International
Ralf Schumann kämpft sich zu Silber vor
Der letzte Auftritt eines deutschen Sportschützen beim Weltcup-Finale im spanischen Granada war der beste. Ralf Schumann (Foto) holte in seiner Disziplin Olympische Schnellfeuerpistole Silber, nachdem zuvor Sonja Pfeilschifter mit zweimal Bronze die einzigen DSB-Medaillen gewonnen hatte.
Um ein Haar oder vier Zehntel hätte der Stockheimer den nach dem Vorkampf mit sechs Ringen Vorsprung scheinbar weit enteilten Russen Alexei Klimow noch eingeholt. Doch weder das knappe Scheitern im Kampf um Gold noch die Tatsache, den Weltrekord eben an Klimow, der 591 Ringe im Vorkampf vorgelegt hatte, verloren zu haben, konnte seine Freude trüben: „Ich bin absolut glücklich mit Silber.“
Der zweite deutsche Starter, Ex-Weltmeister Marco Spangenberg aus Oberwallmenach, scheiterte klar mit acht Ringen Abstand am Finaleinzug und wurde mit 576 Ringen Achter.
Der Wettkampf wurde für Schumann zum Wellenbad der Leistungen. Zunächst schwamm der dreifache Olympiasieger obenauf, als er nach 297 Ringen in der ersten Runde in Führung ging. Er ließ gerade 288 Ringe am Nachmittag folgen und rutschte ins Wellental, bevor er sich im Finale wieder auf den Kamm empor schwang. 200,5 Ringe – in diesem Part war nur der Chinese Penghui Zhang besser, der sich mit 782,4 Ringen (Vorkampf 579 + Finale 203,4) Bronze sicherte, aber Schumann nicht mehr gefährlich wurde.
Der 44-Jährige überholte im Endkampf den vor ihm liegenden Russen Sergei Poliakow und gefährdete sogar noch Klimow, womit nicht mehr zu rechnen war. Mit 785,5 Ringen (585+200,5) blieb Schumann am Ende noch knapp hinter dem Russen, der nach 785,9 Ringen (591+194,9) vom letzten Rest seines riesigen Vorsprungs zehrte und am Ende die große Kristallkugel in die Luft stemmen durfte.
Die letzten drei Entscheidungen am Samstag im Doppeltrap und Gewehr-Liegendkampf der Männer sowie bei den Frauen mit der Sportpistole fallen ohne deutsche Beteiligung.
Bericht und Foto: Haralad Strier