Infothek Waffenrecht

Presseschau Waffenrecht

08.02.2013 13:29

Wie gewohnt, bietet der Deutsche Schützenbund an dieser Stelle eine Zusammenstellung interessanter Presseartikel zu waffenrechtlichen und schießsportlichen Fragestellungen. Soweit uns dies möglich war, verlinken wir direkt auf die genannten Beiträge.

  • "Warum nur immer wieder Amerika?" fragte die WELT Ende vergangenen Jahres angesichts der Ereignisse in Newton. Autor Hannes Stein begibt sich in seinem umfangreichen, aber lesenswerten Beitrag auf eine Spurensuche aus ganz verschiedenen Perspektiven. So sei der Waffenbesitz in manchen Ländern nach wie vor von einem ausgeprägten "nationalen Narrativ" begleitet. Andererseits fehle möglicherweise gerade in Amerika die institutionalisierte, soziale Kontrolle gegenüber legalen und vor allem illegalen Waffenbesitzern, wie Stein konstatiert. Sein Fazit: "Ehe man in Amerika die real existierenden Waffen (circa 300 Millionen von ihnen, und das sind nur die legalen Schießgeräte) durch altmodische Kentucky Rifles ersetzt, sollte man also vielleicht erst einmal darüber nachdenken, wie man in den Vereinigten Staaten psychiatrische Hilfsdienste ausbauen und untereinander vernetzen kann." Den WELT-Beitrag in voller Länge können Sie unter diesem Link nachlesen.
      
  • Mit dem Slogan "Newton darf nicht Neustadt werden" fordert die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem innenpolitischen Beitrag, der inzwischen kontrovers im Internet diskutiert wird, die Umsetzung weiterer Verschärfungen des deutschen Waffengesetzes. Wörtlich heißt es darin: "Wann wacht die Waffen-Koalition aus Union und FDP endlich auf und kümmert sich mit uns um den Schutz der Bevölkerung vor Missbrauch von Großkalibern und halbautomatischen Feuerwaffen?" Auf der Basis der Bundestagsdrucksachen 17/2130 und 17/7732 (DSB.de berichtete) fordern die Grünen demnach konkret,
      
    - Großkaliber-Kurzwaffen für den privaten Besitz und die private Nutzung zu verbieten,
    - halbautomatische Feuerwaffen vom Schießsport auszuschließen,
    - den privaten Waffenbesitz per Gesetz generell weiter zu begrenzen,
    - eine Neuauflage der Amnestieregelung von 2009 zu prüfen und
    - den Vollzug der waffenrechtlichen Vorschriften auf Landes- und kommunaler Ebene zu verbessern.
  • "Pro Waffenrecht - Das Recht zu schießen" überschreibt die "taz" einen interessanten Beitrag zur waffenrechtlichen Diskussion: "Wegen Amokläufen strengere Waffengesetze zu fordern, ist falsch. Gesellschaftliche Probleme löst man nicht durch Verbote." Autor Johannes Thumfart unternimmt eine gesellschaftliche wie historische Tour d'Horizon durch ein gerade für Amerikas Bevölkerung besonders sensibles Thema und fragt provokant: "2010 etwa gab es in den USA 11.078 Tote durch Fremdeinwirkung mit Feuerwaffen, 37.961 durch Verkehrsunfälle, 38.364 durch Selbstmorde, 158.318 durch Lungenkrebs und 780.213 durch die häufigsten Herzgefäßkrankheiten. Wäre es da nicht sinnvoller, McDonald’s zu verbieten?" Und weiter heißt es: "Aber es gibt bessere Argumente gegen die momentane Initiative zur Waffenkontrolle als den Vergleich mit anderen tödlichen Zivilisationsgewohnheiten. Was urbane Gewalt betrifft – der eigentliche Kern des Waffenproblems –, sind sozioökonomische Gründe entscheidend, nicht die bloße Verfügbarkeit von Feuerwaffen." Den Beitrag der "taz" können Sie hier abrufen.