Europameisterschaften

Rimfire Benchrest EM Ruutikangas: Vier Medaillen für deutsche Schützen

27.08.2025 09:12

Die Schützinnen und Schützen des Deutschen Benchrest Verbandes, der Verband ist besonderes Mitglied im DSB, haben vom 10. bis 15. August 2025 an der Europameisterschaft und dem Weltcup im Kleinkaliber Benchrest Schießen in Ruutikangas/FIN teilgenommen. Für Deutschland sind zwei Schützinnen und sieben Schützen in der Einzelwertung angetreten, welche auch in drei Teams gewertet wurden.

Foto: privat / Das deutsche Benchrest-Team konnte in Finnland über insgesamt vier Medaillen jubeln.
Foto: privat / Das deutsche Benchrest-Team konnte in Finnland über insgesamt vier Medaillen jubeln.

Der Deutsche Benchrest Verband ist besonderes Mitglied im Deutschen Schützenbund und führt jährlich eine nationale Qualifikation durch, um festzustellen welche Schützinnen und Schützen auf internationale Wettkämpfe entsendet werden.

Beim Kleinkaliber Benchrestschießen wird im Sitzen auf eine Distanz von 50 Metern mit hochpräzisen Gewehren geschossen. Das Kaliber .22 lfB entspricht dem gleichen wie im Biathlon. Die zu schießende 10 hat eine Größe von 6 mm und das sogenannte „X“, ein Sonderpunkt zur 10, hat einen Durchmesser von 0,6 mm. Die Zielscheibe hat 25 Wertungsziele und 10 Probeziele und muss in 20 Minuten beschossen werden. Der Wind spielt bei dieser geforderten Präzision eine große Rolle. Um den Wind visuell darstellen zu können, werden auf den 50 Metern bis zum Ziel sogenannte Windfahnen aufgestellt. Mit diesen sechs bis sieben Windfahnen soll der Wind „lesbar“ gemacht werden. Die Herausforderung beim Benchrestschießen ist, bei jedem Schuss, den Wind in Stärke und Richtung zu lesen und die hierdurch entstehende Abweichung des Geschosses zu berechnen.

Der Wettkampf in Finnland war eine Doppelwertung. Zum einen wurde die Europameisterschaft unter allen gemeldeten europäischen Ländern und zusätzlich noch eine internationale Weltcup-Wertung ausgeschossen. Begonnen hat der Wettkampf mit zwei Trainingstagen, um die Anlage und die Windverhältnisse kennenzulernen. Nach dem zweiten Trainingstag stand fest, dass für den finnischen Wind „Nerven wie Drahtseile“ benötigt werden. Eine Abweichung zum „X“ von vier bis fünf Millimeter war keine Seltenheit. Aufkommende Windböen von 45 bis 50 km/h am Donnerstag und Freitag erschwerten die Bedingungen zusätzlich.

Nach den beiden Trainingstagen folgten drei Wettkampftage mit je einer Disziplin. Die Disziplinen unterscheiden sich hauptsächlich durch das Gewicht des Gewehres. Es werden die Disziplinen internationaler Sportler mit 3855 Gramm, Light Rifle mit 4762 Gramm und Heavy Rifle mit 6803 Gramm geschossen.

Nach den drei Wettkampftagen stand fest, dass die deutsche Mannschaft, bestehend aus Andreas Marth aus Nidda, Oliver Schneider aus Hattert und Sebastian Paul ebenfalls aus Hattert, auf einen erfolgreichen Wettkampf zurückblicken konnten. Die Mannschaft holte Bronze in der Disziplin Light Rifle im Weltcup und zweimal Silber in der Disziplin Heavy Rifle in der Europameisterschaft und im Weltcup. Zudem konnte Sebastian Paul sich die Bronzemedaille in der Einzelwertung Europameisterschaft und einen erfreulichen vierten Platz im Weltcup in der Disziplin Heavy Rifle sichern. Paul betonte seine gute Vorbereitung zusammen mit dem deutschen Munitionshersteller RWS aus Fürth. „Das hat mir die nötige Sicherheit gegeben!“

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