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Positives Signal für Sanierung des Bundesleistungszentrums

27.11.2008 00:00

Das Bundesleistungszentrum des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden-Klarenthal (Foto) muss zeitnah saniert und modernisiert werden. Darüber besteht kein Zweifel. Anlässlich der Herbstsitzung des Gesamtvorstandes des DSB stellte das Gremium unter Leitung von Präsident Josef Ambacher nun die Zeichen auf eine umfassende Sanierung der Bausubstanz.

 

Auf der Basis einer umfangreichen Analyse mit mehreren Lösungsvarianten, mit deren Erstellung das Präsidium die Geschäftsleitung beauftragt hatte, sprach sich der Gesamtvorstand für die Umsetzung einer kosteneffizienteren Neubaulösung aus, da die Schäden an dem in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichteten Bauwerk doch zu massiv sind, um eine partielle Sanierung durchzuführen.

Angegangen wird dieses Projekt, das machte Präsident Ambacher deutlich, jedoch erst dann, wenn die finanziellen Voraussetzungen gegeben sind. Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand werden dazu benötigt, aber auch die Fortführung des auslaufenden Zuschusses von jährlich 50 Cent pro Mitglied, den die Delegierten des Deutschen Schützentages für investive Maßnahmen und verbandliche Großveranstaltungen 2005 in Göttingen genehmigt hatten.

Otto Hemberger als Mitglied des Finanzausschusses plädierte ebenfalls für die Neubaulösung. Im Rahmen einer umfassenden Neugestaltung könnten neuste Umwelt- und Energiestandards im Sinne eines nachhaltigen Bauens sowie eine barrierefreie Nutzung des Leistungszentrums umgesetzt werden. Das hätte, so Hemberger, vor allem in der erweiterten Nutzung auch als paralympisches Leistungszentrum Modellcharakter im deutschen Sport. Einstimmig gab der Gesamtvorstand dem Präsidium den Auftrag, das Projekt „Neubaulösung Bundesleistungszentrum Klarenthal“ anzugehen, unter der Voraussetzung einer entsprechenden Fortführung des bereits bestehenden 50-Cent-Zuschusses. Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Projektes für die zukünftige Verbandsentwicklung und der finanziellen Dimension, bietet das Präsidium Vertretern der Landesverbände Ende Januar die Gelegenheit, sich im Rahmen eines gesonderten Termins über das Konzept des zukünftigen Bundesleistungszentrum ausführlich zu informieren sowie eigene Vorstellungen einzubringen.

Die rückläufige Mitgliederentwicklung, vor allem aber diesbezügliche Gegenmaßnahmen, sind das Thema des Ausschusses, dem Vizepräsident Jonny Otten vorsteht. Mit Hilfe der Führungskademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie des Institutes für Sportentwicklung der Sporthochschule Köln, Herausgeber des nationalen Sportentwicklungsberichtes, will das Gremiun den Ursachen für den Mitgliederrückgang auf den Grund gehen und unter Einbindung der Landesverbände konkrete Strategien und Maßnahmen für die Vereine an der Basis erarbeiten. Einen ersten Zwischenbericht stellte Jonny Otten im Gesamtvorstand vor.

Die Bundestrainerin Ausbildung, Beate Dreilich (Foto links), übergab Präsident Josef Ambacher (Foto Mitte/im Bild rechts DSB-Präsidialbeauftragter Manfred Speck) stellvertretend für den DSB den neuen Lehrplan Gewehr und Pistole. Den Qualifizierungsplan genehmigte der Gesamtvorstand nach der Verabschiedung durch den DOSB mit großer Mehrheit. DSB-Jugendreferent Antti Wolk stellte die neue Ausbildungsstruktur zur Jugendleiterlizenz vor, die ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen wurde.

Nach den Olympischen Spielen stand die interne Analyse der Ergebnisse von Peking auf der Tagesordnung. Nachdem der DOSB und das Bundesministerium des Innern ihre Förderungsrichtlinien umgestellt haben – die Förderung erfolgt in Zukunft über eine gemeinsam vereinbarte Zielvereinbarung – ergeben sich für die leistungssportliche Verbandsarbeit in den nächsten vier Jahren erhebliche Veränderungen. Unter anderem wird ein Top Team Future gebildet. Ziel ist es, die starken Schützen aus dem Juniorenbereich besser in den Erwachsenenbereich zu überführen. An dieser Schnittstelle klafften in der Vergangenheit immer wieder Lücken, gemessen an den vielen großen Erfolgen bei internationalen Nachwuchsmeisterschaften. Die Sportler, die in diesem Kader eine besondere Förderung erfahren, müssen zwischen 21 (Bogen 19) und 26 Jahre alt sein. Das Gesamtziel für diese Gruppe liegt ebenfalls fest, sie soll etwa ein Viertel der Olympiamannschaft für London stellen.

Im Bereich des DSB-Sportregelwerks hat der Gesamtvorstand bereits die ersten Änderungen ab 1. Januar 2010 beschlossen. Über die Ausschreibung zur Deutschen Meisterschaft 2009 werden bereits die Sicherheitsvorschriften für die Nutzung von Druckluft- und CO2-Kartuschen sowie die neuen Regelungen für das Vorschießen in Kraft gesetzt. Auch der neue NADA-Code 2009 wurde einstimmig verabschiedet und als Teil der DSB-Satzung in diese aufgenommen. Darüber hinaus werden die Richtlinien für Bogensportanlagen aus den vom Bundesministerium des Innern übernommenen Schießstandrichtlinien herausgelöst und zukünftig in eigener Verantwortung fortgeführt. Eine Zusammenarbeit mit anderen Bogensportverbänden wird angestrebt.

Ein Antrag des Rheinischen Schützenbundes, zukünftig im Rahmen des Bundeskönigsschießens auf spezielle Schießbekleidung zu verzichten, wurde mehrheitlich vom Gesamtvorstand abgelehnt.

Eine Verlängerung der Vereinbarungen mit den besonderen Mitgliedern des Deutschen Schützenbundes (Deutscher Skiverband, Deutscher Behindertensportverband, Deutscher Feldbogenverband und European Rifle Association Deutschland) verabschiedeten die Mitglieder des Gesamtvorstandes einstimmig.

Als Vertreter des Gesamtvorstandes im Beirat der Stiftung „Deutscher Schützenbund“ entsandte das Gremium den Vizepräsidenten des Rheinischen Schützenbundes, Karl-Heinz van Eisern.

Zum Schluss der Sitzung übergab Vizepräsident Heinz-Helmut Fischer (Foto links) DSB-Präsident Josef Ambacher (Foto rechts) ein Präsent für seine nun 30-jährige Mitgliedschaft im Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes.