International

Russische Bogenbiathleten beherrschen WM in Pokljuka

01.03.2004 00:00

Bei den Weltmeisterschaften der Bogenbiathleten in Pokljuka (Slowenien) beherrschten die russischen Sportler die Wettbewerbe und gewannen sämtliche Titel bei Damen, Herren, Juniorinnen und Junioren. Von den insgesamt 43 vergebenen Medaillen hat allein das Team aus Russland 33 mit nach Hause nehmen können. 80 Zentimeter Neuschnee und ständiger Schneefall während der Wettbewerbe sorgten für äußerst schwierige Bedingungen.

 

Die deutschen Bogenbiathleten hatten gegen diese Übermacht keine Chancen auf einen Platz auf dem Siegertreppchen und mussten sich, wie viele andere Länder auch, mit achtbaren Resultaten trösten. Von der Platzierung schlug sich Evi Martlbauer (Raubling) am besten. Sie belegte jeweils im Sprint und der Verfolgung hinter vier Juniorinnen aus Russland den fünften Rang.

"Im Sprint musste ich mich ganz schön durch den Neuschnee plagen und der Wind im Schießstand tat sein übriges. Gut, dass alle diese widrigen Wetterbedingungen gleichermaßen vorfanden. So eine WM-Teilnahme ist schon ein anderes Kaliber als nationale Rennen. Ich bin dankbar für die Erfahrung und weiß, dass es mir vor allem an drei Punkten noch fehlt: die allgemeine Wettkampferfahrung, die Umsetzung vom Training in den Wettkampf und dann die Nerven," kommentierte die junge Bogenbiathletin ihre Leistung.

Für den erst 18-jährigen Junior Tobias Riesenweber (Mittenwald) war der WM-Start das erste Rennen nach einer langwierigen Verletzung zu Winterbeginn. Im Verfolgungsrennen glänzte er mit 0 Fehlern, wurde aber durch den mit ins Rennen genommenen Zeitrückstand zum Führenden überrundet und damit nicht gewertet. Beim Massenstart konnte er dann jedoch mit einem fünften Rang überzeugen, wobei er sogar einen starken Läufer auf der „Sbornaja“ Russlands hinter sich lassen konnte.

"Das Massenstartrennen hat mir gezeigt, dass das Comeback gelungen ist. Im nächsten Jahr  hoffe ich mit der ohne Verletzungspause entsprechend trainierten Muskelkraft und über den Sommer verbesserte Technik so richtig nach vorne zu laufen," so ein sichtlich zufriedener Tobias Riesenweber nach seinem Wettkampf.

Edmund Martin (Rückholz/Foto vorne) war bei den Herren der erfolgreichste Bogenbiathlet des Deutschen Schützenbundes. Im Massenstart war der 22-jährige Zimmerer aus Bayern mit in der Spitzengruppe vertreten und kam nach nur vier Schießfehlern mit 54,5 Sekunden Rückstand auf den Sieger Igor Samiolow (Russland) als Achter ins Ziel. Sein zwei Jahre älterer Bruder Bernhard Martin wurde 18. in diesem Weltklassefeld.

DSB-Bogenbiathlonreferentin Kathrin Kammler resümierte die WM: "Da die meisten unserer Athleten aus dem Langlauflager kommen oder häufig mit Biathleten trainieren, können sie sich läuferisch auf alle Fälle mit den besten Athleten messen. Vordere Platzierungen sind allerdings immer abhängig von der Leistung im Schießstand, wo wir noch an der Konstanz der guten Leistungen und Umsetzung von Trainingserfolgen in das Wettkampfgeschehen arbeiten müssen."

Die kompletten Ergebnisse der WM in Pokljuka finden Sie hier.