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Ralf Schumann Deutschlands „Schütze des Jahres 2004“

11.02.2005 00:00

Der weltbeste Schütze aller Zeiten mit der Olympischen Schnellfeuerpistole, der dreimalige Goldmedaillengewinner Ralf Schumann, ist von den Lesern der Deutschen Schützenzeitung zum „Schützen des Jahres 2004“ gewählt worden. Von fast 600 abgegebenen Stimmen entfielen auf den 43-jährigen Inhaber aller Weltrekorde in dieser Disziplin 116 Stimmen.

 

Damit hatte Ralf Schumann einen deutlichen Vorsprung vor dem Feldbogen-Weltmeister Sebastian Rohrberg, der auf 102 Stimmen kam und dem Silbermedaillengewinner von Athen im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr, Christian Lusch, für den 87 Stimmen Platz drei bedeuteten.

„Nach 22 Jahren Nationalmannschaft bin ich zum ersten Mal gewählt worden. Das war mal fällig“, konstatierte der Seriensieger in seiner Disziplin diese Wahl, die zum siebten Mal vom offiziellen Verbandsorgan des Deutschen Schützenbundes durchgeführt wurde.

„So eine erfolgreiche Saison habe ich noch nie geschossen. Ich freue mich besonders, dass dies zum Abschied von der alten Schnellfeuerpistole geklappt hat.“ In Zukunft wird mit der Sportpistole geschossen, die Munition wird dann cal.22 lang sein statt bisher kurz und auch das Abzugsgewicht ist auf 1.000 Gramm erhöht worden. Verboten sind in Zukunft auch Laufbohrungen sowie der „Handschuhgriff“ und die Munitionsgeschwindigkeit wurde auf mindestens 250 m/s festgelegt.

Für den mehrfachen Welt- und Europameister Schumann scheinen diese immensen Änderungen nicht so problematisch, wie es viele andere Schützen sehen: „Es ist nicht so unterschiedlich, wie es angedacht war. Die Technik hat sich nur leicht verändert, und die Herangehensweise vom Kopf her bleibt sowieso gleich.“

Daher ist es für ihn klar, dass er die dritte olympische Goldmedaille zum Anlass nimmt, sich nicht zurückzuziehen - warum auch: „Ich möchte bis zu den nächsten Spielen 2008 in Peking weitermachen.“ Was danach kommt, bleibt offen, wobei sich Ralf Schumann nun jedoch vorstellen kann, sein Wissen und Können weiterzugeben.

In Suhl wird er demnächst eine sechsköpfige Trainingsgruppe übernehmen, ausnahmslos junge Talente aus dem Thüringer Landeskader. Später will der dreimalige Olympiasieger dann über die B- und A-Lizenz an der Sporthochschule in Köln sein Trainerdiplom machen.

Von den Voraussetzungen her gesehen, werden sich die Nachwuchsschützen in Suhl keinen besseren Lehrmeister in der Schnellfeuerpistole bekommen können und die derzeitige internationale Schützenkonkurrenz wird sich möglicherweise daran gewöhnen müssen, dass es auch weiterhin wie bei der Oscar-Verleihung heißt: „And the winner is...Ralf Schumann“.

Alle Teilnehmer der Wahl zum „Schützen des Jahres“ nahmen an einer Verlosung teil. Die Gewinner der wertvollen Sachpreise hat die Deutsche Schützenzeitung in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht.