International

Rüttgeroth verpasst Trap-Finale

05.10.2006 00:00

Zwei Plätze und drei Scheiben fehlten Stefan Rüttgeroth (Foto), um in den Trap-Endkampf beim Weltcup-Finale im spanischen Granada einzuziehen. Der Sieger des Weltcups von Kairo hatte 114 Scheiben auf seinem Konto und belegte damit den achten Rang.

 

„Er hat so spät im Jahr seine Topform nicht mehr abrufen können“, konstatierte Bundestrainer Wilhelm Metelmann. Entscheidend war die letzte 25-Scheiben-Serie, in der der Niedersachse aus Gieboldehausen nur 21 Treffer setzte. Er stand neben Pavel Gurkin aus Russland und schoss dreimal direkt dann seine Fehler, wenn direkt zuvor auch der Weltklassemann aus Russland vorbei gezielt hatte.

In einem dramatischen Finale gewann der Russe Alexej Alipow Gold. Er setzte sich im Stechen gegen den Tschechen David Kostelecky durch. Kostelecky war nach 125 Treffern im Vorkampf mit drei Scheiben Vorsprung ins Finale gegangen, büßte diesen jedoch ein, weil Alipow „voll“ schoss.

Im Stechen musste Kostelecky vorlegen und verfehlte die vierte Scheibe. Als alle schon mit dem Sieg des Russen rechneten, verfehlte auch dieser die Scheibe, und das Stechen ging in die Verlängerung. Die nächste Siegesgelegenheit nahm Alipow an der achten Scheibe jedoch an und gewann mit 7:6. Bronze ging an den Italiener Erminio Frasca nach 142 Treffern.

Im Skeetfinale am Abend ist Tino Wenzel aus Ibbenbüren vertreten. Nach 118 Treffern geht er mit einer Scheibe Rückstand auf den Bronzeplatz ins Rennen. Wenzel überstand das Stechen von fünf Schützen mit je 118 Treffern um die letzten drei Finalplätze.

Nachdem der Zypriote Antonio Nikolaides nach der dritten Doublette gescheitert war, erwischte es mit Axel Wegner in der fünften Doublette den zweiten Deutschen im Wettbewerb. Der Olympiasieger von 1988 verfehlte de zehnte Scheibe. „Ich wollte es zu genau machen“, sagte der Sachse aus Brandis.

Russland ist in Granada die dominierende Nation. Nach acht Entscheidungen hatten die Russen vier Goldmedaillen sicher. Am Donnerstag triumphierte der Bassumer Bundesligaschütze Vladimir Gontscharow mit der Luftpistole mit 682,7 Ringen (Vorkampf 582 + Finale 100,7) vor dem Franzosen Franck Dumoulin (682,4 / 583+99,4) und dem Bulgaren Tanju Kiriakow (681,7 / 582+99,7).

Auch bei den Frauen siegte in dieser Disziplin eine Russin. Natalia Paderina (486,1 / 383+103,1) schaffte dank ihres überragenden Finales gemeinsam mit Swetlana Smirnowa (484,3 / 385+99,3) sogar einen russischen Doppelsieg vor der nach dem Vorkampf scheinbar klar führenden Chinesin Jun Hu (484,1 / 388+96,1).

Die russische Phalanx stoppte der Slowene Rajmond Debevec mit dem Sportgewehr durch 1270,6 Ringe (1172+98,6) und verwies damit die Russen Sergei Kowalenko (1269,7 / 1174+95,7) und Artem Kadjebekow (1269,7 / 1172+97,7) auf die weiteren Medaillenplätze. Kowalenko hatte das Stechen der ringgleichen Landsmänner um Silber mit 10,2 : 9,4 für sich entschieden. Deutsche Teilnehmer hatten sich für diese Wettbewerbe nicht qualifiziert.

 

Die kompletten Resultate des Weltcupfinales in Granada finden Sie nach Abschluss der jeweiligen Wettkämpfe hier.

Bericht und Foto: Harald Strier