmeisterschaften der Bogenschützen in New York in der Direktausscheidung gleich dreimal und steht nun im Viertelfinale, das am Samstag im berühmten Central Park im Stadtteil Manhattan ausgetragen wird.

 

Sie begann zunächst mit einem 173:156 Erfolg gegen Marcela Prado (Guatemala), der nie gefährdet war, dafür war die Weltranglistenerste aus Westfalen zu überlegen. In allen drei Passen zu je sechs Pfeilen hatte Petra Dortmund die Führung. Almendra Ochoa Vidal (Mexiko) war in der folgenden Runde ein ganz anderes Kaliber und die Schützin des DSB machte es spannend, denn nach der ersten Passe lag sie mit 52:55 sogar im Rückstand. 109:109 hieß es nach der nächsten Serie und die letzte Passe machte dann den 164:161 Sieg perfekt.

Im Achtelfinale hieß die Gegnerin Madeleine Ferris (Australien), die sich in der Qualifikation hervorragend geschlagen hatte und hier den sechsten Rang belegen konnte. Wieder wurde ein ganz enges Match erwartet und genau zu diesem kam es auch. Der 50:45 Vorsprung von Petra Dortmund nach der ersten Passe war bei immer wieder wechselndem, böigen Wind im zweiten Durchgang beim 102:102 aufgebraucht. Einmal mehr zeigte die Sportlerin des Deutschen Schützenbundes ihre Nervenkraft und mit 157:154 konnte sie das Match zu ihren Gunsten abschließen.

Im Viertelfinale trifft sie nun auf Irma Luyting (Niederlande). „Heute war es für mich doch recht schwierig, denn ich komme mit dem Wind nicht so zurecht, wie ich mir das wünsche. Da war es gut, dass mir Falk Thiele, unser Trainer, immer wieder von hinten die richtigen Anhaltepunkte zugerufen hat. Ich freue mich jetzt jedenfalls unheimlich, im Viertelfinale am Samstag im Central Park zu stehen – das ist ein ganz tolles Gefühl.“

Nicht ganz so weit kamen Andrea Weihe (Saalfeld) und Dorith Landesfeind (Felsberg). Sie überstanden zunächst gemeinsam die erste Runde, wobei sich Andrea Weihe gegen Gery Hottentot (Niederlande) mit 162:153 und Dorith Landesfeind gegen Carmen Santacruz (Mexiko) mit 171:161 durchsetzen konnten.

Die Erstplatzierte nach der Qualifikation, Mary Zorn (USA), war dann für Dorith Landesfeind eine zu hohe Hürde und sie scheiterte mit 163:170 an der Amerikanerin, die sich ebenfalls für das Viertelfinale am Samstag qualifizieren konnte. Andrea Weihe musste in der zweiten Runde gegen Lynne Durward (Kanada) antreten und verlor nach spannendem Match knapp mit 154:156.

Im Recurvebogen der Herren konnte sich kein Schütze des DSB für das Achtelfinale qualifizieren. Alexander Fröse (Lützenhausen/Foto) gewann zwar die erste Runde nach hartem Kampf gegen Dennis Bager (Dänemark) mit 154:151, doch kam für den Hessen gegen den übermächtigen Qualifikationsersten Yong Ho Jang (Südkorea) dann mit 157:166 das Aus. Fröse gewann mit dem Erreichen der zweiten Runde aber einen olympischen Quotenplatz für den Deutschen Schützenbund.

Auf die Frage, ob ein so prominenter Gegner das Matchverhalten beeinflusst, sagte Fröse nach der Partie: „Am Anfang registriert man natürlich, wer da auf der anderen Seite steht, aber dann zieht man sein eigenes Match durch. Ich kämpfe sowieso nicht gegen einen Gegner, sondern versuche, für mich selbst das Beste zu erreichen.“

Der andere deutsche Teilnehmer in der Direktausscheidung, Michael Frankenberg (Hagen a.T.W.), hatte gegen Matthew Gray (Australien) kaum eine Chance. Schon nach der ersten Passe lag er im Rückstand und konnte den Vorsprung seines Kontrahenten bis zum Schluss nicht mehr wettmachen. Mit 150:159 unterlag Michael Frankenberg dem Australier doch recht deutlich.

Dann folgte der „Schwarze Nachmittag“ für die deutschen Bogenschützen im Van Cortlandt Park in New Yorks Stadtteil Bronx. Im Recurvebogen der Damen und im Compoundwettbewerb der Herren scheiterten alle sechs angetretenen Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Schützenbundes gleich in der ersten Runde.

Im Recurvebogen der Damen war Petra Ericsson (Schweden) für Cornelia Pfohl (Berlin) die Endstation im Einzelwettbewerb. Die Bronzemedaillengewinnerin von Sydney mit dem DSB-Team unterlag mit 147:153 ihrer Konkurrentin aus Europas Norden. Zehn Ringe Unterschied lagen am Ende zwischen Anja Hitzler (Alfdorf) und Erika Reyes Evaristo (Mexiko), die mit 155:145 gegen die junge Deutsche gewinnen konnte. Wiebke Nulle (Berlin) hatte im Match sogar einen Fehlschuss und musste sich schließlich mit 130:155 Yulia Lobzhenidze (Ukraine) beugen.

Bundestrainer Viktor Bachmann wirkte betroffen nach diesem Ergebnis: „Wir wollen gar nicht drum herum reden, alle haben schlecht geschossen, da gibt es nichts zu beschönigen.“ Die Hoffnung bleibt jetzt auf die Mannschaftswettkämpfe, wenn sich vor allem die deutschen Reurvedamen im Duell gegen die Ukraine durch einen Sieg rehabilitieren und die olympischen Quotenplätze für den Verband sichern können. Die Herren – gegen den übermächtigen Favoriten Südkorea – benötigen schon eine Sensation, um dieses Ziel zu erreichen.

Doch es kam noch schlimmer für den DSB, denn auch die Herren im Compoundbogen vollzogen den kollektiven Ausstieg aus dem Wettbewerb. Markus Groß (Berlin) unterlag Simon Tarplee (Großbritannien) mit 162:166, Robert Hesse (Hamm) musste sich Fred van Zutphen (Niederlande) mit 164:169 geschlagen geben und Stefan Griem (Berlin) zog gegen Jose Jerez (Spanien) trotz guter Leistung mit 169:172 den Kürzeren.

Alle Ergebnisse des heutigen Tages finden Sie hier.