Deutsche Meisterschaften

Ralf Schumann beherrscht Schnellfeuerpistole

20.08.2006 00:00

Einen deutliches Ausrufezeichen setzte der dreimalige Olympiasieger mit der Schnellfeuerpistole, Ralf Schumann (Stockheim/Foto), unter den letzten Wettbewerb des „Olympischen Wochenendes“ bei den Deutschen Meisterschaften der Sportschützen im Erwachsenenbereich auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück.

 

Mit hervorragenden 204,4 Ringen im Finale siegte der 37-malige Weltcupsieger mit insgesamt 786,4 Ringen und holte sich den Deutschen Meistertitel, nachdem er im Vorkampf 582 Ringe erzielt hatte. Ebenfalls 582 Zähler hatte sein Nationalmannschaftskollege Martin Behrendt nach dem Vorkampf auf seinem Konto und so durften die Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pistolenhalle auf ein spannendes Duell hoffen.

Der Seriensieger der letzten anderthalb Jahrzehnte in dieser Disziplin beherrschte dieses Finale nach Belieben. Er begann mit einer Serie von 51,5 Ringen, ließ eine 51,4 und eine 50,7 folgen und beendete seinen Wettkampf mit einem Durchgang von 50,8 Ringen.

Duplizität der Ereignisse: In jeder Serie hatte Ralf Schumann nur einen Neuner-Wert, alle anderen Schüsse lagen teilweise hoch in der Zehn. Ein herausragendes Finale, das der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance ließ.

Martin Behrendt musste sich wieder einmal mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Mit insgesamt 779,7 Ringen gewann er aber verdient die Silbermedaille vor Dirk Heinen (Kriftel), dem es in der letzten Serie noch gelang, den Weltmeister von Lahti 2002 und WM-Vierten von Zagreb 2006, Marco Spoangenberg (Oberwallmenach), zu überrunden.

Dirk Heinen erzielte 770,3 Ringe (Vorkampf 574/Finale 196,3), Marco Spangenberg kam auf 769,1 Zähler (Vorkampf 575/Finale 194,1).

„Das Finale war nicht gut, darüber habe ich mich ein wenig geärgert“, sagte Martin Behrendt nach dem Finale, „mehr war heute einfach nicht drin. Ralf hat stark geschossen und wenn er so schießt, ist er nicht zu schlagen. Ich habe höchsten Respekt vor seiner Leistung.“

Ralf Schumann dagegen war mit seiner Leistung gar nicht so sehr zufrieden: „Ich bin in diesen Wettkampf völlig ohne Training gegangen, weil ich den Fehler gemacht habe, Holz zu stapeln, für unseren Kamin zuhause und dadurch konnte ich drei Wochen nichts machen. Bis gestern Morgen konnte ich mich nicht bewegen und es war schon ein Wunder Gottes, dass ich hier überhaupt den Arm hochbekommen habe. Mit unserem Physiotherapeuten habe ich dann alles noch locker bekommen. Für mich war es ein Kampf, die Serien durchzustehen.

 

Das Ergebnis insgesamt ist für mich persönlich nicht so gut, aber durch meinen körperlichen Zustand erklärbar. Bei den Konkurrenten merkte man auch, dass die Saison sehr lange gedauert hat, die Leistungen sind in den Vorbereitungen bei allen etwas heruntergegangen. Trotzdem haben die Deutschen Meisterschaften einen großen Wert für mich und ich freue mich, dass ich den Titel gewinnen konnte.“

Alle Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften 2006 auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie nach den jeweiligen Wettbewerben hier.